Unloved - let us rewrite the stars|| German ||

✨K a p i t e l 35✨

„Alles Gute zum Geburtstag!", wünschte mir Flo und umarmte mich. Heute Morgen waren wir nach Hause gekommen und sind direkt zu Landos Familie gefahren. Cisca hatte angerufen und wollte gerne das wir vorbeikommen. Lando hatte mir auch gesagt, das er mir dann sein Geschenk geben würde.
„Danke!" Es waren tatsächlich alle da und Cisca hatte sogar tatsächlich einen Kuchen gebacken. „Vielen Dank. Ihr seid so wunderbar", bedankte ich mich bestimmt zum hundertsten Mal in den letzten Tagen. „Das ist doch gar keine große Sache", winkte Cisca ab. „Woher wusstest du das Schokoladenkuchen mein Lieblingskuchen ist?" Die beiden Schwestern zuckten mit den Schultern und auch Cisca meinte, das sie es nicht wusste. „Ist ja auch egal. Aber ihr seid echt toll."
„Okay. Bereit für das Geschenk?", fragte Lando aufgeregt. Er war die letzte Zeit wirklich aufgeregt und hat immer wieder zu Flo geschaut. „Hör auf zu rum zu zappeln! Du machst mich nervös!", lachte ich unsicher. Ich war wirklich nervös, gerade weil Lando nicht still sitzen konnte. „Du musst gar nicht nervös sein. Komm einfach mit", versuchte Flo mich zu beruhigen und stand auf. Lando und ich taten es ihr gleich und liefen nach draußen. Wir gingen zum Stall, wobei ich auf dem Weg Landos Hand ergriff. „So schlimm?", fragte er leise. Ich nickte und biss mir auf die Unterlippe. Wir gingen Richtung Stall. Wie sollte ich mich da fühlen? „Also Hailey. Wie wolltest du schon immer ein Fohlen nennen?" „Lacrima oder Heartbreaker." „Meinst du Lacrima passt zu einem Schwarzschecken?" Ich zog beide Augenbrauen hoch. „Denke schon. Warum?" „Weil ein mutterloses Fohlen vom Tierschutz aufgenommen wurde und zufällig nach einem neuen Zuhause gesucht hat." „Ah. Warte. Darüber hatten wir doch gesprochen oder?" „Es war Landos Idee." Ich schaute zu Lando auf. „Ich dachte, weil du Champ verloren hast... Also, das du vielleicht Lust hättest ein neues Pferd zu pflegen oder so", murmelte er leise. „Dein Ernst? Flo? Das meint er nicht ernst oder?" Sie grinste mich nur an. „Er hat zwar etwas Hilfe gebraucht um die kleine Stute hier hinzubekommen und das auch noch ohne das du es merkst, aber da ist es." Wir standen im Tor des Gebäudes. „Letzte Box rechts", war der letzte Kommentar seitens Flo, bevor ich auch schon beeilte zu dem Fohlen zu kommen. Leise schlich ich mich bis zur Box und schaute über die Tür. Die Kleine lag schlafend im Stroh. „Awww. Mein Gott Lando", flüsterte ich leise. Mein Herz machte einen Freudensprung, schmerzte aber dennoch bei dem Anblick. Lacrima hatte Wunden und war viel zu dünn. „Ich bin so froh, das du sie geholt hast", murmelte ich und öffnete lautlos die Box. Ich hatte Lando zwar nicht kommen gehört, genauso wenig wie Flo, trotzdem wusste ich, dass beide hinter mir standen. Leise hockte ich mich in den Stroh und schnalzte. Die Ohren des Fohlens zuckten. „Meinst du, ich kann sie Lacrima rufen?", wand ich mich fragend an Flo. „Sicher. Wieso nicht?" Ich nickte kurz und setzte mich direkt neben sie. Vorsichtig strich ich über ihr Gesicht. „Hey Lacrima", flüsterte ich. Schon bei der Berührung hatte sie die Augen weit aufgerissen und atmete mit aufgeblähten Nüstern hektisch ein und aus. „Ist doch alles gut", flüsterte ich sanft und streichelte sie weiter. „Ich habe übrigens noch einen Umschlag für dich", merkte Lando an. Ich erhob mich wieder langsam und verließ Lacrima. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie sie sich wieder entspannte. Gut. Nähe machte ihr also Angst.
Lando reichte mir den Umschlag, den ich sofort öffnete. Hervor kam zwei Pferdepässe. Ich öffnete sie. Der erste Pass war vermutlich der von Lacrima, der zweite jedoch war für einen Junghengst. Bei beiden war Landos Name eingetragen. „Was willst du mit einem Hengst?" „Du bist auch ein bisschen begriffsstutzig oder?", lachte Flo leise. „Hä?" „Er schenkt dir noch ein Pferd." Mir klappte der Mund auf. „Weißt du eigentlich wie sehr ich die Liebe?", fragte ich atemlos und umarmte ihn fest. Wahnsinn. Ich konnte es gar nicht glaube. Wie hatte ich ihn verdient? Er strich mir über den Kopf. „Ich lasse euch beide mal alleine", verabschiedete sich Flo mehr oder weniger und ging. „Wo steht der Hengst?" „Ich hätte echt nie gedacht, dass dich das so glücklich macht. Viel mehr hätte ich gedacht, du hasst mich dann, weil ich versucht hätte dein Pferd zu ersetzten." Ich schüttelte wild den Kopf. „Nein. Du hast es gut gemeint. Und oh verdammt." Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn.
„Wie bist du eigentlich auf die Pferde aufmerksam geworden?", harkte ich nach. Ich saß neben Lando auf der Weide wo der Fuchs alleine stand. Durch die Papiere hatte ich mittlerweile auch seinen Namen sowie Alter erfahren. Sein Name war Shadow Dancer, er war vier Jahre alt und ein Holsteiner. Auch er kam aus dem Tierschutz. „Flo hat mir erzählt das der Verein überfüllt ist und sie gerne Pferde retten würde. Aber sie selbst hätte keine Zeit, um sich intensiv um sie zu kümmern... Naja und du hast Champ verloren und ich dachte es muntert dich auf... Ich hab ehrlich gesagt gar nicht nachgedacht. Aber auch Flo meinte es ist eine gute Idee. Was es ja auch war." Ich schloss die Augen. „Du bist unglaublich. Aber warum genau die beiden?" Er zuckte die Schultern. „Flo hat mir wie gesagt geholfen. Außerdem hast du mir irgendwann erzählt, das du dein Pferd kanntest seitdem er ein Fohlen ist. Da habe ich gedacht du hättest dann wieder ein Fohlen und den da konnte ich nicht alleine da lassen. Er hat mich an das Pferd auf den Bildern erinnert." „Welche Bilder?" „Die auf deinem Handy." Ich lächelte. Stimmt ja. Ich hatte sie ihm mal gezeigt. „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was ich sagen soll." „Dann sag nichts." „Ja, aber... Ich meine... Du hast jetzt zwei Pferde." „Die ich dir geschenkt habe." „Ja aber auf den Papieren und die Kosten." „Hailey. Beruhig dich. Es sind unsere Pferde, wenn du das willst. Und mir ist das egal, wie wir das mit dem Geld machen. Du bist glücklich. Dann bin ich es auch." „Danke. Ich will es dir trotzdem irgendwie zurück geben." „Wie wärs mit einem Blowjob?" Ich schloss die Augen um nicht lachen zu müssen. „Manchmal bist du einfach nur blöd", kicherte ich dann. Er hatte so eine komische Mischung aus erwachsenen und kindischen Humor, das ich mich manchmal fragte, was genau da eigentlich falsch gelaufen ist.

Fragt mich nicht was ich mir bei den letzten Zeilen gedacht hab. Ist einfach irgendwie passiert.
31.08.2021