Ein ewiges Versteckspiel

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"Sarah kommt gleich rum, raus aus den Federn Em," Kies Stimme halt durch den kleinen Raum der Hütte.

Ich habe tatsächlich hier geschlafen. Das ist aber nur zur Stande gekommen, da auch Kie mir weißgemacht hat, dass kein Hotel mich mehr einchecken lässt, wenn ich um 11 Uhr abends dort auftauche. 

Außerdem hat JJ immer noch mein Koffer irgendwo versteckt und ich kann schließlich nicht ohne meine Sachen in ein Hotel ziehen.

Wenigstens war Kie die Nacht über auch da, wogegen Pope nach Hause gefahren ist. Hätte ich die Nacht in der Hütte alleine mit JJ verbracht, hätte ich meinen Schlafplatz vermutlich persönlich an den Strand verlegt.

"Kommt sie alleine?" 

"Ich denke, sie wird mit John B kommen, ansonsten hätte er schließlich auch hier übernachtet."

"Sind die beiden-?"

Ich versuche irgendwie unter meiner aufsteigenden Panik meine Frage klar und deutlich auszudrücken.

"Ja, die beiden sind zusammen. Es war ein ewiges hin und her der Gefühle, aber mittlerweile..."

Erklärt mir Kie die Lage.

"Und was denkst du, wie lange werden die beiden brauchen, bis sie hier sind?"

Ich müsste dann nämlich mal ganz schnell weg.

"So 10 Minuten schätze ich, wieso?"

"Ich hatte JJ gestern darum gebeten, mir die Änderungen hier in Outer Banks ein bisschen zu zeigen."

"Damit ich mich hier wieder besser auskenne,"  füge ich noch hinzu.

Gott, ich muss wirklich aufhören, immer wieder irgendwelche Notlügen zu erfinden.

Warum stelle ich mich John B nicht einfach gegenüber und sage "Hi, weißt du, ich bins, Emilia, die dich vor Jahren einfach so im Stich gelassen hat."

Das ist ein Grund dafür. Der andere war der Grund, warum ich gegangen war, der würde dann nämlich ans Licht kommen. 

Ich hoffte, das würde nie passieren. Am liebsten könnte er irgendwo in der Dunkelheit verschluckt werden.

"Dann würde ich JJ aber lieber einmal wecken, der schläft normalerweise noch ein paar Stunden von jetzt an."

Kie unterbricht meinen Gedankengang.

Nichts leichter als das. Ich werfe JJ, der auf einer Ausziehcouch geschlafen hat, ein Kissen gegen den Kopf.

Das Wecken ging also schnell, das Problem jetzt war nur, dass ich ihm irgendwie verklickern musste, dass wir heute einen gemeinsamen Ausflug machen würden, von dem er eigentlich schon bescheid weiß, laut meiner Aussage gegenüber Kie.

Lügen ist so kompliziert.

Außerdem hat es solche Folgen, ich meine, ich muss jetzt wirklich einen Stadtrundtrip mit JJ machen. Ich seufze für einen Moment, muss mich dann jedoch dennoch auf JJ fokussieren, der sich immer mehr rekelt und langsam scheint aufzuwachen.

Ich zögere nicht und setzte mich auf die Couchkante.

"Guten Morgen Sonnenschein, bereit für unseren Städtetrip durch Outer Banks?"

Ich grinse ihn gespielt an und beobachte, wie er seine zerzausten Haare verwirrt richtet.

"Welchen Städtetrip meinst du?"

"Blende ich dich so stark, dass du schon vergessen hast, was wir heute vorhatten?"

Dafür kassiere ich nur ein Kissen, welches er mir fest zuwirft.

"Ne, das ist es ganz sicher nicht."

Mein gespieltes Lachen verschwindet.

"Mach dich einfach fertig, wir wollen los," sage ich in einem ernsten, schnellen Ton.

Wenn wir vor dieser Sarah und John B hier verschwinden wollen, müssen wir uns dringend ranhalten...

The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWhere stories live. Discover now