36| Harry

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„Aufpassen, Idiot!", beschwert sich jemand neben mir, worauf ich mich langsam umdrehe. „Was ist?", entgegne ich und schaue zu dem Mann herunter. Er ist ein paar Zentimeter kleiner als ich, trotzdem fallen mir seine eisblauen Augen auf, die mich an die von Louis erinnern. „Kann ich dich auf einen Drink einladen?", hauche ich in sein Ohr und mustere ihn, während ich mir über die Lippen lecke. „Ich stehe nicht auf Schwänze.", motzt er und verschwindet in der Menschenmenge.

Augenverdrehend bahne ich mich durch die vielen Menschen zur Bar, wo ich mir direkt einen Drink bestelle. „Meinst du nicht, du solltest es langsamer angehen lassen?", fragt Zayn, der hinter der Bar steht und mir ein Glas Wasser in die Hand drückt.

„Dieses Arschloch hat sich von irgendsoeinem Typen schwängern lassen, also gib mir meinen verdammten Drink.", fauche ich und höre Greg neben mir lachen. „Bro, du hast zu tief ins Glas geschaut. Hör auf Zayn und nimm das Wasser." Er legt eine Hand auf meine Schulter, als er sich neben mir auf einen Barhocker setzt. „Er ist trans, du Idiot" Das Glas Wasser exe ich mit einem Mal und verlange einen Vodka.

Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, seitdem ich erfahren habe, dass dieses Arschloch mich betrogen hat. Er hat sich von einem anderen Kerl ficken lassen. Und ist dabei schwanger geworden.

„Trotzdem kann er nicht schwanger werden, Haz. Wie soll das denn bitte passiert sein? Du hast doch letztens noch von seinem Schwanz gesprochen.", fragt Zayn und stützt sich auf der Bar ab. „Ja, deswegen doch." Ich krame in meiner Jackentasche nach, wo ich nach kurzer Zeit und nach einem beinahe Sturz das Ultraschallbild hervorhole, welches Louis bei mir liegen lassen hat.

„Das soll ein Baby sein.", erkläre ich Zayn und reiche ihm das inzwischen leicht geknickte Bild. Inzwischen bleibt mir nur noch die Illusion, dass es mein Kind sein könnte.

„Das ist ein Baby, Harry.", korrigiert er mich und lächelt mich an. „Was gibt es da zu lachen?", frage ich gereizt nach und greife über den Tresen einfach nach einer Flasche Alkohol, da Zayn damit beschäftigt ist, das Bild zu mustern. Ich erkenne da kein Baby.

„Warum bist du dir so sicher, dass das Kind nicht von dir ist?", fragt mein bester Freund nach und schaut skeptisch auf die Falsche in meiner Hand. „Wir haben verhütet, Idiot.", fauche ich und nehme einen großen Schluck von dem Whisky, was mich husten lässt. Ich hasse Whisky.

„Kondome können reißen. Was meinst du, warum ich Vater geworden bin? Ganz sicher nicht, weil ich eine wildfremde Frau vögeln wollte die mich neun Monate später mit ein kleinen Knäul besucht und mir erzählt, ich sei vor drei Wochen Vater geworden.", erzählt Zayn, während Greg mir die Flasche aus der Hand nimmt.

„Der Unterschied liegt aber dadrin, dass ich ein Kind haben möchte und dir eins zugeflogen kam. Und jetzt verlangt Louis von mir, dass ich so einen kleinen Bastard aufziehen soll und jede Sekunde erkenne, dass er aus einem Fick zwischendurch entstanden ist?", rege ich mich auf und will zuschlagen, als mich jemand von dem Hocker zieht. „Du gehst jetzt erstmal kotzen, das ist ja kaum auszuhalten. Und ganz ehrlich, auch wenn du es nicht hören willst, glaube ich Louis, wenn er sagt dass du der Vater bist. Hat er es dir gesagt?"

Ich muss kurz überlegen, da mir der ganze Alkohol ein wenig das Hirn vernebelt. „Mein Sperma.", sage ich irgendwann und hebe den Blick. Zayn steht nicht mehr vor mir, jedoch spüre ich Gregs Griff immer noch deutlich um meine Arme.

„Siehst du! Jetzt geh dich ausnüchtern und geh zu deinem Freund. Sag ihm, dass es dir leid tut und ich ihn unbedingt kennenlernen will. Ich will die Person endlich sehen, die dein Herz geklaut hat. Du willst mir ja nichts sagen, Arsch." Greg lässt mich los und ich nicke langsam.

Ohne nachzudenken, hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wähle Louis' Nummer. Natürlich geht er nicht dran, es ist weitaus nach Mitternacht und jeder andere Mensch schläft um diese Uhrzeit schon.

Our love's the perfect crimeWhere stories live. Discover now