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„Willst du Frühstücken?", fragte er, als er sah, wie die Brünette müde in die Küche geschlürft kam.
„Nein. Aber danke Hajime.", antwortete sie trüb, setzte sich neben ihn auf die Theke und guckte ihm dabei zu wie er eine Zwiebel für das Omelett würfelte. Oder es zumindest versuchte ...
„Geh weg.", schmunzelte die braunäugige und hüpfte von der Kücheninsel. „Ich glaub's nicht, dass du es nach all den Jahren immer noch so falsch machst." Sie grinste und nahm ihm das Messer aus der Hand.
Doch er ignorierte ihre kleinen Sticheleien, lies sich ohne Murren wegstoßen und musterte sie lediglich von der Seite.
„Hast du wirklich keinen Hunger?". Er hakte besorgt nach. „Du bist so dünn geworden ..."
Ihr Schmunzeln verschwand und sie seufzte.
„Man spricht eine Frau nicht auf ihr Gewicht an, du Gentleman."
„Natürlich nicht. Ich weiß das." Er schnipste ihr vorsichtig gegen den Kopf. „Aber bei dir ist das was anderes ... Du bist wie meine Schwester ..."
Es brach ihm sein Herz, diese Worte auszusprechen
„Ich weiß, Hajime. Ich weiß doch.", murmelte sie.

„Magst du mir jetzt eigentlich erzählen was Gestern passiert ist?"
„Hm..." Sie überlegte einen Moment. „Nein. Tut mir leid, ich würde gerne, aber noch nicht."
„Verstehe.", antwortete er vorsichtig, als er ihr dabei zusah, wie die das letzte bisschen des Gemüses würfelte. Er nahm sie beim Wort, dass sie nicht darüber reden wollte, aber er wusste bescheid. Es war jedes Mal das gleiche.

Sie hatten sich verabredet, weil er sich für sein vorheriges Verhalten entschuldigen wollte, dann hat er sie wieder einmal sitzen lassen, sie ist zu ihm gefahren, um ihn dann mit einer weiteren Frau im Bett zu erwischen. Und dennoch ging sie immer wieder zurück zu ihm.
Und bei aller Liebe, die er für sie übrig hatte, verstand es der Braunhaarige nicht, wie sie sich so behandelt lassen konnte. Sie war nicht dumm, aber in der Hinsicht verhielt sie sich dementsprechend.

Nachdem sie fertig war, hielt sie das Messer unter das laufende Wasser in der Spüle.
„Weißt du Hajime.", sie legte den Kopf leicht schief und sah ihn an. Ihr Lächeln war nur leicht und ihre Augenringe saßen tief, aber dennoch glaube der Braunhaarige, ein kleines Glänzen in ihren wunderschönen Augen zu sehen.

Das Glänzen was er so vermisste.
Sein Herz pochte ein wenig schneller.

„Ich hab dich echt sehr lieb."
„Ich hab dich auch echt sehr lieb, Aiko." Sein Herz schmerzte, aber er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war schön und traurig zugleich.

Sie würde ihn immer nur als einen besten Freund oder einen großen Bruder sehen.
Niemals als jemanden, den sie lieben könnte.

„Danke das du für mich da bist.", murmelte sie.
Er war so verwirrt darüber, dass sie sich bei ihm bedankte. Sich für Kleinigkeiten und Selbstverständlichkeiten bedankte.
Und ein weiteres Mal wurde ihm klar, wie sehr ihr wehgetan wurde, dass sie sich dafür bedankte, dass man sie liebte.
„Bedank dich nicht. Ich werde immer für dich da sein."
„Kleiner Finger Schwur.", erwartend hielt sie ihm ihren kleinen Finger entgegen und lachte sanft.
Ohne ein Wort hakte er seinen Finger ein und nahm sie in den Arm.

Wäre er es, dem ihr Herz gehörte, würde er sie vor allem beschützen. Sie in seine starken Arme nehmen und dafür sorgen, dass ihr niemals etwas geschah.

Es zerriss ihn, dass er nicht diese Person für sie sein konnte.

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Die Regentropfen prasselten nur so gegen die Scheibe des Autos, als sie vor der Haustür der Braunhaarigen standen.
„Ich warte bis es aufhört.", sie schaute starr geradeaus. Keine Emotionen in ihrer Stimme.
„Wir können wieder fahren. Wohin du willst...", schlug er vor, als er merkte wie unruhig sie wurde.
„Ich muss mit ihm reden. Er wollte gleich kommen.", murmelte sie, während sie sich die Arme rieb.
„Ist dir kalt?", fragte er erschrocken und zog augenblicklich seinen Pulli aus.
„Nein. Alles gut."
Er hielt in seiner Bewegung inne. „Sicher?"
„Ja."
„Soll ich gucken, ob ich einen Regenschirm im Auto habe?", bot er an.
Ihre Stimmung bereitete ihm Sorgen. Er hatte Angst er hatte etwas falsch gemacht.
„Nein."

„Aiko."
„Ja."
„Was ist los?"
Obwohl sie ihn nicht ansah, sah er, wie ihre großen braunen Augen glasig wurden.

„Hajime?" Ihre Stimme zitterte.
„Hm?" Er strecke eine Hand aus um sie auf ihre Schulter zu legen.
„Mache ich einen Fehler?" Abrupt sah sie ihn an und er zog seine Hand zurück.
Die Tränen kullerten ihr nur so aus den Augen. „Mache ich einen riesigen Fehler hier?" Ihr Lippe zitterte, als sie ihre Frage wiederholte.
Ihm zerbrach das Herz. Er ertrug es nicht sie weinen zu sehen.
„Was meinst du, Aiko?"
„Alles. Alles Hajime!" Ihre Atmung wurde schneller und sie immer unruhiger. „Wieso bin ich so schwach?!"
„Aiko..."
„Ich werde ihm gleich doch wieder vergeben? So wie immer!" Die Braunhaarige verschluckte sich an den Wörtern und Tränen. Ihre Atmung war hektisch.

„Wieso bin ich so schwach?"

„Aiko!", er legte seine Hand nun endlich auf ihre Schulter. Sie atmete unbewusst langsamer und sah ihn an. „Hör auf zu sagen, dass du schwach bist! Du vergibst ihm die Sachen, die ihm nicht einmal leid tun. Das ist keine Schwäche ... Das ist Stärke."
„Aber Hajime..."
„Ich sag ja nicht, dass das was du tust richtig ist.", er sah ernst auf sie hinab. „Aber du bist alles andere als schwach. Du bist eine unglaubliche Frau!"

„Hajime..", flüsterte sie. „Ich will nicht reingehen."
Der Regen wurde stärker.
„Dann bleiben wir noch ein bisschen hier."
Er schmunzelte und legte eine Hand an ihre Wange. Sie war kalt und nass von den Tränen.
Beide schauten sich einfach nur an. Es wirkte wie der Start eines romantischen Films.
Es war ein Zusammenspiel aus Komfort und Chaos.

Ihre roten Augen, sein altbekannter besorgter Blick.
Ihre Trauer, seine Liebe.

„Deine Berührungen fühlen sich so schön an.", murmelte sie beinahe lautlos.
Seine Pupillen wurden groß.
„Oh ... Aiko." Sein Herzschlag wurde schneller.
Er wusste, dass er dies nicht tun sollte. Ihm war bewusst, dass er ihre Verwundbarkeit ausnutzte und niemals würde er sich für seine Selbstsüchtigkeit in jenem Moment verzeihen.

Aber er war doch so verliebt in sie...
Wie oft hatte er von diesem Moment geträumt? 

Sein Gesicht kam ihrem immer näher, während ihr Blick auf die Lippen des Braunhaarigen fixiert war.
Er strich eine Strähne ihrer weichen Haare hinter ihr Ohr.
„Darf ich?", fragte er vorsichtig.
„Bitte.", hauchte sie gegen seine Lippen.

Und prompt drückte er seine Lippen gegen ihre.

Der Kuss war lang und leidenschaftlich. Als hätten sie beide Jahrzehnte lang auf diese Erlösung gewartet.
Und beide bemerkten sie nicht, wie dem grauäugigen unbemerkt eine Träne über die Wange lief.

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Zwischen Damals Und Heute // Iwaizumi x OCDonde viven las historias. Descúbrelo ahora