27 ~ Chasing Cars

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Tränen rannen mir übers Gesicht, meine Knöchel platzen bereits auf, doch ich schlug immer weiter zu und schrie in die Nacht. Erst als ein Auto hupend und mit grellem Fernlicht an mir vorbeifuhr, kam ich wieder zur Besinnung. Ich spürte das brennen und pulsieren meiner Knöchel und blickte auf meine blutigen Hände hinab. "Wieso nur"...flüsterte ich leise. Doch Antwort bekam ich von niemanden. Stille umgab mich. Und so begab ich mich wieder ins Auto, schaute noch einmal auf den Baum zurück, der als persönlicher Boxsack herhalten musste und fuhr nach Hause.

Pov Beth

"Maaaamaaaaaa Maaaaaaaaaaamaaaaaaa"....ich liebe mein Kind aber mein Wecker wäre sanfter und vor allem nicht so laut zu mir. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir 6:28 an....

Mühsam drehte ich mich zu Kathy und blinzelte ihr entgegen. "Guten Morgen Mäuschen. Wieso bist du denn schon munter?" fragte ich sie gähnend und streckte mich erstmal.

"Papa hat mich aufgeweckt"...Moment was? Sofort war ich hellwach und setzte mich auf "und gesagt das Tante Aya schon unterwegs ist um mich zu holen. Ist das nicht toll? Dann habe ich einen ganzen Tag mehr mit Tante Aya" jubelte Kathy, während ich verzweifelt versuchte zu verstehen was gerade los war.

Ich schlüpfte in meinen Morgenmantel und wir verliesen zusammen das Schlafzimmer, und tatsächlich...John war schon daheim und saß in seinem Sessel im Wohnzimmer. "Guten Morgen John...du bist früh zurück" sagte ich leise zu ihm und erntete dafür einen Blick der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich lief in die Küche und richtete das gewohnte Frühstück für John und Kathy her, nahm mir nur einen Kaffee und setzte mich zum Tisch. Krampfhaft überlegte ich die richtigen Worte, doch John kam mir schon zuvor.

"Ich habe meiner Schwester gestern noch besprochen, dass sie die Kleine"...er zeigte auf Kathy und ich war froh das er im normalen Ton sprach..." heute um 7 holen soll. Ich habe mit einem Kollegen getauscht, deswegen konnte ich früher gehen. Ist das ein Problem?" die letzten Worte betonte er extra scharf und sah mich mit durchdringendem Blick an. "Nein natürlich nicht aber..." "ABER???" sofort zuckte ich zusammen und schwieg "Nichts John...alles gut"

Aya wusste bereits gestern davon...warum hat sie mir nichts davon erzählt? War das der Grund warum sie mich unbedingt noch sehen wollte? Meine Gedanken überschlugen sich und ich bekam nicht mit wie John weiterredete, als er plötzlich mit der Hand fest auf den Tisch schlug und so meine volle Aufmerksamkeit hatte. Wenn Blicke töten könnten....

In diesem Moment läutete es an der Türe und ich sprang auf um auf zu machen. Als ich die Türe öffnete und Aya vor mir stand, wurde mir warm ums Herz und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Welches aber sofort wieder gefror als ich ihre eingebundenen Hände sah. "Was..." wollte ich beginnen aber da schubste mich John schon zur Seite und umarmte seine Schwester.

"Komm rein komm rein, hoffe alles paletti bei dir Sis?" er deutete auf ihre Hände. "Aber klaaaaaarrrrrr. Hab mir gestern nur ein paar Betrunkene vom Hals halten müssen. Du weißt ja wie es läuft" lachte sie. "Haha ja. Aber du weißt schon du kannst anrufen, wenn was los ist. Wozu hast du einen Bullen als Bruder" lachte er los und schrie im selben Moment nach Kathy.

Das Ganze ging mir eindeutig zu schnell aber ich konnte es nicht verhindern und so half ich Kathy beim Anziehen. "Sei brav bei Tante Aya hast du gehört Maus? Du hörst auf sie und bleibst immer bei ihr, wenn ihr wohin geht" ermahnte ich meine Kleine als ich sie zum Abschied fest in den Arm nahm. "Jaaaaaaaaa Mamaaaaa, du erdrückst mich. Kann ich jetzt los?" Kindliche Ungeduld.... Ich küsste sie auf die Stirn und übergab sie an Aya, die mir in einem kurzen Moment einen entschuldigenden Blick zuwarf. "Ich passe auf sie auf, versprochen".... sagte sie, ehe sie sich von John verabschiedete und mit Kathy an der Hand die Wohnung verlies. Ich war allein. Allein mit meinem Ehemann der mich abgrundtief hasste. 

SomehowWhere stories live. Discover now