Teil 11

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Das schwarze Visier von meinem Helm habe ich geöffnet, damit ich alles noch etwas besser sehen kann. Mein Motorrad habe ich aus gemacht, bin aber darauf sitzen geblieben. Da sind ein paar echt tolle Maschinen bei, wenn ich ehrlich bin dann fehlen mir die Rennen. Aber jedes mal tauchen die Bilder von Jax Unfall wieder vor meinen Augen auf, ich kann einfach nicht und ich hab viel zu große Angst. Es kostet mich jedes mal überwindung, wieder auf mein Motorrad zu steigen, da wäre ein Rennen viel zu viel für mich. Nach einer ganzen weile steht ein Typ neben mir und mustert mich, er sieht aus wie ein Kleiderschrank, breite Schultern und voll gepackt mit Muskeln. Ich frage mich ja ob er die Muskeln mit viel Training bekommen hat, oder aber mit Steroiden nach geholfen hat. Er lächelt etwas und sagt:,, Willst du mitfahren? Es fehlt uns noch ein Fahrer."
Sofort fängt mein Herz schneller an zu schlagen und es bilden sich Tränen in meinen Augen, ich schlucke denn Kloß in meinem Hals runter und sage:,, Nein danke... Ich fahre keine Rennen mehr."
Er mustert mich einen moment und sagt:,, Wie lange ist es jetzt her?"
Leider noch nicht lange genug, ich seufze und sage:,, 6 Monate... Genauso lange hat es gedauert bis ich wieder selber auf mein Motorrad gestiegen bin. Der schlimmste Tag in meinem Leben, die Bilder werde ich einfach nicht los."
Er nickt und sagt:,, Das ist sehr schwer darüber weg zu kommen, wenn ich dir einen Rat geben darf, dann fahr einfach ein Rennen. Es wird leichter und ich sehe dir an das die Rennen dir fehlen."
Klar vermisse ich die Rennen und würde am liebsten fahren, aber ich kann einfach nicht und meine Angst hindert mich daran. Nach einer weile als ich immer noch nichts gesagt habe, hält er mir eine Visitenkarte hin und sagt:,, Ich bin Dominik aber meine Freunde nennen mich Dom, hier meine Nummer wenn du es dir anders überlegen solltest."
Arbeitet jeder in dieser Stadt mit Visitenkarten, das ist jetzt schon die zweite die ich bekommen habe.
Ich nicke und sage:,, Julie... Danke ich werde es mir überlegen."
Er geht wieder zurück und ich sehe noch eine ganze weile weiter zu. Ein paar Stunden später komme ich Zuhause an, aber Marco ist noch nicht da. Ich ziehe mir bequeme Klamotten an und lege mich ins Bett, wie jede Nacht - seit dem Unfall - dauert es auch heute eine Ewigkeit bis ich eingeschlafen bin. Auch diese Nacht habe ich wieder Albträume, jedes mal sehe ich denn Unfall und Jax schmerz verzertes Gesicht. Jede Nacht werde ich weinend wach und erlebe es immer und immer wieder. Wird es jemals leichter werden? Werde ich irgendwann darüber hinweg kommen und wieder glücklich sein? Am nächsten Tag werde ich mittags wach und gehe sofort Duschen, nachdem ich fertig bin, gehe ich nach unten in die Küche wo Marco sitzt und mich anlächelt.
Marco:,, Guten morgen, ich hab mir heute denn Tag für dich frei gehalten. Ich dachte mir wir gehen gleich Essen und ich zeige dir die Stadt."
Julie:,, Guten morgen, klingt gut... Ich freue mich."
Wir trinken noch einen Kaffee und verlassen dann das Haus, wir steigen in Marco's Auto und er fährt los. Während der fahrt reden wir nicht viel und die meiste Zeit sehe ich nur aus dem Fenster. Nach einiger Zeit hält Marco an und wir steigen aus, wir betreten ein Restaurant und werden sofort zu einem Tisch gebracht. Während wir auf unsere Bestellung warten, sagt Marco:,, Was hast du jetzt vor? Was willst du machen?"
Ich zucke mit denn Schultern und sage:,, Keine Ahnung, ich denke ich werde mir einen Job suchen, damit ich irgendwas zu tun habe."
Eigentlich brauche ich ja nicht arbeiten, weil in dem Umschlag von Dylan ja mehr als genug Geld drin ist. Während wir das Essen genießen unterhalten wir uns über Gott und die Welt. Nach dem echt leckeren Essen sind wir im Central Park spazieren gegangen. Marco hat mir wirklich die ganze Stadt gezeigt, so schlecht ist New York gar nicht wie ich anfangs dachte. Aber das was New York nicht hat und mir auch sehr fehlt ist der Strand und die warmen Temperaturen. Wir waren bis abends unterwegs und bevor wir nach Hause fahren, hält Marco vor einem riesigen Wohnhaus. Ich sehe ihn fragend an und er sagt:,, Ich habe mir erlaubt dir eine Wohnung zu Kaufen, du willst doch nicht bei deinem Bruder Wohnen."
Ich sehe ihn überrascht an und sage:,, Willst du mich los werden?"
Marco lächelt und sagt:,, Natürlich nicht, ich bin froh das du hier bei mir bist. Ich dachte mir du willst nur etwas Privatsphäre wenn du mal jemanden mitbringst. Wenn irgendwas sein sollte ich bin nur 20 Minuten von dir entfernt, komm ich zeig dir deine Wohnung."
Wir betreten das Haus und fahren mit dem Aufzug in die 12. Etage, Marco schließt die Tür auf und lässt mich zu erst eintreten. Es ist eine helle 3 Zimmer Wohnung, sie ist voll Möbliert und sehr modern und geschmackvoll eingerichtet. Ich sehe mir alles an und bin begeistert, Marco hat echt keine Kosten gescheut. Ich umarme Marco und bedanke mich bei ihm, ich bin wirklich froh das ich hier bei meinem Großen Bruder bin. Er tut wirklich alles das ich mich hier in New York wohl fühle und das gelingt ihm auch. Wir verlassen die Wohnung und fahren nach Hause, dann kann ich ja in denn nächsten Tagen umziehen.

Is it Love Daryl oder Matt-Hass oder Liebe?Where stories live. Discover now