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Ich sah zu Justin, welcher mich anlächelte. Scheinbar hatte er nicht so viel bedenken bei der ganzen Sache wie ich, was mich wieder ruhiger werden ließ. Dann stand er auf, genauso wie ich. Kurz sah ich nocheinmal auf mein Handy, um nach der Uhrzeit zu schauen. Es war kurz vor halb sieben, was bedeutete, dass es bald Abendbrot gab. Ich konnte nicht einfach gehen ohne meiner Mom etwas zu sagen. 

Justin ging zu meinem Schrank, was mich wunderte. Was wollte er da? Fragend sah ich ihn an und wartete darauf, was er als nächsten tun würde. Gespannt war ich schon. Er öffnete ihn und sah hinein. Nun musste ich es einfach wissen.

»Was wird das wenn es fertig ist?«, wollte ich wissen. Er sah kurz zu mir.

»Ich schau nach einem Kleid. Meine Eltern wollen bestimmt, dass du mit uns zu Abend isst.« Dann widmete er sich wieder meinem Schrank. Oh, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich gesellte mich zu ihm, denn ich wusste schon, welches Kleid ich dafür tragen würde. Es war weiß und saß eng an meinem Körper. Ich mochte es und zwar sehr, weshalb ich es sofort nahm.

Justin jedoch nahm es mir wieder weg. Verwundert sah ich ihn an. »Das Kleid ist wunderschön, Melody. Aber leider gehen wir in die Unterwelt und nicht in ein Restaurant. Weiß trägt man dort nicht«, sagte er und entlockte mir dadurch ein 'oh'. Ich nahm das Kleid wieder und hing es in den Schrank. Dann sah ich mir all meine Kleider an. Keines davon war schwarz, denn ich mochte keine schwarzen Kleider. Keine Ahnung wieso, es war einfach so.

Zwei Arme legten sich um meine Taille, was mich zum lächeln brachte. Auch er schien sich die Kleider anzusehen. Dann streckte er seine Hand aus und nahm eins heraus, welches einen etwas helleren Braunton hatte. Das trug ich zu meinem Geburtstag. Ich mochte es fast so sehr, wie das Weiße. Weiterhin lächelnd nahm ich es entgegen.

»Dann eben das«, sagte ich und drehte mich in seinen Armen. Kurz küsste ich ihn, bevor ich ins Bad ging, um mich umzuziehen und frisch zu machen. Ich kämmte mir meine Haare nocheinmal, trug ein wenig Perfüm auf und fertig. Die anderen Sachen hatte ich in den Wäschekorb gelegt, als ich wieder aus dem Bad kam. Justin wartete schon auf mich und ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, als er mich sah.

»Du bist wunderschön, Melody«, meinte er, nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich leidenschaftlich. Mein kleiner Bruder unterbrach uns mit einem gespielten Husten. Leicht lachend sahen Justin und ich zu ihm.

»Hübsch. Gehst du wohin?«, wollte er wissen. Ich ging zu ihm und gab ihm dankend einen Kuss auf die Stirn, dann nickte ich.

»Justin und ich gehen aus«, antwortete ich, was ihn breit lächeln ließ. Zufrieden darüber, dass ich ihm geantwortet habe, ging er in sein Zimmer. Er war einfach zu süß. Dann gingen Justin und ich runter, wo meine Mutter mit einem Buch in der Hand auf dem Sofa im Wohnzimmer saß und las. Sie wartete auf meinen Vater. Das Abendbrot war schon fertig, das konnte ich riechen.

»Mom? Justins Eltern haben mich zum Essen eingeladen«, sagte ich. Sie sah von ihrem Buch - eigentlich war es meins, doch sie hatte es sich ausgeliehen - hoch und lächelte mich an. Es schien, als würde sie sich darüber freuen, was mich gleich noch glücklicher machte. 

»Dann wünsche ich euch viel Spaß. Aber komm nicht zu spät«, gab sie von sie. Das letzte kam leicht mahnend rüber und ich nickte. Dann sagte ich noch, dass ich sie lieb habe, bevor Justin und ich uns auf den Weg machten. Natürlich sollte ich nicht zu spät kommen, denn morgen war ja Schule. 

Während wir zu dem Portal liefen nahm Justin meine Hand. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass wir gleich mit seiner Familie zusammen zu Abend essen würde. Einerseits freute ich mich darauf, denn das hieß, dass sie mich akzeptierten. Andererseits hatte ich auch ein wenig Angst davor, dass besonders sein Vater mich nicht mögen könnte. 

* * *
In der Unterwelt angekommen spürte ich wieder die Wärme, die sie ausstrahlte. Derzeit war es Frühling in Australien, doch hier fühlte es sich an wie im Hochsommer. Man muss bedenken, dass die Nordhalbkugel zurzeit Herbst hat. 

So schnell wie möglich gingen wir zu dem Ort, an dem Justin lebte. Niemand sollte uns sehen. Er hatte gesagt, dass er nicht wolle, dass Luzifer von meinem derzeitigen Aufenthalt hier erfährt. Außerdem hat Justin ihm ans Bein gepinkelt, als er mei

Dort angekommen gingen wir hinein. Sofort wurden wir von Nathalie begrüßt. Dann sah sie mich von oben bis unten an und schmollte.

»Wollen wir Kleider tauschen?«, fragte sie, doch ich schüttelte grinsend den Kopf. Ihres war zwar schwarz, doch es stand ihr. Ob ihr meins stehen würde wusste ich zwar nicht, doch ich wusste, dass mir ihres ganz bestimmt nicht stand. 

Daraufhin schmollte sie nurnoch weiter, bevor ihr Blick zu Justin wanderte. »Jaxon ist bei einem Freund, Jazmyn hier«, sagte sie zu ihm und er nickte. Erst fragte ich mich, weshalb es in Ordnung war, dass Jaxon nicht anwesend war, denn soweit ich wusste war dies ein Familien Abendessen, doch dann erinnerte ich mich an das erste Mal, als ich hier war. Er wollte mich angreifen, aber Nathalie hat ihn davon abgehalten.

Aufeinmal tauchte ein kleines Mädchen auf und sofort erinnerte ich mich wieder an sie. Es war Jazzy. Lächelnd winkte sie mir zu und ging weiter in das Esszimmer. Jedenfalls vermutete ich, dass es sich um das Esszimmer handelte, denn wir setzten uns ebenfalls in diese Richtung in Bewegung.

Als wir es betraten wurde ich in meiner Vermutung bestätigt. Das Essen stand schon auf dem Tisch und Jazmyn saß schon an ihrem Platz. Sie sah mich an und klopfte neben sich. Sollte ich mich etwa zu ihr setzen? Ich fasste es jedenfalls so auf und ging zu ihr, um mich zu setzen. Sie lächelte noch immer. Justin setzte sich neben mich und gegenüber von mir nahm Nathalie platz. Neben ihr war noch ein Platz frei, doch dort stand kein Teller, also schien das Jaxons Platz zu sein. Oder war es einer der anderen freien Plätze? 

Dieser Tisch bot platz für acht Personen. Drei auf jeder Seite und jeweils einen an den beiden Tischenden. Dort würden wahrscheinlich die Eltern sitzen. Und dann betraten sie auch den Raum. Die Mutter zuerst. Sie gab mir nur ein Lächeln und es wirkte auch nicht besonders echt. Scheinbar hatte sie immernoch keinen Gefallen daran gefunden, dass ich ein Mensch war und keine Dämonin. Das Leben ist eben nicht immer, wie man es sich wünscht.

Der Vater hingegen schenkte mir ein offenes Lächeln und ich stand auf, um seine - mir entgegengestreckte - Hand zu nehmen. Sofort bedankte ich mich bei ihm, wegen meiner leiblichen Mutter. 

»Keine Ursache«, entgegnete er. Er ließ meine Hand dann los und setzte sich neben Justin. Nun saß er seiner Frau gegenüber. Alle füllten ihre Teller ein wenig, bevor das Essen begann. Und auch die Rederei.
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Ich hasse Turnen. :( Bin voll auf das Steißbein gefallen & jetzt tut es höllisch weh..Hoffe trotzdem, euch gefällt das Kapitel. :)

Demonic || j.b ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt