ich erinnere mich.

184 24 20
                                    

Sie verschwinden in nächtlichen Schatten,
die Sommersprossen auf deinen Wangen,
warm und seidenweich
in meine Hände gebettet.
Und dennoch,
dennoch weiß ich genau, wie viele es sind.
Siebzehn Stück,
wie kleine Sternbilder,
klar und fremd.
Und du stehst nur unbeweglich vor mir,
du,
die ihr Alter in Sommersprossen trägt,
siehst auf mich hinab durch helle Augen,
oh, diese Augen (!),
die mich an Oktobermorgen erinnern,
an Wälder im Winter,
hohl und leer und ohne Leben.
(Weltschmerzdunkel)
Du umfasst auch meine Wangen,
geziert nur von Blässe,
Schattenbildern.
Deine Hände sind rau,
gelbgrauer Sand an steilen Küsten.
Du senkst den Kopf,
goldweiche Strähnen fallen in mein Gesicht,
wärmen meine Haut,
wie Strahlen aus Sonnenlicht.
Doch
nur kalte Lippen streifen meine,
hinterlassen Kälte, wo Wärme sein sollte.
Und meine Haut giert nur,
langt,
verzehrt sich nach Sommer,
nach Ferme zwischen Enge und Innigkeit,
nicht (mehr) nach dir.
Deine Berührungen sind flüchtig,
zaghaft kühl,
Ich schaue in dein Gesicht,
wo die Sternbilder verschwinden,
im Dunkeln verblassen,
und einzig schwarze Leere gebären.
Dein Gesicht nun plötzlich fremd.

(Und ich erinnere mich,
während du mich hältst)
Es war anders,
damals,
als deine Lippen die meinen noch wärmten.
Als ich noch weniger blau gewesen war.

Ich erinnere mich.
(Also, was mache ich hier?)

weltschmerzdunkelHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin