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"Hier.." setzte sich Jimin neben seinen besten Freund, der in einer Decke eingekuschelt und mit Taschentüchern in der Hand auf seinem Sofa saß. "Trink was." hielt er ihm eine heiße Schokolade hin, während Jeongguk damit beschäftigt war, sich die Tränen mit besagten Taschentüchern weg zu wischen. Verdammt, er hätte nicht gedacht, dass der Abschied von Taehyung ihn dermaßen in ein Loch ziehen würde. Naja, das war gelogen. Vom ersten Moment an wussten die beiden, worauf sie sich einließen. Dass sie sich hier in Seoul nicht weiter treffen konnten, immerhin war Taehyung ein bekanntest Gesicht, von seinem Vater ganz abgesehen.

"Alles wird gut." strich der Ältere dem Blonden über die weichen Haare. "Ja, wird es das? Wie denn?" schniefte Guk, während er einen Schluck von dem warmen Getränk nahm. Es erfüllte ihn für ein paar Sekunden mit einer Wärme, die ihm seit dem gestrigen Abschied fehlte. Dumm, wenn man bedachte, dass die beiden Männer sich gerade einmal ein Wochenende lang kannten. Doch der goldene Ring an Jeongguks Finger erinnerte ihn an die Gefühle, die Verbundenheit und vor allem dieses unendlich warme Gefühl der Vertrautheit mit dem Schwarzhaarigen.

"Lass dir selbst Zeit, du weißt, dass du nicht alleine bist. Und vielleicht seht ihr euch ja doch wieder, wer weiß das denn schon?" lächelte Minnie, während er sich neben seinen besten Freund kuschelte. "Komm her jetzt, du bist unerträglich wenn du schmollst.." lachte er nur und Jeongguk drehte sich zu ihm um. "Ich schmolle nicht." konterte er bockig, denn er mochte es nicht, wie gut Jimin ihn kannte. Nicht in diesem Moment. "Genauu.. Okay, ich hab uns schon Essen bestellt, wir schauen deine komischen Iron Men Filme und morgen sieht die Welt schon ein wenig besser aus? Hoseok Hyung kommt auch gleich." lächelte Jimin, während Guk nur kurz wieder zu seinem Ringfinger schaute. Ja, langsam musste er sich wohl mit dem Gedanken, Taehyung nicht mehr zu sehen, abfinden.

Wenige Minuten später kam auch schon Hobi Hyung, und knapp eine halbe Stunde später auch das bestellte Essen. Zu dritt saßen die Freunde auf Jeongguks kleinem Sofa, waren gerade bei dem 2. Teil der Lieblingsfilmreihe des Blonden, als das Handy des Jüngsten auf einmal ununterbrochen vibrierte, das Display immer wieder aufleuchtete. "Wow, was ist denn da los?" lachte Hoseok, als er Jeongguks fragenden Blick traf. Der Jüngste nahm sein Smartphone in die Hand und kam nicht einmal dazu, auf eine der Benachrichtigungen zu klicken, da wurde er schon wieder angerufen. Zur Hölle? Sofort wechselte Jeongguk in den Flugmodus, um zumindest einen kurzen Moment zu haben, in dem sein Handy nicht durchdrehte.

"Was hast du gemacht?" fragte Jimin, der sich ebenfalls besorgt aufgesetzt hatte. Nichtsahnend öffnete Jeongguk Twitter, und bereute es noch in der Sekunde, in der sich die Timeline öffnete.

"Was

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"Was...?" sprach als erste Hoseok, der nach dem Handy Jeongguks griff und sich den Artikel kurz durchlas. "Jeongguk, was ist das für ein Foto??" fragte Jimin den erstarrten jungen Mann in der Mitte. "Wir.. Wir waren noch zusammen auf einem Date.. Und..." stotterte er, während Hoseok angefangen hatte, die anderen Benachrichtigungen auf Guks Handy zu analysieren. "Fuck." sprach er, und drehte das Handy wieder zu seinem Besitzer. "Woher zur Hölle haben diese Menschen meine Handynummer?" fragte Guk erschrocken, als er all die Hassnachrichten las, die von ihm unbekannten Nummern waren. Wo zum Teufel hatten sie seine Handynummer her?

Dass Jeongguks Twitter Account auch nur so voller Hassnachrichten und Tweets war, musste man wohl nicht extra betonen. Der Jüngste schaltete sein Handy aus und ließ sich auf sein Sofa fallen, während seine beiden besten Freunde ihn besorgt musterten. "Guk, was.. wie..?" fragte Hoseok, woraufhin der Blonde nur anfing, gegen die Tränen in seinen Augen zu kämpfen, jedoch versagte er. "Ich hab keine Ahnung.. Ich meine.. Wir waren mitten in Vegas.. Da verfolgt einen doch keiner?? Was ist das denn bitte für eine schlechte Show hier?" fing Jeongguk an zu weinen, konnte seine Gefühle kaum unter Kontrolle bekommen.

Wie konnten Leute, die er nicht einmal kannte solche absurden und ekelhaften Sachen schreiben? Ihn als etwas hinstellen, was er nicht im entferntesten war? Was sollte das? Wieso konnte man nicht einfach seine Ruhe haben? Auch wenn Taehyung durch seinen Vater eine Person des öffentlichen Lebens war, so hatte doch auch er ein Recht auf Privatsphäre? Nein? In was für einer verdammten Welt lebten sie denn hier?

In diesem Moment drehte sich alles in Jeongguk, denn nun schweiften seine Gedanken zu Tae. Oh Gott, er muss doch noch viel mehr Hass und Ärger abbekommen, als er selbst? Wie es ihm wohl ging? Und was seine Eltern dazu sagen würden? Hoffentlich waren Seokjin und Namjoon bei ihm, so dass er nicht alleine war. Die Sorge um den Älteren überschattete die Trauer und die Wut über seine eigene Situation, als es plötzlich an seiner Tür klingelte. Jimin und auch Hoseok schauten skeptisch in die Richtung, in die Jeongguk keine Sekunden später ging, um dem ungebetenen Besucher die Tür zu öffnen. Es war fast halb 11 Abends, wer klingelte bitte noch um diese Uhrzeit?

Love, Vegas ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt