Das Wiedersehen

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,,Shizuka, braucht wohl etwa 25 Minuten, bis sie hier ist. Wir sollten in der Zeit schon mal unsere Sachen zusammenräumen, damit wir nachher nichts hier im Bus lassen müssen. Ich hoffe mal einfach, dass das ganze Gepäck und das sonstige Zeug in den Wagen von unserer Fahrerin passt. Gegebenenfalls müssten wir sonst etwas hierlassen. Richtet euch bitte schon mal darauf ein.“, gibt Takeda von sich. Wenige Minuten später, nachdem die Jungs und Mädels ihre wenigen Sachen zusammengeräumt haben, ertönt Nishinoyas Stimme im Bus: ,,Sag mal Ryu, kennst du diese Shizuki eigentlich?“ ,,Sie heißt Shizuka und ne ich kenne sie nicht wirklich, habe sie nur ab und zu mal gesehen, wenn sie meine Schwester abgeholt hat. Sie ist wohl ne gute Freundin von ihr oder so, jedenfalls hängen die wohl ab und zu miteinander ab, wenn die Band, in der meine Schwester mitspielt in der Nähe von Tokio unterwegs ist.“ ,,Achso… na gut, aber wenn sie mit Saeko abhängt, muss sie ja voll krass sein!“, antwortet unser Libero nur völlig übermotiviert und springt freudig durch den Busgang. ‘Wie kann der nach den ganzen Spielen noch so viel Energie haben?! Vielleicht hätte ich sie wirklich nach Hause laufen lassen sollen…‘, mit diesen Gedanken richte ich meinen Blick wieder aus dem Fenster, aus welchem ich lediglich die mittlerweile finstere Landstraße erkennen kann, ebenso wie den Wald der uns hier umgibt… Die hätten ja auch ruhig mal ne Laterne an den Seitenstreifen stellen können.

Meine Augen wandern unruhig durch das Geäst der Bäume, auf der anderen Straßenseite, als würde  ein Rudel blutrünstiger, ausgehungerter Wölfe in diesem auf uns lauern und nur den richtigen Moment abwarten, um mit fletschenden Zähen und sabbernden Mäulern aus dem Dunkel zu springen und unsern Bus zu umzingeln. Dann werden sie darauf warten, bis wir verzweifelt genug sind, um aus dem sicheren Vehikel zu steigen, damit sie auf uns losgehen und ihre spitzen Zähne in unserem Fleisch versenken können… (Well that escalated quickly) ‘ok, wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich aufhöre Horrorfilme zu schauen und wie ein Verrückter in den Wald zu starren‘, fällt mir auf, als im Seitenspiegel gelbleuchtende Autolichter auftauchen, welche sich uns mit rasanter Geschwindigkeit nähern. Schnell blinzelnd und den Kopf schüttelnd wende ich meinen Blick also von dem dunklen Unterholz ab. ,,Hey schaut mal! Da kommt ein Auto, ob sie das wohl ist?!“, ruft Hinata aufgeregt und drückt dabei sein Gesicht an die Heckschreibe… Was ist eigentlich los mit denen? Die einen sind total hyperaktiv, die anderen benehmen sich als wären sie die Könige, ein Teil ist irgendwie nichts sagend und der Rest na ja... Warum trainiere ich die noch gleich?
Wenige Sekunden später fährt der, wie ich es nun erkennen kann, Kleinbus, an uns vorbei und hält wenige Meter vor uns auf dem Standstreifen und wirbelt dabei eine nicht gerade kleine Staubwolke in die Luft. Den Stummel meiner Zigarette drücke ich im grauen, kleinen Aschenbecher auf der Ablagefläche aus und fahre mir mit meiner Hand durch meine, bis auf den Ansatz, blonden Haare. Mal sehen, wie sehr sie sich verändert hat. Ob sie mich überhaupt erkennt? Es ist schließlich gut 7 Jahre oder so her, seit wir uns das letzte mal gesehen haben…

Als es an der Busseite klopft, verbanne ich die Gedanken aus meinem Kopf und höre, kurz nachdem das Klopfen verstummt ist, wie die Bustür aufgezogen wird. ,,Hallo, sie müssen Shizuka-san sein, ich bin Ittetsu Takeda, wir haben telefoniert. Schön sie kennenzulernen und danke noch mal.“ ,,Kein Problem. Wenn es um den kleinen Bruder von Saeko und sein Team, was dazu noch von der Karasuno kommt und von welchem die liebe Saeko immer so schwärmt, helfe ich gern.“, gibt sie abwinkend von sich, ehe sie ihre Hand hebt und das Team mit einem Peace Zeichen, geschlossenen Augen, freundlichem Lächeln und einem leicht zur Seite gekippten Kopf begrüßt. ,,Juhuu! Wie geht’s denn so?“ ,,Hallo. Ich Daichi Sawamura, der Capitän. Vielen Dank, dass sie uns abholen.“ ,,Vielen Dank, Shizuka-san!“, kommt es auch vom Rest des Teams, welches sich respektvoll vor ihr verneigt. ˋKlar… jetzt zeigen sie sich wieder von ihrer besten Seite.ˋ, schießt es mir durch den Kopf. ,,Wow ganz ruhig. Nennt mich ruhig Shizuka, oder Nao, oder Shi oder… Zuka oder doch Shizu? Keine Ahnung, sucht euch was aus, schließlich bin ich nur wenige Jahre älter als ihr und steh nicht so auf dieses ganze Höfflichkeitsgetue und so, also nicht böse gemeint, aber na ja… Oh und am besten einigt ihr euch auf einen Namen, sonst wird das ziemlich kompliziert… Einfach Shizu sollte passen. Sorry, ich rede schon wieder zu viel.“, meint sie nur beschwichtigend und kratzt mich etwas unbeholfen am Kopf. ,,Du hast dich ja ziemlich verändert, Zuki!“, schalte nun auch ich mich ins Gespräch ein, erhebe mich von meinem Sitz und gehe langsam auf die mittlerweile Silberhaarige zu. ,,Huh?“, kommt es darauf weniger intelligent von ihr, bis sich ihr Blick auf mich richtet. ,,Krass, Keishin, bist du das? Du hast dich ja kaum verändert… Nur deine Haare sind länger. Und sind das etwa Piercings die ich da sehe?“, lacht sie, nachdem sie mich einmal augenscheinlich von Kopf bis Fuß betrachtet hat und kommt auf mich zu. Als sie nur noch knapp einen halben Meter entfernt von mir steht, kann ich in der, aktuell eher spärlichen Busbeleuchtung auch ihr Gesicht besser erkennen. ,,Du dich dafür umso mehr.“

Nao pov.

Als ich vorhin den Anruf von Saeko, mit welcher ich mittlerweile ziemlich gut befreundet bin, erhalten habe, bzw. sie zu mir meinte, dass mich gleich jemand von der Karasuno anrufen wird, war ich erst recht verwirrt, doch Sensei Takeda hat mir dann die Situation geschildert und mir war direkt klar, dass ich ihnen helfen werde. Ich war schließlich selbst mal Schülerin der Karasuno und da Saeko recht häufig von ihrem Bruder und dem Volleyballteam der Krähen spricht, konnte ich es eh kaum abwarten sie mal selbst kennenzulernen und mir ein Bild von ihnen zu machen. Immer wenn Saeko über das Team redet, muss ich über meine Schulzeit und vor allem meine Zeit als Managerin des Volleyballteams nachdenken. Als ich vorhin den Anruf bekam, habe ich mich an unsere Busfahrten zu den Trainingscamps erinnert und wie klein, schäbig und ungemütlich die gemieteten Busse immer waren. Da ich nicht davon ausging, das die Karasuno sich mittlerweile einen eigenen Bus für ihre Schüler besorgt hat, aus dem einfachen Grund das der Direktor mit dem Toupet, wenn es denn noch der gleiche ist wie damals, ein absoluter Geizhals ist und ich einen Kleinbus besitze, dass ich meiner Freundin und natürlich den Gestrandeten einen Gefallen tun und sie abholen kann. Also hab ich mich in meinen Bus gesetzt und bin losgefahren.
Nun tingle ich bereits seit knapp 25 Minuten über die dunklen Straßen, bis ich endlich am Seitenrand ein Fahrzeug sehe, durch dessen Fenster schwach Licht nach außen dringt. ˋNa das dürften sie ja jetzt seinˋ,  denke ich mir, halte wenige Meter vor dem Bus an, steige aus meinem Wagen, schließe ab und laufe auf den Bus der Karasuno zu. Nachdem ich geklopft habe, mir die Tür geöffnet wurde und ich kurz wenige Worte mit dem wirklich nett wirkenden Team und dem Lehrer gewechselt habe, schaltet sich auf einmal eine neue Stimme in unser Gespräch ein. ,,Du hast dich ja ziemlich verändert, Zuki!“ ,,Huh?“, gebe ich nur von mir, als ich leicht erschrocken meinen Kopf drehe. Die Stimme kenne ich doch irgendwoher. Ist das etwa…? ,,Krass, Keishin, bist du das? Du hast dich ja kaum verändert… nur deine Haare sind länger… und sind das etwa Piercings, die ich da sehe?“, lache ich uns blicke kurz darauf in das erstaunte Gesicht von dem damaligen Zuspieler der Karasuno, also als ich noch auf die Schule ging. ,,Du dich dafür umso mehr.“ ,,Ach wo. Du hast jetzt doch auch Ohrringe und lange Harre, die dazu noch Blond gefärbt sind. Wo hast du denn deinen Buzzcut gelassen? Der war doch so schick… Na ja, Sarkasmus lässt grüßen, schließlich sahst du immer aus, wie ein richtiger Krimineller. Wobei, ob sich das geändert hat ist wohl fraglich… Und jetzt rauchst du auch noch. Das ist schlecht für deine Lunge und noch dazu bist du ein schlechtes Vorbild. Schande über dich Keishin Ukai… Shame, shame, shame…“, lache ich ihn aus und merke wie seit Blick noch verwirrter wird. ,,Du hast dich echt voll verändert. Was ist denn damals bitte passiert?“, fragt er verdattert und sieht mich zweifelnd an. ,,Nicht viel, kann ich auch im Bus oder nachher erzählen. Du trinkst doch wohl noch einen mit mir oder? So auf die alten Zeiten? Takeda kann selbstverständlich gerne auch kommen… Also dann schnappt euch mal euren Kram und folgt mir.“, damit drehe ich mich um und verlasse den Bus mit einem Sprung aus der Tür auf den Boden vor diesem. Die restliche Mannschaft folgt mir, woraufhin Takeda als letzter den Bus verlässt und diesen auch gleich mit abschließt. ,,Sag mal Shizuka, woher kennst du Ryu‘s Schwester eigentlich so gut?“, höre ich plötzlich die Stimme von dem, wie ich nach einem kurzen Schulterblick in die Dunkelheit feststelle, kleinen Spieler mit der hellen Haarsträhne.

Reunion or farewell forever - Haikyu!! (Ukai FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt