Our love's the perfect crime

17| Harry

„Heilige Scheiße" Louis krallt sich in meine Oberarme, als er sich langsam aufrichtet und mich mit großen Augen anschaut. Ich kann nur grinsen, und ziehe ihm seine Hose wieder über die Hüften, ehe ich seine Finger von meinen Armen nehme, um mir ein Handtuch aus dem Schrank zu holen. Schnell wische ich meine Hände sauber und gehe dann wieder zu ihm, da er wie angewurzelt an Ort und Stelle steht.

„Ich kann mich doch nicht damit bewegen!", keucht er nahezu und krallt sich wieder an meinem Arm fest, bevor er einen winzigen Schritt auf mich zukommt und sich krampfhaft auf die Lippe beißt.

„Du schaffst das. Gewöhn dich ein paar Minuten daran und dann gehen wir wieder ins Schlafzimmer. Meine Schwester wartet." Louis reißt die Augen auf und schüttelt schnell den Kopf. „Ich werde doch nicht mit diesem Ding im Arsch in den Raum gehen, in dem deine Schwester sitzt. Ich kann hier stehen bleiben, mir egal."

Ich schmunzele und lege meine Hände auf seine Hüften, bevor ich noch einen Schritt auf ihn zu mache. „Du wirst gleich sehr wohl mit dem Ding in deinem Arsch in mein Schlafzimmer gehen. Mir egal, ob meine Schwester da ist, oder nicht." Ich lasse Louis gar keine Zeit zu antworten und presse meine Lippen verlangend auf seine.

Er keucht nur auf und ich nutze die Chance, mit meiner Zunge gegen seine zu stoßen und ihn hinter sich an den Spiegel zu pressen. Der muss sowieso mal wieder geputzt werden.

Endlich macht Louis mit und legt seine Hände in meinen Nacken. Lächelnd stelle ich mich mit einem Bein zwischen seine, wozu er seine öffnen muss, weshalb sich der Plug bewegt und er leise stöhnt.

„Du bist so verdammt heiß.", raune ich in sein Ohr und sauge mich danach an seiner Unterlippe fest, worauf er mir mit seinem Unterleib entgegenkommt. Ich unterdrücke mir ein Stöhnen und hoffe auf genügend Selbstbeherrschung, nicht direkt hart zu werden.

Louis' Hände fahren in meine Haare an meinem Hinterkopf und ziehen leicht an diesen, bevor er zu laut aufstöhnt, da ich meine Hände zwischen ihm und dem Spiegel auf seinen Hintern gelegt und zugedrückt habe.

„Ha- oh mein Gott!" Meine Schwester steht in der Tür und schaut schockiert in unsere Richtung. Gelassen drehe ich mich von Louis weg und schaue meine Schwester fragend an. Innerlich bin ich auf keinen Fall ruhig. Meine Schwester oder auch Freunde von mir mussten sich öfters angucken, wie ich mich an Typen ranmache oder haben gesehen, wie ich den Typen flachgelegt habe. Aber noch nie hat es mich so gestört, wie bei Louis.

„Ich- seit wann küsst du?", fragt sie baff und deutet auf Louis, der verängstigt und mit roten Wangen immer noch am Spiegel lehnt, während er vergebens seine Atmung beruhigen und die Situation hier analysieren will.

„Seit wann küsse ich nicht?", stelle ich die Gegenfrage und will kalt wirken. Gemma hat recht, ich küsse eigentlich nie jemanden. Nur im Bett, obwohl das auch zur Seltenheit geworden ist. Vor Louis wäre ich nie auf die Idee gekommen, jemanden in meinem Ankleidezimmer zu küssen, geschweige denn ihn überhaupt in dieses Zimmer zu lassen.

Kurz schaut sie zu Louis und dann wieder zu mir. „Können wir kurz reden? Alleine?" Ich nicke und lächele kurz zu Louis, der die Geste schüchtern erwidert.

Meine Schwester und ich gehen in mein Büro, wo wir uns auf sie kleine Couch gegenüber der Wand von meinem Schreibtisch setzen. „Harry.", fängt sie an und spätestens jetzt weiß ich, dass das Gespräch nicht gut enden wird. „Gemma.", seufze ich und lehne mich seitlich an das Rückenpolster.

„Was ist das mit Louis? Und sag jetzt nicht, dass er dein Nachbar ist, ich bin nicht dumm.", brummt sie und verschränkt die Arme vor der Brust. „Na gut, ich bringe ihm Sachen bei, wir schlafen miteinander und ich habe meinen Spaß bei der Sache.", entgegne ich und zucke mit den Schultern. „Schläfst du mit ihm oder fickst du ihn? Das ist ein Unterschied, Harry. Du schläfst nie mit jemandem.", feixt meine Schwester zurück und schaut mich eindringlich an. „Du küsst nie jemanden. Wann war es das letzte Mal, dass du jemanden so richtig geküsst hast? Vor Louis. Genau, Blake!" Das hätte sie nicht sagen dürfen.

Ich springe von der Couch auf und balle meine Hände zu Fäusten. „Ich habe euch gesagt, dass wir nie wieder ein Wort über dieses Arschloch verlieren! Er hat mir das Herz gebrochen und ist drauf rumgetrampelt!", schreie ich sie an und will gegen die Wand hinter ihr schlagen, werde aber von hinten zurückgezogen.

„Gewalt ist keine Lösung.", haucht Louis, der mit halb schmerzverzerrtem Gesicht vor mir steht und sich langsam wieder von mir löst. Ich schaue ihn nur aus geweiteten Augen an und nicke schließlich. Dieser Junge stellt irgendwas mit mir an, was mir gar nicht gefällt.

„Ich glaube es wäre besser, wenn du jetzt gehst. Ich melde mich bei dir." Louis scheint ziemlich verletzt über meine Worte, nickt aber und geht zwei Schritte zurück. „Es war schön, dich kennenzulernen, Gemma.", haucht er noch, bevor er mit kleinen Schritten den Raum verlässt und uns alleine lässt.

„Du baust Gefühle für ihn auf.", kommentiert Gemma, doch ich schüttele den Kopf. „Ich verliebe mich nie, nie wieder werde ich mir die Qualen einer Beziehung antun. Wozu sich an jemanden binden, wenn man jeden haben kann?"

Meine Schwester steht jetzt ebenfalls auf und stellt sich dicht vor mich. „Du bist ein Idiot, Harry. Wenn du ihn liebst, dann ist es so. Es ist doch schön, wenn du endlich wieder jemanden gefunden hast, der dich glücklich macht. Ich mag Louis, obwohl er ein bisschen Jung ist. Aber er hat noch so vieles zu erleben, und was machst du? Du zwingst ihn, sich vögeln zu lassen. Lass ihn sein eigenes Leben leben!", keift sie und schaut mich aus wütenden Augen an.

„Ich liebe ihn verdammt nochmal nicht!", brülle ich und verschwinde aus meinem Büro, wo ich Louis mitten im Flur stehen sehe, wie er mich ängstlich anschaut. „Ich bin weg.", flüstert er, nur so laut, dass ich es gerade so hören kann.

Dann dreht er sich um und joggt die Treppen runter. Keine zwei Minuten höre ich die Tür zuschlagen, was mich frustriert aufschreien lässt.