Freundschaft

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Wie versprochen kam die Rosahaarige am Nachmittag wieder zurück. Freudig zappelt mein Hinterleib hin und her, als sie mir mit jedem Schritt näher kam.
"Na sowas, da freut sich aber einer."
Ich musste ganz dringend am meiner Selbstbeherrschung arbeiten. Mein Hintern drehte völlig durch wenn ich sie sah, oder sie mich berührte. So konnte das nicht weiter gehen.

"Ja guck mal was ich hier für dich habe. Oh das wird dir aber schmecken. Ein super leckerer Monster Knochen."
Ein Knochen?
Echt jetzt?
Sofort ließ ich mich Protestierend auf den Hintern plumpsen und schaute sie neutral und so Hundemäßig wie möglich an.
"Wie jetzt? Willst du den Knochen nicht? Na zum Glück hab ich noch einen Ochsenziemer mitgebracht. Den magst du ganz sicher. HEY WO WILLST DU HIN?"
NIEMALS... AUF KEINEN FALL KAUE ICH AUF EINEN OCHSENZIEMER RUM. WEISS SIE NENN NICHT WAS DAS IST? DEN KANN SIE SELBER LUTSCHEN... BÄH!

Mit selbstgefälliger, hoch getragener Nase, stampfte ich an ihr vorbei in Richtung Müllcontainer des Restaurants. Lieber ernährte ich mich weiter von Abfällen, als dass ich mich mit so einem Ochsenschwanz anfreunden würde.
"Du willst das echt nicht haben? Ich dachte Hunde mögen soetwas."
Tja, nur das ich eigentlich gar kein Hund war.
"Du bist wohl gekochtes essen gewohnt. Hmm... weisst du was? Wenn du lieb bist und dich benimmst,  lade ich dich zum Essen ein."

Sofort machte ich kehrt und stürmte auf sie zu.
OH NEIN... NICHT SCHON WIEDER.
Ich konnte kaum laufen so wild wedelte mein Schweif und mein Hintern tanzte deswegen Samba.
Sie ging in die hocke und streckte freudig ihre Arme nach mir aus, was mich direkt ins verderben rennen ließ.
Wild schlabberte ich ihr durchs Gesicht, über die Nase, über ihr Kinn, über die Stirn, über die Lippen... mmmh... die Lippen. Man war das pervers. Selbst als Hund bekam ich unanständige Gedanken. Sie lachte nur kindisch und ahnte nicht im geringsten was in mir vorging.

"Hey lass das... weiss ich wo du mit deiner Schnauze warst?"
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Wo ich mit meiner Schnauze war? Warum fiel mir das nicht schon viel eher ein? Gleich dachte ich eine Etage tiefer und wurde innerlich etwas unruhig. Ob ich es gleich mal versuchen sollte?

Ich ließ von ihr ab und setzte mich mit ausgestrecktem Bein hin, um mir mein kleines haariges etwas anzusehen.
"Wusste ich's doch du Ferkel."
In schockstarre hielt ich inne und schämte mich zu Tode. Hatte ich gerade in ihrer Anwesenheit versucht mich zwischen den Beinen zu lecken?
Ich musste dringend diesen Fluch brechen. Ganz ganz dringend. Mittlerweile verhielt ich mich wirklich wie ein Tier.

"Na dann komm rein. Ich mache uns was zu essen."
Gespannt lief ich in ihre Wohnung als sie diese aufsperrte und schnüffelte mich gleich in allen Räumen um. Als erstes kam ich im Wohnzimmer an, wo eine kleine Couch vor dem Fernseher stand. Bis auf zwei Pflanzen, die übrigens mal dringend gegossen werden müssten, stand nur noch eine große Kommode an der Wand. Lebte sie allein? Sah ganz schön lieblos und einsam aus. Die beste Bestätigung würde ich in ihrem Schlafzimmer bekommen. Auch hier, an ihrem großen Bett und dem Kleiderschrank, haftet kein Männergeruch. Im Bad das gleiche und hier hätte es definitiv nach Mann riechen müssen. Generell roch es hier  nur nach ihr. Und nach Geflügel. Ob sie wohl schon was zu essen kochte?

Nach einer Weile war das Essen tatsächlich fertig und ich freute mich wie ein kleiner Welpe... ähm... Junge.
Wie selbstverständlich, setzte ich mich auf den Stuhl am Tisch und wartete auf mein Kaiserliches Mahl. Endlich gab es etwas richtiges zu futtern.
Die gut riechende, drehte sich samt Futternapf um und sah mich schräg an. Ich tat es ihr gleich. Ein Futternapf? Sollte ich wirklich auf dem Boden essen?
"Ooooch, du bist zu süß. Na gut, du darfst am Tisch futtern. Aber das bleibt unser Geheimnis ja?"

Ja. Natürlich. Wem sollte ich auch hiervon erzählen und wem würde sie es beichten wollen, einen Köter am Tisch sitzen zu haben?
Hastig stürzte ich mich kopfüber in die Schale und verschlang das recht passable essen. Was es gewesen war, war mir gleich. Es war frisch und gut.
"Du musst ja richtig ausgehungert sein" kicherte sie mich an.
Fast war es mir unangenehm, so eine Sauerei zu veranstalten, doch ich war nunmal ein Hund und somit etwas beschränkt in meinen Verhalten.
Ab und an durfte ich das auch mal als Ausrede verwenden.

Mehr als satt und glücklich, fiel ich von Stuhl und genoss dieses fast vergessene Gefühl.
"OH NEIN... WAS IST MIT DIR?"
Direkt kam meine Schöne angelaufen und hob meinen Kopf auf ihren Schoß. Man, sie roch einfach überall unglaublich gut.
"Kann es sein das du gerade richtig glücklich bist?"
Ein kurzes wedeln brachte ich mit dem Schwanz noch zustande. Zu mehr war ich einfach nicht in der Lage. Ich war einfach nur pappsatt.

Am frühen Abend machten wir es uns vor dem Fernseher gemütlich. Sie lag seitlich auf der kleinen Couch und ich in ihren angewinkelten Kniekehlen.
So entspannt und zufrieden hatte ich mich noch nie gefühlt.
Ganz zärtlich wurde ich, mit dem Kopf auf ihrer Hüfte ruhend, in den schlaf gekrault und auch meine hübsche, döste langsam vor sich hin.
Nach einer gefühlten halben Stunde wachte ich im Dunkeln, mit Tonnen schweren Augenlidern auf.
SCHEIßE!!!
Es war schon dunkel.
Ich sah zu mir runter.
Es war noch nicht zu spät.
Jetzt aber schnell.

"WUFF... WUFF WUFF."
Sofort erschrak die Rosahaarige, deren Namen ich noch immer nicht kannte, und sah mich verwirrt an.
"Wa-Was ist denn los? Musst du mal?"
Ich hechtete zur Tür und kratzte hektisch an dieser.
"Ja ja, ist ja gut. Moment."
NEIN. NICHT MOMENT. MACH HIN.
Aus Reflex musste ich sie angeknurrt haben, denn sie stand wie angewurzelt ein Stück von mir entfernt.
VERDAMMT... STEH NICHT DA RUM, SCHLIEß DIE SCHEIß TÜR AUF.
Ich wurde immer nervöser und aggressiver ihr gegenüber, weil ich Angst hatte mich direkt vor ihr zu verwandeln.

Wie von Sinnen, rannte die Schönheit an mir vorbei und riss die Tür mit einem Ruck auf.
"GEH. GEH. LOS, HAU AB."
Augenblicklich schoss ich im Affenzahn an ihr vorbei nach draußen, ohne noch einmal zurück zu blicken. Gerade in meinem Versteck angekommen, begann auch schon die Veränderung.
"MAN... Das war echt knapp. Sowas darf mir nie wieder passieren. Hoffentlich hab ich sie nicht zu sehr erschreckt mit meinem verhalten. Sie hatte mich ja gerade regelrecht raus gejagt. Warum muss auch dieser scheiß Tölen Fluch auf mir liegen?"

Wieder lag ich nackt, nur mit einem Umhang bedeckt, in der unscheinbaren Ecke des Hauses und dachte ununterbrochen an die Rosahaarige. Mir stieg die röte ins Gesicht und mein Menschlicher Körper reagierte, wie er es schon lange nicht mehr getan hatte. Warum erging es mir so, wenn ich nur schon an sie dachte? Mein Puls raste und ich atmete schwerer als noch vor ein paar Minuten. Meine Güte... was ging nur gerade mit mir ab?

Der Druck in meinen Lenden stieg immens an und ich bemerkte den Zeltaufbau in meinem Schritt.
Überrascht sah ich an mir runter.
Ernsthaft? Ein Ständer?
Dieses seichte kribbeln, hatte ich schon ewig nicht mehr gespürt. Konnte wirklich das Mädchen dafür verantwortlich gewesen sein, indem ich nur an sie dachte?
Wie von selbst bewegten sich meine Hände in Richtung Zelt und umfasste meinen pochenden Phallus.
Bei der Berührung zog es mir den Kopf in den Nacken und ließ mich schwer Ausatmen.
Hier im Freien, mich meiner Lust hinzugeben, hatte durchaus seinen Reiz. Dennoch hatte ich Sorge, dass meine Hübsche aus irgendeinem Grund um die Ecke bog und mich erwischen würde.
Eigentlich konnte es mir auch egal sein. Sie kannte mich schließlich nicht.

Mit dieser Einsicht ließ ich meiner Libido und den Händen freien lauf.
Was hatte ich zu verlieren.
Ich schreckte hektisch hoch, als ich Lärm aus dem Haus der Frau hörte.
Was war das und wo genau kam das her? Hoffentlich ging es ihr gut. Es hörte sich so an, als ob ein Schrank umgefallen wäre samt Inhalt, der klirrend zu Boden ging.
Mir ließ diese Ungewissheit keine Ruhe, weshalb ich mir den Umhang umlegte und auf Zehenspitzen zu eines Ihrer Fenster lief.
Zum Glück wohnte sie im Erdgeschoss. So konnte ich ohne großen Aufwand nach ihr sehen.

Am Fenster zum Wohnzimmer suchte ich vorsichtig den Raum nach ihr ab, doch konnte ich nichts verdächtiges erkennen. Auch das Mädchen war nicht zu sehen. Also müsste sie in einem anderen Zimmer sein.
Ein paar Schritte weiter, war ihre Küche und ein ziemlich nerviger Vorhang am Fenster, der mir kaum Einsicht bot. Nach einigen dämlichen Verrenkungen gelang es mir dann doch etwas zu erkennen.
Dort. Tatsächlich, lag ein Regal auf dem Boden, inmitten zertrümmerten Geschirr.
Doch was direkt daneben geschah und sich dort befand, ließ mich erzittern und schwer schlucken.
Das konnte doch einfach nicht wahr sein.
Wieviel Pech konnte man nur in seinem Leben haben?

FORTSETZUNG FOLGT...

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