32

211 14 2
                                    

Yejin linst als erstes nach draußen, doch schnell winkt sie mich zu sich, weil die Luft rein ist. Zu unserem Glück halten sich die Paparazzi scheinbar nur am Haupteingang auf.
Nachdem wir Jung-Hwa sicher angeschnallt haben und im geschlossenen Auto sitzen, atme ich einmal durch. Die erste Etappe haben wir schon mal geschafft.

„So. Wo soll es hingehen? Nach Hause ins Dorm?"
Das Dorm. Am liebsten würde ich sofort dort wieder wohnen aber die Zeiten sind wohl endgültig vorbei. In Gedanken versunken knete ich meine Hände in meinem Schoß.
„Jimin?" fragt Yejin besorgt nach, als sie meinen Gesichtsausdruck sieht.
Traurig lächele ich sie an.
„Da darf ich schon eine Weile nicht mehr hin," sage ich kaum hörbar.
„Was?" fragt sie leise aber entsetzt. „Wo wohnst du? Was ist mit den Anderen? Und Jungkook?"
„Lass uns trotzdem dorthin fahren!" sage ich und lasse ihre Fragen unbeantwortet.
Ich will zumindest nichts unversucht lassen, mit ihnen Kontakt aufzubauen, auch wenn ich nach den jüngsten Ereignissen wenig Hoffnung habe. Sicherlich wurden dort die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Damit niemand rein oder raus kommt.

Am Dorm angekommen bewahrheiten sich meine Befürchtungen. Am Eingang stehen schrankartige Sicherheitskräfte und rundherum verteilen sich zu viele Journalisten, die neugierig auf die Story hinter den letzten Geschehnissen sind.
Resigniert gebe ich Yejin ein Zeichen zum weiter fahren.
„Was nun?" fragt sie als wie um die nächste Ecke fahren.
„Nach Hause...." seufze ich und nenne ihr die Adresse nachdem ich mich versichert habe, dass sie so vertrauenswürdig ist, dass sie die nicht verrät.
Mittlerweile weiß ich eine ganze Menge über die junge Frau neben mir. Ich glaube sie versucht mich mit ihren Erzählungen abzulenken, was ich wirklich zu schätzen weiß.
An meinem kleinen Häuschen, trägt sie mir, so lieb wie sie ist, meine Tasche mit rein.
Da es schon recht spät ist, ist Su-Bin schon im Bett, weshalb wir uns möglichst leise verhalten.

„Du weißt ja, dass ich einen größeren Fan Account von euch verwalte. Kann ich da erzählen, dass ich dich getroffen habe? Wir haben schon soooo lange nichts von dir gehört und machen uns solche Sorgen?"
Müde vom langen Tag lächel ich über unsere lieben Fans. Mir sind die ganzen Postings über mich und was ich nun mache, nicht entgangen. Meinen Account konnte ich für ein Update ja schlecht verwenden und mit Yejin, kann ich Army nun zumindest indirekt sagen, wie es mir geht.
„Wenn du die ganzen Umstände, mein Geschlecht, Kookie und Jung-Hwa da raus lässt, meinetwegen."
„Danke, danke, danke," ruft sie flüsternd und fällt mir um den Hals.
„Sorry... ich freu mich nur so. Und keine Sorge, ich verrate nichts. Du weißt, wir Army stehen hinter euch und zusammen bekommen wir dich wieder zurück zu den Anderen."
Ihr Enthusiasmus bring mich erneut zum Lächeln und gibt mir ein wenig Hoffnung.

Mittlerweile ist schon ein ganze Woche vergangen.
Eine ganze Woche, in der ich mich mit Jung-Hwa einleben und mich weiter erholen konnte.

Eine ganze Woche, in der ich nicht ein Lebenszeichen von meinen Jungs bekommen habe. Es wurden scheinbar sogar alle Interviews und Auftritte abgesagt und dass mitten in der Promozeit für den neuen Song.

Eine ganze Woche, in der ich täglich mit fast jeder Familie meiner Jungs telefoniert habe.
Keiner erreicht sie und bei BigHit in der Zentrale wird man nur abgewiesen.

Eine ganze Woche, in der BTS auf sämtlichen Social Media Plattformen wegen ihres plötzlichen Verschwindens trendet.

Eine ganze Woche, in der ich nichts unversucht gelassen habe, mit ihnen in Kontakt zu treten.

Eine ganze Woche, und der ich vor Sorge fast um komme.

Eine ganze Woche, in der Yejins Clip über das Treffen mit mir immer und immer wieder geteilt wird.

Eine ganze Woche, in der sogar Zeitungen über uns berichten.

So sitze ich also in meinem Tanzraum und habe mein Stativ aufgebaut, um etwas aufzunehmen.

Lie - eine Lüge viele Dramen (Jikook)Where stories live. Discover now