Kapitel 13

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I'm back...did you miss me?


In The End ~ Tommee Profitt feat. Fleurie & Jung Youth


*Trigger Warnung*

Belle

Dunkelheit umgab mich. Die Luft war modrig und stickig. Ich lag auf dem Rücken, mein Kopf schmerzte und mir wurde übel. Langsam tastete ich nach meiner Umgebung. Schnell musste ich feststellen, dass sich rechts und links von mir nur gepolsterte Wände befanden. Panik stieg in mir auf, auch über mir war sofort eine feste unnachgiebige Wand. Egal in welche Richtung meine Hände schlugen, ich traf immer sofort eine Wand. Aufsetzen konnte ich mich nicht und Licht hatte ich auch nicht um zu sehen, was da um mich herum war. Aber das musste ich auch gar nicht. Ich wusste genau wo ich mich befand. Ich lag in einem Sarg, einem geschlossenen Sarg, tief unter der Erde. Das war also die Strafe, die Maxwell sich für meinen Vater ausgedacht hatte. Er würde meinem Vater erzählen, dass ich noch am Leben war aber für ihn unerreichbar sein würde. Er hatte mich irgendwo begraben, wo mein Vater mich nie finden würde. Zu wissen, dass ich hilflos irgendwo unter der Erde liegen würde, musste schlimm sein für ihn und auch für Alec. Ich war lebendig begraben worden, ohne Hoffnung darauf rechtzeitig gerettet zu werden...

Es dauerte einen Moment, bis ich mich orientieren konnte. Mein Herz pochte laut und fest in meiner Brust und in meinem Kopf hämmerte es heftig. Erst da bemerkte ich, dass ich aufrecht auf etwas lag. Einem Bett. Der Raum wurde ein wenig von schwachem Mondlicht erhellt. Ansonsten war es ziemlich dunkel. Ich fasste mir keuchend an die Brust und versuchte meine hektische Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ich war hier, in einem Gästezimmer und nicht irgendwo unter der Erde begraben. Ich drehte mich zur Seite und tastete mit zitternden Fingern nach dem Schalter der kleinen Nachttischlampe. Selbst als weiches gelbes Licht den Raum durchflutete und ich wirklich sicher sein konnte, nicht beerdigt in einem Sarg zu liegen, konnte ich mich nur schwer beruhigen. Verzweifelt zog ich meine Beine an die Brust und legte meine verschwitzte Stirn auf die Knie. Ganz langsam begann ich mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Einatmen...Ausatmen...Einatmen...Ausatmen. Ich weiß nicht mehr wie lange ich brachte, bis ich meine Atmung wieder unter Kontrolle hatte.

Dann rief ich mir die Ereignisse des letzten Abends ins Gedächtnis. Maxwell hatte herausgefunden wer ich wirklich war und wer meine Familie war. Er hatte mir von seiner Mutter und seiner Schwester erzählt, welche beide brutal von meinem Vater entführt und ermordet wurden. Er wollte es ihm heimzahlen, indem er mich ebenfalls umbringen würde. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster auf die dunkle Wüste Nevadas. Maxwell hatte mich in dem Gästezimmer einsperren lassen, da er noch einige Dinge erledigen wollte, bevor er mich erledigen wollte.

Wütend stand ich auf und trat ans Fenster. Wo war ich nur wieder reingeraten? Mich überkam das Gefühl, dass ich von einem Schlamassel in den nächsten trat und einer schlimmer war als der andere. Ich musste mir etwas überlegen um auch diese Nummer hier irgendwie zu überleben. Ich ließ mich vor dem Fenster auf den Boden sinken, zog erneut die Beine an und sah weiter nach draußen. Irgendwie musste ich Maxwell davon überzeugen, dass ich nicht seine Feindin war und, dass ich meine Familie zurzeit ebenso verabscheute wie er. Doch würde er mir das glauben? Konnte ich denn selbst glauben, was hier immer wieder mit mir geschah?

Frustriert ließ ich meinen Kopf sinken und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, lag ich auf der Seite und wurde von hellen Sonnenstrahlen angeleuchtet. Ich musste wohl auf dem Boden eingeschlafen sein. Verwirrt erhob ich mich und setzte mich auf den Rand des Bettes. Heute war also der Tag. Der Tag an dem Maxwell entscheiden würde, wie ich sterben würde. Ich dachte immer, dass ich irgendwann im hohen Alter an der Seite eines Mannes sterben würde, den ich liebte. Bis Adam in meinem Leben auftauchte und meine ganze Welt auf den Kopf stellte. Seit dieser verhängnisvollen Nacht, hatte ich jeden Tag das Gefühl, ich könnte jeden Moment sterben. Adam hatte mich gelehrt, was wahre Angst bedeutete. Er war kein Monster in meinem Kleiderschrank oder unter meinem Bett. Er war die brutale Realität und dazu ausgebildet jeden zu töten, der ihm und seiner Gang zu nahe kam. So jemanden wie mich. Er war an diesem Abend im Park um einfach nur meinen Vater zu töten. Aber ich war ein kleines naives Mädchen und stellte mich ihm in den Weg. Irgendwie hatten wir beide unsere Welten gegenseitig auf den Kopf gestellt.

Ein Schlüssel wurde im Türschloss umgedreht und ich zuckte zusammen. Jemand öffnete schwungvoll meine Zimmertür, doch ich drehte mich nicht um, um zu sehen wer mich besuchen kam. Plötzlich wurde ich an meinem rechten Arm gepackt und auf die Füße gezerrt. Einer von Maxwells Wachmännern schliff mich hinter sich her auf den Flur und die Treppe hinunter. Maxwell wartete in der Eingangshalle des Hauses auf uns. Höhnisch betrachtete er mich, als der Wachmann mich vor seine Füße schmiss. Ich biss meine Zähne auf die Lippen und keinen Laut von mir die geben. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Jemand griff von hinten in meine Haare und riss mich auf die Knie. Schmerzverzerrt verzog ich mein Gesicht und sah Maxwell aus tränenden Augen an. Langsam kam er auf mich zu und hockte sich vor mich. „Also was jetzt? Erschießt Du mich hier in Deinem Haus? Wo Deine Kinder spielen?", fauchte ich ihn an. Ein heftiger Schlag traf meine Wange und schleuderte meinen Kopf zur Seite. Ich musste husten und spürte wie etwas Warmes aus meiner Nase über meine Lippen lief. Sofort machte sich metallischer Geschmack in meinem Mund breit. Ich sah grinsend wieder zurück zu Maxwell. Ich hatte eh nichts zu verlieren. „Also nicht hier. Wo dann?", meine Stimme war nur noch mehr ein Krächzen aber das war es mir wert. Jetzt fing Maxwell an zu grinsen. Er erhob sich und gab seinem Wachmann ein Zeichen mich wieder auf die Füße zu ziehen. „Keine Sorge meine Hübsche. Ich werde Dich nicht umbringen. Du wirst vereisen." Fragend sah ich mein Gegenüber nun an. Wovon sprach er da? „Weißt Du meine Liebe, ich besitze da ein paar Bohrinseln weit draußen auf dem Pazifik. Dort wirst Du hingehen und arbeiten. Sicherlich wird deine Hilfe in der Küche gebraucht oder aber zum Entertainment meiner Männer. Dir fällt bestimmt etwas ein. Gute Reise meine Liebe."

Jemand legte mir Handschellen an und hob mich hoch. Ich war so geschockt, dass ich mich nicht richtig rühren konnte und Maxwell nur wie vom Donner gerührt anstarren konnte. Mein Gehirn war nicht in der Lage die einzelnen Puzzleteile in meinem Kopf zusammen zu setzten und zu verarbeiten was Maxwell mir gerade eröffnet hatte. Das war also mein Schicksal...

Die Ereignisse danach bekam ich nur noch wie durch Watte mit. Jemand verfrachtete mich in ein Wagen, schnallte mich an und fuhr los. Ich bekam etwas von einem Hubschrauber mit, der bereits auf mich wartete. Dann fuhren wir los. Auf der schmalen Straße, weg von Maxwell Hunters Anwesen, kam uns noch ein weißer Minibus entgegen, welchem mein Fahrer hektisch ausweichen musste. Dabei wurde mein Kopf so heftig gegen die Scheibe geschleudert, dass ich schließlich das Bewusstsein verlor.


Hallo Ihr Lieben, ich hoffe Euch gefällt das neue Kapitel. Ab jetzt werden auch wieder regelmäßig neue Kapitel kommen. Was meint Ihr wohl wie es weitergeht und was noch alles so passiert bis Adam und Belle sich wiedersehen werden? Oder stirbt einer der beiden vorher? Bis zum nächsten Mal ;) 

Beauty and her BeastWhere stories live. Discover now