Kapitel 8

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Luis

Die Prinzessin lebte nun seit einem halben Jahr bei uns. Die ersten beiden Monate ist sie uns allen noch so gut es ging aus dem Weg gegangen. Mittlerweile kam sie ganz gut damit klar, mit uns allen zusammen zu leben. Sie ging uns auch nicht mehr aus dem Weg.

Unsere Aufgabe als Beschützer, machte ihre Anwesenheit zwar einfacher, aber alles andere machte sie uns fünf damit bei weitem schwerer. Wir wollten sie alle fünf und das wir sie immer bei uns hatten, verstärkte dieses kranke Verlangen nach ihr.

Der Tag heute mit ihr gehörte dann wohl mir. Gerissen hatte ich mich darum sicher nicht. An sich freute ich mich, Zara einen Tag für mich alleine zu haben, aber andererseits ging ich genau solchen Situationen immer aus dem Weg.

Einfach weil sich das was ich für sie empfand, nicht gehörte. Sie wollte keinen von uns und für uns war es ebenso unnatürlich, unsere eigene Prinzessin derart zu begehren, wie wir es taten.

Zara war eine richtige Langschläferin. Die kleine Prinzessin. Wenn man sie nicht weckte schlief sie den ganzen Tag über. Nichts was ich nicht vorher schon wusste. Schließlich hatte ich ihr früher immer dabei zusehen müssen, wie sie ihre Tage damit verschwendete.

Da sie auch heute mal wieder zu spät gekommen wäre ging ich hoch um sie zu wecken. Ich klopfte einpaar male an ihrer Tür, bekam aber nicht eine Antwort von ihr.

"Zara, ich komme jetzt rein." informierte ich die kleine, da ich nicht reinplatzen wollte, falls sie nackt war oder sie anderes tat. Auch das war etwas, dass ich mir einmal mitangesehen hatte und Gott. Das war damals so fesselnd und so sehr hatte sie mich damit aufgewühlt, dass ich sie monatelang gemieden hatte.

Seelenruhig schlief Zara in ihrem großen Bett und sah aus wie eine Heilige in meinen Augen.

Die Decke lag nur halb über ihr. Dadurch konnte ich ihren Halbnackten Körper genau erkennen.

Sie so vor mir zu haben und sie nicht anrühren zu dürfen. Bei jeder anderer Frau wäre es mir egal aber Zara hatte eine unmenschlich schöne Figur. Sie hatte einfach etwas sehr sinnliches an sich. Ihr selber war das glaube ich gar nicht bewusste aber ich nahm diese Sinnlichkeit extrem wahr.

Nicht nur ich. Gabriel hatte sich schon so oft Ablenken müssen, damit er sie nicht anfällt.

„Zara steh auf. Du kommst zu spät. Unpünktlichkeit ziemt sich nicht für eine Prinzessin." weckte ich sie dann, nachdem ich sie lange genug angesehen hatte. Ruhig und Langsam riss ich ihr die Decke dann von ihrem restlichen Körper.

War keine gute Idee jetzt sah ich noch mehr von ihr. Ihr Anblick gerade eben ließ mich einmal hart schlucken, bevor ich die Augen schloss, um den Anblick am besten sofort zu vergessen.

Manchmal fragte ich mich, ob ich auch so über sie denken würde wenn sie ein gewöhnliches Mädchen wäre.

Wenn sie nicht meine Prinzessin wäre. Wenn wir nicht miteinander verbunden wären. Wenn mein Leben nicht an ihres gebunden wäre. Wenn ich nicht als einer ihrer Beschützer auf die Welt gekommen wäre. Wenn ich frei darüber entscheiden könnte, wem ich mein Leben widmen möchte. Wenn ich nicht die letzten 150 Jahre auf sie gewartet hätte. Wenn ich die letzten 17 Jahre nicht fast jeden Tag an ihrer Seite verbracht hätte.

Diese Gedanken brachten mich aber leider auch nicht wirklich weiter. Es war jetzt wie es war und daran konnte ich nichts ändern. Auch wenn es daran lag, würde ich das was ich für sie übrig hatte, nicht auschalten wollen.

iMeine Gefühle und auch die der anderen waren glasklar zu sehen. Für jeden außer für sie wahrscheinlich. Zara selber dachte immer das wir uns einen Witz draus machten, wenn wir mit ihr flirteten, aber das war sicher kein Spaß.

Zara Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt