Part 4

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„Hi, was macht ihr hier?", fragte ich die beiden verwundert, da ich nicht wusste, dass sie vorbei kommen. „Dein Mann hat uns eingeladen, weil ihr heute einen Abend mit Freunden machen wolltet.", erklärte mir Mihajlo. Ich wusste nichts davon. Aber nun sind sie hier, stören tut es mich nicht. Ist doch super, dass er sich mit meinen Freunden genauso gut versteht, wie mit seinem besten Freund. Wir sind alle zusammengewachsen und sind nun ein kleiner Freundeskreis von 10-15 Menschen. Wir gingen zu viert weiter zu unserem Haus und betraten es. Im Haus warteten bereits mein älterer Bruder Peter mit meiner Schwägerin Alina und meine Eltern waren auch da, was mich zuerst verwundert hat. Als Sunia ihren Papa sah, zog sie mich leicht in seine Richtung und ich ging langsam, leicht eingeschüchtert, auf ihn zu. „Hey, was ist los?", fragte er mich, als er mich sah. „Kannst du mir bitte zeigen, wo die Sachen von Sunia liegen? Ich kann sie nicht finden.", fragte ich beschämt. „Klar, komm mit Süße", sagte er lächelnd und nahm Sunia auf den Arm und verschränkte unsere Finger miteinander. Wir gingen zu Sunia's Zimmer und unterhielten uns auf dem Weg dort hin. „Alles klar bei dir? Du siehst so eingeschüchtert aus.", fragte er mich besorgt. „Naja, ich bin die Frau und kann nicht mal die Sachen von unserer Tochter finden, die ich am Vortrag gewaschen hatte... ich bin ein richtiger Nichtsnutz.", antworte ich leise, aber so, dass er es noch hören konnte. Er blieb stehen und ließ meine Hand los. Ich ging ein paar Schritte weiter und drehte mich zu ihm, um in seine Grün-Grauen Augen zu schauen. „Was sagst du?", fragte er mit einem verletzten Unterton. Ich schluckte kurz und wiederholte meine letzten Worte „D-das ich ein Nichtsnutz bin.". Er ging schweigend auf mich zu, verschränkte unsere Finger wieder miteinander und wir gingen weiter zu Sunia's Zimmer. Er setzte sie, auf ihrem alten Wickeltisch ab, da sie es mochte dort zu sitzen. Unsere Blicke trafen sich und ich konnte ihm den verletzten Blick entnehmen. Während er ihre Sachen raus kramte, stand ich am Wickeltisch und schaute ihm dabei zu. Als er alle Sachen neben Sunia hingelegt hatte, fing er langsam an sie umzuziehen. „Du weißt, dass du kein Nichtsnutz bist, nur weil du manchmal Hilfe bei Dingen benötigst.", sagte er zu mir, aber wendete seinen Blick nicht von Sunia ab. Ich hörte immer noch dieses verletzte in seiner Stimme und fühlte mich nur noch schlechter. Ich habe 2 Kinder und bin zu unfähig ihre Sachen zu finden, die ich am Vortrag gewaschen habe und selbst weg geräumt hatte. Natürlich bin ich ein Nichtsnutz, wenn selbst mein Mann, der nicht dabei war, weiß wo sie liegen. „Du kannst dich immer an mich wenden, wenn du Hilfe brauchst. Das weißt du doch. Ich weiß, dass du es schwer hast manchmal, dir alles zu merken, da du selbst arbeitest, den Haushalt erledigst, kochst und dich um die Kinder kümmerst.", sprach er mit beruhigender Stimme und schaute kurz zu mir. Ich schaute ihm die ganze Zeit dabei zu, wie er sie umzog.

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