Kapitel 5

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Rafael



Sie wollte nicht bei uns bleiben, die kleine süße Zara. Ehrlich gesagt, wirkte sie fast schon so unglaublich abgeneigt.

Eigentlich hätte und klar sein sollen, dass sie uns nicht einfach blind vertrauen würde ohne uns zu kennen, deswegen würden wir uns erst beweisen müssen und damit hatte ich absolut kein Problem, denn alles andere wäre ohnehin sehr leichtsinnig von ihr gewesen.

"Wir können auch alle zusammen in deinem Kinderzimmer leben Prinzessin, aber los wirst du uns dadurch trotzdem nicht." kam es von Gabriel, dem ich deutlich ansah, dass er mehr als gereizt war, als er wieder aufstand. So wie er gerade mit ihr gesprochen hatte, zuckte sie leicht zusammen und sah schnell weg von ihm, da sie Angst bekommen hatte und ich ihn leise seufzen hörte.

Ehrlich gesagt konnte ich mehr als nachvollziehen, dass er gereizt war, denn mir ging es nicht wirklich anders.

Außerdem konnten wir nicht wirklich auf Dauer bei ihr leben. Bei ihren menschlichen Eltern zumindest. Ihr Volk verlangte seit Jahren nach ihr, nur hatten wir das bisher immer abgefangen und selber geklärt.

Auf der einen Seite hielt ich sie für eine unglaublich verwöhnte kleine Göre, aber auf der anderen Seite war sie unsere Prinzessin. Meine Prinzessin, die ich ehrlich gesagt vergötterte, seit sie damals geboren wurde.

Aber seit sie so erwachsen geworden war, konnte ich sie nicht nur wie meine Prinzessin ansehen. Sie war über all die Jahre so viel mehr für mich geworden. So viel mehr, dass ich sie manchmal nicht mal sehen wollte und konnte, weswegen ich lieber die anderen auf sie aufpassen ließ und ich mir die Zeit anderweitig vertrieb.

Als sie noch ein kleines und süßes Kind war, war das alles kein Problem. Für keinen von uns und um ehrlich zu sein, war uns das allen sogar lieber, als sie so, wie sie jetzt war, immer vor uns zu haben.

Gerade weil ich ihn so gut verstand, hielt ich lieber mein Maul, denn jedes Wort aus meinem Mund könnte ich nicht mehr zurücknehmen und gefallen würde ihr sowieso nicht was ich zu dem ganzen zu sagen hatte.

Außerdem hatten sie vor mir am größten Angst und das würde es nur noch schlimmer machen.

"Es gibt sowas nicht." sprach sie leise aus, als sie merkte, dass wir das ernst meinten und sie uns mit großen und geschockten Augen ansah. Wenigstens weinte sie aber nicht, was mich schon eher wudnderte. Damit hatten wir wahrscheinlich alle gerechnet.

"Ich bin nur eine normale Schülerin. Ihr müsst mich mit irgendwem verwechseln." sprach sie weiter und wollte ernst dabei klingen, denn sie sah uns so an. Ernst und unglaublich süß, mit ihren großen Augen.

Gott, wie süß sie uns dabei ansah, war ihr sicher nicht mal klar, aber ich sah die anderen kurz an und sie mussten sich ihr Lachen auch verkneifen. Milan sah mich kurz an, bevor er mich angrinste und sie wieder ansah. Noch immer grinsend.

"Wir könnten dich nie verwechseln." sprach ich ruhig aus, denn das war undenkbar. Alles in mir schrie dannach sie beschützen zu wollen und dieses Gefühl hatte ich nur bei ihr und das seit ihrer Geburt.

Verwirrt sah sie mich an, während ich sie schwach anlächelte und sie dann rot wurde, was mich lieber wegsehen ließ, denn das machte mich schon verrückt nach ihr und das konnte ich gerade nicht gebrauchen.

"Wir sind seit deiner Geburt bei dir. Wir beschützen und passen seitdem auf dich auf." erklärte ihr Milan dann ruhig und ging langsam auf sie zu, während sie bei ihm so ruhig zu sein schien und ich es nicht wirklich klug fand, es so handzuhaben, denn wenn er nicht da war, musste sie trotzdem ruhig bleiben.

Zara Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt