-𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐟𝐢𝐯𝐞-

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Céleste

Als ich mich von ihm ablösen ließ und er anfing ein Musikstück zu spielen, kehrte ich ihn den Rücken zu um ein paar Gäste hier zu begrüßen. Doch ich konnte es einfach nicht, aufgrund dessen, dass er mich komplett mit seiner Klavier Begabung komplett frappierte. Wie konnte er besser als ich sein?!

Der Unbekannte schien Süßholz zu raspeln. Woran denkt er nur? Macht er sich gerade über mich lustig?

Unbewusst begann ich ihn zu Mustern. Von Kopf bis in die Knochen analysierte ich jeden Zentimeter seines Körpers. Er hat schwarzes dunkles Haar was er leicht zur Seite gegelt hat, sodass man trotzdem seine natürliche Haarstruktur erkennen konnte und es trotzdem gepflegt auf andere wirkte.
Des Weiteren trug er ein schwarzes Frack, was am Handgelenk perlenweisse rüschchen die aus Satin bestanden. Diese drückten aus, dass er wahrscheinlich zu einer außerordentlich gut situierten Familie gehört. Auch er hat sich fahl-weisse Handschuhe angezogen. Unter seinem Frack trug er eine Piqué-Weste die, die Farbe moosgrün trug. Die feinen goldenen Muster brachten die Weste zum glänzen, sodass sie funkelte. Zugleich halfen die weiss silbernen Knöpfe für diesen Effekt.
Die sandfarbene Hose schmeichelte seiner Abendrobe und hinterließ einen modebewussten Eindruck. Wobei ich bezweifele, dass er sich das selbst ausgesucht hat, weil er mir nicht so rüberkommt als hätte er ein Gespür von Mode.

Ich ging auf ihn zu und nahm neben ihm auf der Sitzbank des Klaviers platz.

››Ihr könnt nun gerne aufstehen, ich werde euch ablösen.‹‹

Er beachtete mich immer noch nicht. Warum zur Hölle ignoriert er mich? Denkt er, er wäre was besseres?

››Seid ihr etwa neidisch,meine schöne?‹‹

Ich schaute ihn entsetzt an. Wie konnte er mich innerhalb eines Satzes aus der Fassung bringen? Wie konnte er es wagen, solch ein unerhörtes Verhalten hier mit auf die Feier zu bringen?
Außerdem warum sollte ich neidisch auf ihn sein? So gut hat er auch nicht gespielt das er jetzt so überzeugt von sich reden muss.

››Um Gottes Willen! Wenn ich auf etwas neidisch bin dann, dass ich nicht als Mann zur Welt gekommen bin. Dann hätte ich einige mehr Freiheiten.‹‹

››Ich fordere euch heraus! Vielleicht kann ich euch dann von meinem Talent überzeugen?Oder habt ihr Angst zu verlieren, meine schöne?‹‹

››Was bekommt der Gewinner?‹‹

››Einen Tanz?‹‹

››Ach bitte! Dann hab ich nichts davon. Ich bin nicht diejenige die unbedingt mit euch tanzen will.‹‹

Der Unbekannte begann zu lächeln sodass seine strahlend weißen Zähne zu sehen waren.

››Habt ihr etwa Angst zu verlieren und versucht deshalb die kostbare Zeit zu verschwenden?‹‹

››Ihr wisst das ihr im Endeffekt, den Tanz gewinnen werdet, deswegen wollt ihr mich herausfordern. Trotzdem werde ich are das Angebot eingehen.‹‹

Ich begann mein können auf dem Klavier zu beweisen Und bemerkte das er beeindruckt war. Er hatte mich anscheinend schlechter eingeschätzt.

Wir spielten uns die Finger wund, doch bis jetzt sah man keinen Gewinner in Sicht.

››Céleste! Erhebe dich und hör auf den Armen Mann zu belästigen!‹‹

Meine Mutter zog mich an meinem Arm zu ihr und somit verlor ich leider den Wettbewerb. Obwohl ich ihr eigentlich gewonnen hätte.

››Mutter! Wir hatten eine Wette und du machst mir das kaputt.‹‹

››Würdest du dich einmal wie eine Lady ä mja  cc's verhalten und aufhören solch eine Schande über die Familie zu bringen?Warum kannst du nicht so wie deine große Schwester sein?!‹‹

Sie ist wie immer genervt von mir. Meine große Schwester war und ist schon immer das perfekte Kind, was immer auf ihre Eltern hört und das Lieblingskind ist.
Um nicht und neben meiner Mutter den Verstand zu verlieren und sie anzukläffen, biss ich mir auf die Zunge.

Als ich von ihrer Seite entweichen wollte, hielt sie mein Handgelenk und sagt mir, dass ich nicht von ihrer Seite verschwinden darf solang wir uns auf dem Fest aufhalten.

Ob ich gerne von ihrer Seite weichen will- bekanntlich. Doch ich will nicht meine Niederlage einsehen und mit ihm tanzen. Als wäre ich eine junge Frau in Nöten die so dringend einen Mann sucht.Das wäre für mich maßlos peinsam.

Ich bemerkte wie er mich in der Menge versuchte zu finden. Um das zu verhindern versteckte ich mich absichtlich hinter meiner Mutter. Ich will nicht mit ihm tanzen.

Aus heiterem Himmel tippte mich jemand ab der Schulter an und es war kein anderer als er.

››Würdet ihr mir den bereits versprochenen Tanz schenken?‹‹
Er verbeugte sich vor mir und streckte mir seine Hand entgegen.

Ich begann zu lächeln.

Meine Mutter schien sich auch zu freuen und nickte mir zu, sodass ich keine Ausrede mehr habe weshalb ich nicht mit ihm tanze. Erschlagen legte ich mein Hand in seine und er griff nach meiner um mich auf die Tanzfläche zu ziehen.

Nun stand ich mit den Rücken zu ihm und dachte eigentlich das er sich vor mich stellt um den Tanz zu bewegen doch er wanderte von hinten um meine Hüfte die er näher an sein Rumpf zu ziehen. Erschrocken atmete ich auf und konnte seinen Atmen auf meinem Hals wahrnehmen.
Meine Hand legte ich auf die seine, die auf meiner Hüfte verweilte. Anschließend drehte es mich, sodass wir nun gegenüber voneinander standen. Unsere Hände hatten sich voneinander gelöst, damit wir den Tanz fortsetzen können drückte er mir dementsprechend seine Hand entgegen die ich annahm. Wiederholt drehte er mich, sodass mein Rücken erneut nah an sein Oberkörper gepresst ist. Doch dieses Mal dreht ich meinen Kopf leicht zu ihm, um ihn tief in seine Augen zu schauen.

In der nächsten Tanztrunde, tanzten wir eher traditionell, sodass wir keine Angst haben müssen, dass wir schief angeschaut werden. Die andere Hand von ihm war an meinem Becken und mit der anderen Hand hielt er meine. Meine Hand verweilte während des Tanzes die ganze Zeit auf seiner Schulter.
Da er den Tanz führte tanzten wir über die ganze Fläche einige Zeit. Bis er nach draußen schaute und unheimlich nervös wurde.

››Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet. Ich würde gerne die Toilette benutzen.‹‹

››Selbstverständlich.‹‹

Er verließ in großen Schritten den Ballsaal. Nach wenigen Sekunden kam er zurück.

››Hier, der ist für euch. Öffnet ihn erst sobald ich das Bad benutze.‹‹

Verwirrt nickte ich ihm zu und er verschwand.
Als er außer Sichtweite war öffnete ich den zerknitterten kleinen Zettel.

Sucht nicht nach mir Céleste.
-S.R

Midnight Dance| 𝐌𝐢𝐝𝐧𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐃𝐚𝐧𝐜𝐞Where stories live. Discover now