03.Oktober 2011

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Tsukishima POV

„Kei, es stellt sich die Frage, wie man mit einer Krankheit lebt und sich ihr anpasst. Oder ob man sich neu erfindet, wenn etwas schiefgeht", meint mein Arzt zu mir, nachdem er seine Routineuntersuchung abgeschlossen hat „Du bist noch jung, bist fit und du kannst noch so viel erledigen. Wenn du allerdings vorhast aufzugeben, dann wirst du spätestens dann unglücklich sein, wenn du nicht mehr allein gehen kannst. Sei kein Narr und erinnere dich an deine Träume."

Damit hatte er zwar recht, doch es ist so schwer für mich das in die Tat umzusetzen. Für Außenstehende klingt das alles immer super einfach, doch genau das ist es eben nicht.

Wir kommen alle eines Tages an einen Punkt, wo es nicht weiter geht wie bisher. Wir können versuchen das Hindernis zu umfahren und neue Wege zu schaffen, doch gibt es auch für mich diesen Weg?

Auch wenn es mir bisher körperlich nicht schlecht geht, merke ich, dass ich immer mehr an dieser Sache zerbreche. Ich habe urplötzlich das Gefühl allein mit meinen Sorgen zu sein, so als würde mich keiner verstehen. Dabei ist der totale Nonsens.

Mein Vater würde noch einige Tage bei uns bleiben, zwar sind die beiden nicht mehr zusammen und er übernachtet die Nächte in einem Hotel, doch scheint es so als würden sie auf irgendeiner Schiene wieder zusammenfinden.

„Gibt es Dinge, die ich nicht mehr machen sollte?"

„Im Grunde kannst du alles machen, was dir eben nicht schadet. Du darfst weiter zur Schule gehen und auch dich mit Freunden treffen. Ich habe das deiner Mutter auch gesagt, allerdings wirkte sie damit nicht so einverstanden", sagt der Arzt und rückt seine Brille zu Recht „sie macht sich Sorgen. Es ist besonders schlimm für eine Mutter, wenn sie hört das ihr Kind stirbt."

Jetzt nun war es für dich Zeit.
Wir irrten, als wir dachten, wir wären bereit.

Harald Sick

Der Mond, die Offenbarung & das SterbenWhere stories live. Discover now