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Lexa rappelte sich entgültig auf und lief auf die beiden Kinder zu, die immer noch zusammen gekauert am Boden saßen. Im Laufen rief sie den beiden zu, dass alles vorbei war. Die Mädchen rissen die Augen auf und warfen sich dann in Lexas ausgebreitete Arme und weinten hemmungslos. Sie verstanden erst recht nicht, was da alles gerade in den letzten paar Minuten passiert war. Doch wie sollte man das zwei kleinen Kindern erklären? Lexa überlegte fieberhaft, was sie sagen sollte, als sie vier große rotgeweinte Kinderaugen fragend anschauten. Nach kurzem Überlegen erklärte sie Guliana und Marilena, dass das sehr böse Männer waren, die ganz schlimme Dinge getan hatten. Und dass sie jetzt ihre gerechte Strafe bekommen hatten. Diese Erklärung schien die beiden erstmal zufriedenstellen. Doch auf die Frage, warum Mama und Papa nicht mehr da waren, schossen auch Lexa Tränen in die Augen... Unter Tränen drückte Lexa die beiden an sich, und sagte ihnen, dass sie es ihnen später erklären würde. Fürs erste mussten sie aber hier weg! Lexa erhob sich, nahm Guliana links, und Marilena rechts an die Hand und ging mit ihnen zurück Richtung Haus.

Von weitem schon sah Lexa, dass die Tür kaputt war, und machte sich wenig Hoffnungen, dass irgendwas in diesem Haus noch ganz war. Als sie am Haus ankamen, sollte Lexa recht behalten. Das komplette Erdgeschoss war auseinander genommen. Die Kinderzimmer im ersten Stock der Mädchen waren unversehrt geblieben. Warum das so war, konnte sich Lexa beim besten Willen nicht erklären. Da die beiden komplett erschöpft waren, steckte Lexa die Mädchen in eins der Betten, sie wollten nicht alleine schlafen, und wartete , bis die beiden eingeschlafen waren. Dann ging sie durch das restliche Obergeschoss, um zu sehen, ob die Männer vielleicht doch nicht alles ruiniert hatten. Und auch der Rest von diesem Stockwerk war unberührt. Sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht, nach oben zu gehen. Müde überlegte Lexa, wie sie Clarke erreichen konnte, denn natürlich war auch das Telefon im Erdgeschoss von der Wand gerissen. Und ein weiteres Telefon gab es natürlich nicht im Haus!

Müde ging Lexa wieder nach oben, sprang schnell unter die Dusche und fiel dann ins Bett und schlief wie ein Stein. Die Aufregung und Anstrengung forderte ihren Tribut und die fiel in einen langen, tiefen und traumlosen Schlaf. Sie wachte erst auf, als sie laute Kinderschreie hörte. Schnell sprang sie aus dem Bett und rannte zu den beiden Mädchen. Die kleine Guliana schlief, doch Marilena rief immer wieder nach ihren Eltern. Lexa wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Das einzige, was ihr einfiel, war, dass sie Marilena einfach in die Arme nehmen und festhalten konnte. Mehr konnte sie nicht tun. Sie schloss das Mädchen in die Arme und langsam beruhigte sie sich wieder. Lexa legte sie wieder ins Bett und wartete wieder, bis die kleine eingeschlafen war. Dann versuchte sie selbst, noch ein bisschen Schlaf zu finden, denn sie wollte so schnell wie möglich wieder zu ihrer Frau nach Hause... Zu ihrer Frau, das klang so schön. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Lexa nochmal ein paar Stunden ein. Diesmal wurde sie nicht geweckt, und als sie nach den Mädchen sah, stellte sie lächelnd fest, dass beide noch tief und fest schliefen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es halb acht morgens war. Sie zog sich an und ging in die Garage, doch die Hoffnung, dass ihr Auto noch da war, war kaum vorhanden...

Lexa und Clarke Where stories live. Discover now