14 - Komplizierte Freundschaften

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𝕃𝕚𝕗𝕖 𝕚𝕤 𝕤𝕚𝕞𝕡𝕝𝕖, 𝕕𝕠𝕟'𝕥 𝕞𝕒𝕜𝕖 𝕚𝕥 𝕔𝕠𝕞𝕡𝕝𝕚𝕔𝕒𝕥𝕖𝕕

Regulus Sicht:
Ich hatte Mist gebaut, das ließ sich nicht abstreiten. Nur wie sollte ich Val davon überzeugen, dass es mir wirklich und ganz ernst gemeint leid tat? Mir fiel nichts ein, vor allem weil man bei Val sowieso nur schwer erraten konnte, was sie dachte.

Vielleicht sollte ich einfach mal mit ihr reden, irgendwie musste ich das Eis brechen, bevor es undurchdringlich wurde! Ja, das war ein guter Plan, gleich morgen würde ich mit ihr sprechen!

Beim Frühstück sah ich sie nicht und auch auf den Gängen lief sie mir nicht über den Weg. Als ich sie auch vor Zaubertränke, das wir nach ihrer Klasse hatten, nicht sah, begann ich mir Sorgen zu machen. Den Rest ihrer Klasse hatte ich gesehen, wo war sie nur?!

Meine Sorge vergrößerte sich von Minute zu Minute und ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Als Zaubertränke endlich vorbei war, war ich kurz davor durchzudrehen.

Zum Glück hörte ich einen Schüler sagen, dass er Val in den Krankenflügel gehen hatte sehen. Das war gleich aus zwei Gründen gut. Erstens wusste ich jetzt, wo sie war und zweitens war es vermutlich nichts Lebensbedrohliches, wenn sie selbst dorthin gegangen war.

Nachdem ich nun wusste, wo sie war, stand außer Frage, was ich als nächstes tun würde. Meinen Freunden sagte ich, dass ich mich nicht allzu gut fühlte und in den Krankenflügel gehen würde. Das war nicht einmal komplett gelogen. So schnell ich konnte machte ich mich auf den Weg, aber dann blieb ich in der Tür wie angewurzelt stehen.

Sie war nicht allein. Sirius und seine Gryffindor Freunde, die Rumtreiber, waren da. Zuerst überlegte ich, ob sie möglicherweise wie so oft auf ihr herumhackten, aber diese Vermutung verwarf ich schnell wieder, als ich die Lage genauer erfasste.

Gerade hatte Sirius sie Valeria genannt. Und sie hatte ihn angelächelt. Was wurde das denn jetzt?! Ich dachte, sie konnten sich gegenseitig nicht leiden?! Ich dachte, Val hatte für die anderen Gryffindors, besonders für die Rumtreiber, nichts übrig?! Außerdem war sie mit mir befreundet!

Okay, man konnte mit mehreren Leuten befreundet sein, aber ich spürte trotzdem einen klein Stich in meinem Herz, zumal ich mir im Moment nicht einmal sicher war, ob sie mit mir überhaupt je wieder ein Wort wechseln würde.

Als ich sie so glücklich sah, wurde mir mit einem Mal klar, wie dumm ich gewesen war. Ich hätte nicht kommen sollen. Scheinbar brauchte sie mich nicht. Wie auch, da war ja immer noch Sirius, klug, gutaussehend, auch in Gryffindor.

So schnell ich konnte machte ich, dass ich wegkam. Mittlerweile fühlte ich mich wirklich ziemlich mies, irgendwie verraten. Val war meine beste Freundin, schon seit Kindheitstagen! Wie hatte es nur so weit kommen können?

Valerias Sicht:
Am Tag darauf war ich zum Glück aus dem Krankenflügel entlassen worden und da es ein Samstag war, machte ich mich auf den Weg zum See. Natürlich war es immer noch ziemlich kalt, aber immerhin konnte ich hier in Ruhe über alles nachdenken. 'Alles' bezog sich zu einem ziemlich großen Teil auf die Rumtreiber.

Einerseits hatten sie mich nicht mehr geärgert, andererseits war ich mir nicht sicher, ob das nicht nur die Ruhe vor dem Sturm war. Dann war da noch die Werwolf- und Animagisache, die ich jetzt zwar aufgedeckt hatte, um die meine Gedanken aber logischerweise trotzdem kreisten.

Und Regulus. Sollte ich mit ihm reden? Aber andererseits hatte er seine Seite offensichtlich gewählt und wenn ihm unsere Freundschaft wichtig genug war, würde er schon von sich aus zu mir kommen. Naja, vor allem war ich nach wie vor wütend auf ihn. Irgendwie.

Ich hing immer noch meinen Gedanken nach, als ich vom Schloss her Sirius und Lupin auf mich zukommen sah. Was wollten die denn schon wieder? Und vor allem, wo waren die anderen Rumtreiber?

Sirius Sicht:
"Hallo Valeria!", begrüßte ich sie, als wir bei ihr angekommen waren.

Irgendwie wirkte sie nervös, wie ich feststellte. Dauernd huschte ihr Blick hin und her, als würde sie etwas suchen.

"Wo sind Potter und Pettigrew?", erkundigte sie sich schließlich.

Moony klärte sie auf: "Die kommen gleich!"

"Was wollt ihr schon wieder?", meinte Valeria und ich konnte deutlich die Unruhe in ihrer Stimme hören.

Wieso nur wirkte sie so gehetzt? Wenn ich es mir Recht überlegte, wusste ich die Antwort darauf. Sie dachte, wir planten einen Hinterhalt oder etwas in die Richtung, anders ließen sich ihre ständigen Blicke über die Schulter und ihre Frage nach dem Verbleib von Krone und Wurmschwanz kaum erklären.

"Wir kommen in Frieden!", verkündete ich.

Sie sah nicht so aus, als würde sie mir das hundertprozentig abkaufen, deshalb fügte ich schnell hinzu: "Ehrlich!"

Immer noch leicht zweifelnd sah sie mich direkt an: "Und was wollt ihr dann von mir?"

Eine Grindelwald in HogwartsWhere stories live. Discover now