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„Hier! ICH bin die dahergelaufene Schlampe!!!"

Stille.




Alle starren mich ungläubig an. Nur meinen Herzschlag höre und spüre ich deutlich.
„Ich muss hier raus," sage ich fahrig und drehe mich um zum gehen. Dabei sehe ich Kookies aufeinandergepresste Lippen und wie er mich mitleidig ansieht.
„Jimin warte!" sagen meine beiden Männer im Chor doch ich höre nicht auf sie.
Beim rausgehen schnappe ich mir nurnoch schnell meine Tasche und einen Schlüssel, ehe die Tür sehr geräuschvoll ins Schloss fällt.

Draußen laufe ich erst einmal ein paar Meter, ehe ich stehen bleibe und einmal durchatme.
Plötzlich fällt mir auf wie kühl es hier doch ist. Es ist schon irre. Gestern beim Drehort war es kaum auszuhalten vor Hitze und hier bei uns ist es eher Frühlingshaft, wobei der Himmel heute ziemlich trüb ist.

Passend zu meiner Laune.

Ich weiß wirklich nicht, was in die Anderen gefahren ist. So ekelhaft haben sie sich noch nie benommen.
Mein Herz will sich gar nicht beruhigen, wenn ich daran denke.
Jetzt habe ich Kookie mit den Anderen auch noch alleine gelassen. Aber zurück kann ich grade nicht, dazu muss ich erst einmal wieder runterkommen. Grade kann ich kaum einen klaren Gedanken fassen. Mein Kopf geht mal wieder diverse Varianten durch, die geschehen können und momentan sieht keine davon gut aus.
Seufzend fahre ich mir durchs Haar. Wie konnte alles nur so schief laufen.
Wie von selbst tragen mich meine Füße entlang der bekannten Wege zu unserem Studio. Auch wenn ich oft impulsiv bin, so bin ich nie komplett kopflos. Ansonsten hätte ich mich schon längst verirrt, weil mein Orientierungssinn wahrlich nicht der beste ist.
Wieder zurück, möchte ich nach wie vor nicht, auch, wenn schon einige Zeit vergangen ist. Also drücke ich auf die Klingel von unserem Studio.
„Ja?"
„Hi! Hier ist Jimin. Kann ich reinkommen?"
„Nimm mal die Kapuze ab!"
Natürlich. Durch die Verzerrung der Stimme durch diese Anlage, könne jeder behaupten Ich, oder einer der Anderen zu sein. Ich leiste also seinen Anweisungen folge und schaue direkt in die Kamera. Kurze Zeit später höre ich dass Surren des Türöffners.
Langsam erklimme ich drinnen die Treppen bis in den dritten Stock und verfluche mich selber, dass ich dieses Mal nicht den Fahrstuhl genommen habe. Manchmal mache ich mir das Leben auch unnötig schwer.
Im dritten Stock ist unser Trainingsraum und in diesem Moment viel wichtiger.... eine Toilette.
Denn ein gewisser Jemand springt wieder fröhlich auf meiner Blase rum.
Wegen dem Würmchen hatte ich heute schon eine sehr unruhige Nacht und heute morgen, als es sich beruhigt hat, musste ich mich ja so aufregen. Ich glaube wir beide sind froh, wenn der Tag rum ist.
Zum ersten Mal seit mittlerweile Stunden, schaue ich auf mein Handy und sehe die zahlreichen Nachrichten und Anrufe.
Von jedem der Sechs ist was dabei, doch ich öffne nur die eine von Kookie.

‚Hey. Ich bringe die Anderen zusammen mit Tae zur Vernunft. Pass auf dich auf und Tanz nicht zu viel :* Ich hole dich spätestens heute Abend vom Studio ab, außer du sagst was anderes. Ich liebe dich 😚❤️🐛'

Sanft lächle ich beim lesen der Nachricht. Ich schreibe kurz ein ‚Danke' und stecke das Handy wieder weg. Es ist erstaunlich, dass Kookie immer irgendwie weiß wo ich grade bin. Oder eher eine Vermutung hat, die sich aber fast immer als richtig herausstellt. Die anderen Nachrichten will ich grade nicht lesen und Taetae wird sicherlich von Kookie informiert.

Auf dem Weg ins Studio hole ich mir noch kurz was zu trinken aus dem Lager. Meinem Durst nach zu urteilen, bin ich schon ziemlich lange unterwegs. Da wurde es höchste Zeit für einen sehr großen Schluck Wasser.
Mit der Flasche bewaffnet gehe ich dann doch nicht ins Studio sondern lieber aufs Dach. Dort gehe ich gerne hin zum Nachdenken oder Abschalten. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Da kommen einem die eigenen Probleme auf einmal furchtbar klein vor.

Lie - eine Lüge viele Dramen (Jikook)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz