Magieflimmer & Tränenstaub

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Genre: Fantasy/Sci-Fi
Worte: Hoffnung, Tiere, Natur, Menschen, Apokalypse
Instagram: sascha.hoops

Liandra

Schwarze Wolken verdunkelten den Himmel über Liandra. Das Sonnenlicht, welches noch vor wenigen Stunden das Land erhellt hatte, fand nur noch schwer einen Weg durch die dicke Schicht. Sie stolperte mit unkontrollierten Schritten den Hang hinab, ihr Haar klebte an ihrer schweißnassen Stirn und hing vor ihren Augen. Panik verzerrte ihr Gesicht, hinter ihr reichten die wulstigen Wolken immer dichter an den Boden. Es war als würden sie nach ihr greifen wollen. Ein rollendes Vibrieren lag in der Luft, dann schossen schwarze Rosenranken in die Höhe, die Blätter waren fast verwelkt und der höllische Geruch von Moder und Tod ließ Liandra straucheln, als ihr speiübel wurde. Sie schrie entsetzt auf und versuchte, den klauenartigen Dornen zu entwischen, die sich bedrohlich an ihre Fersen hefteten und den Stoff ihres Kleides zerrissen.

Ihre Mutter würde sie umbringen, sie sah schon ihr vor Zorn rotes Gesicht und hörte ihre strenge, keifende Stimme. Hastig schüttelte sie den Kopf, ihre Mutter war jetzt egal und auch das Kleid. Wichtiger war, was hier los war! Noch vor zwei Stunden hatte sie mit ihren Freundinnen am Bach gesessen und über den Prinzen von Evmasil getuschelt. Miriam hatte lachend die Haare nach hinten geworfen und damit geprahlt, dass sie ihn ja schon so lange kannte, weil er ihr Cousin war. Ihre Schwester Kia hatte nur mit den Augen gerollt und sie angestupst. Und dann waren mit einem mal diese dunklen Wolken aufgetaucht, hatten die Bewohner in Angst versetzt und in ihre Häuser gejagt. Und die Mädchen waren in unterschiedliche Richtungen davon gerannt. Wie es den beiden wohl ging? Hatten sie einen sicheren Unterschlupf gefunden oder war ihnen vielleicht etwas passiert? Kurz beschlich sie ein mulmiges Gefühl. Sie hätten sich nicht trennen sollen, aber in dem Moment hatte sie alle die Panik ergriffen und unfähig gemacht, einen klaren Gedanken zu fassen. Ein kreischendes Reißen durchzog die Luft um sie herum und riss sie jäh aus ihren Gedanken. Erschrocken wirbelte sie um ihre eigene Achse, suchte den Grund für dieses Geräusch. Als sie nicht fündig wurde schnellte ihr Puls rasant in die Höhe vor Furcht und in ihrem Magen flatterte es unangenehm. Sie zitterte, die Nerven vor Anspannung kurz vor dem reißen. Angestrengt lauschte sie in die Ferne, versuchte fieberhaft auszumachen, ob da noch etwas kam. Aber es blieb ruhig und ihr Körper fuhr eine stufe hinunter. Der Schweiß tropfte ihr von der Stirn, hinterließ feuchte Flecken auf dem Kleid.

Liandra wollte wieder umdrehen, als die Erde unter ihren Füßen plötzlich immer weicher wurde und dann ohne Vorwarnung nachgab. Sie fiel abrupt und rollte den Abhang weiter hinunter, ehe sie heftig gegen einen knöchernen Baum knallte und vor Schmerzen gekrümmt liegen blieb. Ihr Herz raste erneut und drohte ihr aus der Brust zu springen. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr ganzer Körper pulsieren. Von einem Moment zum anderen brauste eine starke Windböe über sie hinweg, es toste ein enormer Sturm am Himmel, Blitze zuckten über den dunklen Horizont und näherten sich rasant. Alles um sie herum schien sich in Lebewesen zu verwandeln und hinter ihr her zu sein. In ihrem Kopf raste nur ein Gedanke immer wieder im Kreis: Was zur Hölle passierte hier? Die Angst schnürte ihr die Kehle zu und erschwerte das Schlucken. Ihr Hals war staubtrocken, ihre Augen tränten und sie selbst zitterte am ganzen Leib. Ob vor Schmerzen oder Angst vermochte sie nicht zu sagen. Sie rappelte sich hustend auf, als ein ohrenbetäubender Knall die Welt unter ihren Füßen zeriss und sie in eine tiefe Schwärze fiel.

Kosta

Nola schüttelte aufgeregt ihren Kopf, die feine Mähne flog dabei wild um sie herum. Sie zappelte unruhig und Kosta warf ihre einen warnenden Blick zu. Wenn sie sich zu unvorsichtig bewegen würde, könnte das Mädchen, das vor ihnen auf dem Boden lag, noch verletzt werden. Ihre langen rötlichen Haare glänzten im Sonnenlicht, welches auf sie fiel. Die Haut war vor Erschöpfung aschfahl und sie zitterte noch immer. Warum hörte das nicht auf? Mit besorgtem Stirnrunzeln beugte er sich runter und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht, welche sie vergessen hatten. Sie erinnerte ihn an seine kleine Schwester, nur mit dem einzigen Unterschied, dass dieses Mädchen älter war. Schmerzlich an sie erinnert, schloss er die Augen und wandte er den Blick ab. Kosta atmete tief ein, ging zu Nora, streichelte ihr über die Schnauze und klopfte ihr sanft auf die Schulter.

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⏰ Last updated: Mar 12 ⏰

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