22: Statist

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In gemischten Teams traten wir schließlich gegeneinander an. Der Ball flog über das Netz und alle gaben ihr Bestes um zu gewinnen. Wir lachten und hatten spaß beim Spiel. Lily saß derweil beim Schiedsrichter und sah uns aufgeregt beim Spielen zu. Mit Will in meinem Team konnte keiner unseren Schnellangriff aufhalten. Jubelnd klatschten wir ab als wir einen weiteren Punkt erzielten.

Ronan auf der anderen Seite des Netzes knirschte mit den Zähnen. „Außer Basketball hast du wohl nichts drauf." Scherzte ich und grinste. „Kannst du auch etwas anderes als arrogante Reden zu schwingen?" gab Jacob neben Ronan genervt zurück. „Oh der Statist kann reden." „Wie war das?" aufbrausend baute er sich vor mir auf. Dabei war ich mit ihm knapp auf Augenhöhe. „Statist." Wiederholte ich betont langsam und sah ihm Kalt entgegen.

„Leute das reicht jetzt!" donnerte Will und ging dazwischen. „Jacob entschuldige, aber meine Schwester ist ein Arschloch und Chrissy kannst du bitte einmal nicht nach Streit suchen." Will sah von Jacob zu mir und sein Blick war bittend und warnend zugleich. „Okay." Gab ich nach und ging vom Feld um kurz etwas zu trinken. „Chrissy entspann dich. Das ist nur ein Spiel am Strand mit Freunden." Meinte Summer als ich zu ihr in den Schatten trat. Sie Spielte nicht mit da sie Sport im Badeanzug nicht mochte. In der Schule war sie im Sport eine der aktivsten und sie war agiler als es den Anschein hatte.

„Ich bin es einfach nicht gewohnt das ist alles." Erwiderte ich und streckte mich. „Beachvolleyball am Strand zu spielen?" skeptisch hob sie eine Augenbraue während sie sich mit einem Fächer Luft zu fächelte. Ich schmunzelte. „Nein." Erwiderte ich schlicht und Antwortete nicht. Stattdessen ging ich zurück aufs Feld. In Redwood gab es keine Glücklichen Momente mehr seit meine Mom gestorben war. Das sich das hier in Rockport ändern könnte hatte ich nie für möglich gehalten.

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Mein Team ging als klarer Sieger hervor. Die Verlierer durften das Mittagessen bezahlen. In einem Restaurant auf der Promenade aßen wir alle gemeinsam und verstanden uns prächtig. Ich tauschte die Nummern mit ein paar der Mädels und dem Smarten Kaleb der in meinem Team gewesen war. Er war groß, gut gebaut, hatte Karamelbraunes Haar und Mausgraue intelligente Augen. Während dem Spiel hatte er auch eine gute Figur hingelegt und einige Punkte geholt neben meiner Bruder-Schwester-Kombo mit Will.

Nach dem Mittag ging es zurück an den Strand. Die meisten fielen ins Fresskoma während ich mit Lily am Wasser entlang schlenderte. Ich hörte Musik und summte mit während ich meinen Blick über den Strand schweifen ließ. Lily lief kontinuierlich neben mir. Möwen flogen kreischend an mir vorbei. Der Salzige Wind schmeichelte meiner Nase während der Lärm der Badegäste in meiner Musik unter ging. Schwimmer stiegen aus dem Wasser um zurück an den Strand zu gelangen.

Ronan tauchte vor mir aus dem Wasser auf. Lässig fuhr er sich das nasse Haar zurück während das Wasser von seinem Körper perlte. Er trug schwarze Badeshorts und sein trainierter Oberkörper war der reinste hingucker. Wie das Wasser glitzernd über sein Sixpack lief war förmlich hypnotisch ähnlich wie die Slowmo Szene bei Baywatch. Allerdings wirkte es dadurch für mich nur noch Lachhafter das die Mädchen der Schule ihn so anhimmelten.

„Netter Auftritt." Kommentierte ich sarkastisch und nahm die Ohrstöpsel aus den Ohren. Er schmunzelte schelmisch. „Keine Sorge das Rampenlicht gehört ganz dir. Ich bin schließlich nicht mehr als ein Statist." Er betonte das letzte Wort bedacht und verschränkte die Arme vor der gestählten Brust. „Dann weißt du ja wo dein Platz ist." Erwiderte ich kühl und ging an ihm vorbei. „Kein Wunder das du zur Eiskönigin mutierst, wenn du niemanden an dich ranlässt. Du solltest dich mal wieder ficken lassen um etwas Dampf ab..." es knallte laut als ich ihm eine hart Ohrfeige verpasste.

„Nach allem was ich dir anvertraut habe wagst du es wirklich so etwas zu sagen? Du bist echt das letzte Ronan Blake!" enttäuscht und verletzt sah ich wütend zu ihm auf. Er hielt sich die Wange und wendete seinen Blick ab. „Komm Lily." Brav folgte sie mir während ich keinen weiteren Blick an Ronan verschwendete. Wie hatte ich auch nur für einen Moment glauben können das Ronan etwas anderes war als ein verdammtes Arschloch?!

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Ich ging vorzeitig nach Hause und stieg gleich unter die Dusche zusammen mit Lily. Ich spülte ihr den Sand aus dem Fell. In ein Handtuch gewickelt platzierte ich sie nach der Dusche auf ihrem Körbchen bevor ich mich anzog. Graue Shorts und ein blauer Hoody der Bauchfrei war. Ich band meine Haare hoch und checkte mein Handy. Ich wollte es schon weg legen da ich keine neuen Nachrichten hatte als ich einen Anruf bekam.

„Waylon es ist eine ganze Weile her seit wir das letzte mal gesprochen haben." Begrüßte ich ihn freundlich. „Seit dem Vorfall im Club nicht mehr." Erwiderte er Nostalgisch. Waylon Roster war der Anführer der Violett Rose Gang die zur zweit größten in Redwood zählte und Teil des Circles war. Dazu war Waylon der beste Freund meiner Mutter gewesen. Er hatte mir vieles über die Jahre beigebracht auch als meine Mutter noch lebte.

„Ich bin der Meinung das du einen guten Job machst bei den Black Dogs und die Sache mit Jordan wird sich sicher klären, aber ich sorge mich auch um dich." Begann er offen mit mir zu reden. „Ich will nicht das diese Stadt und ihre Probleme dich davon abhalten zu leben. Deine Mutter hätte gewollt das du deine Träume verfolgst statt dich mit mir und den Gangs rum zu Ärgern." Ich seufzte wissend und setzte mich aufs Bett. „Sie hat uns immer angetrieben über den Tellerrand hinaus zu blicken." Ich konnte förmlich sehen wie er lächelte. „Ja das hat sie."

„Wie geht es Will und Lily?" wechselte er das Thema. Dad interessierte ihn nicht länger seit er sich mit ihm auf der Beerdigung von Mum heftig gestritten hatte. „Gut. Will hat ein paar Schräge Freunde gefunden und Lily liebt es am Strand mit anderen Hunden zu spielen." „Freut mich zu hören. Und wie geht es dir?" ich zögerte. Waylon wusste von allem besser Bescheid als sonst wer da er immer da gewesen war. Wie ein zweiter Vater hatte er schon immer für Will und mich gesorgt da es ihm leider verwehrt war eigene Kinder zu haben.

„Zurzeit eigentlich ganz gut. Du hattest recht das mir der Umzug helfen würde. Ich habe auch neue Freunde gefunden und der Strand ist nicht weit." Erzählte ich. „Was heißt eigentlich?" hackte er nach. „Nun ja..."

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Bader than BadWhere stories live. Discover now