Kapitel 32

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Brychan hätte in Claras Nähe bleiben können, doch er wusste, dass sie im Kreise ihrer Familie in Sicherheit war und ihn bestimmt nicht vermisste. Außerdem hatte er immer noch seine Schwierigkeiten damit, die reale Clara immer wieder mit der Clara in seinen Gedanken zu vergleichen, obwohl die beiden keinen großen Unterschied aufwiesen. Etwas Abstand würde ihm auch gut tun. Er musste unbedingt eine Gedanken ordnen und die Einsamkeit würde ihm dabei helfen.

Deswegen hatte er sein Bündel gepackt, um zuerst Callahans Zaun zu kontrollieren und zu reparieren. Danach wollte er sich zu Hamish aufmachen. Sean behielt Recht, wenn er meinte, dass jede Menge Arbeit auf Brychan warten würde.

Gerade war er im Grenzland unterwegs, dass Cedrics Land von der Wüste trennte. Er war nicht gerne hier, denn fürchtete die Wüste. Wenn er daran dachte, dass Callahan sie durchquerte, um sein Leben zu retten, zollte Brychan ihm großen Respekt, Er selbst konnte nicht sagen, ob er das gewagt hätte.

Er trieb einen Nagel in einen der Pfosten, um danach den Draht zu ersetzen, der wohl von einem wilden Tier fortgerissen worden war. Ein großes Stück Fell hing noch an dem alten Draht und es sah noch relativ frisch aus. Brychan hoffte nur, dass er das verendete Tier nicht irgendwo in einem schlechten Zustand fand. Das war auch etwas, was ihm ein Schauer über den Rücken jagte. Er konnte mit Holz umgehen, war nicht ungeschickt am Amboss, auch wenn er kein Schmied war, aber Tiere konnte er nicht schlachten. Nur bei Fischen hatte er keine Probleme, was seltsam war. Die anderen hatten ihm deswegen oft aufgezogen, aber lieber aß er einen Gemüseeintopf, nur um ein Tier nicht schlachten zu müssen. Allerdings hatte er keine Schwierigkeiten damit, wenn er eingeladen wurde.

Ein Duft von gegrillten Fleisch stieg in seine Nase, was bedeutete, dass Eingeborene in der Nähe waren. Brychan hatte keine Schwierigkeiten mit ihnen, doch bei einem fremden Stamm war er vorsichtig. 

Schnell packte er sein Werkzeug ein, kontrollierte noch einmal, ob der Draht fest saß und ging mit seinem Pferd gemächlich dem Duft nach.

Unter einem Akazienbaum fand er die Feuerstelle und die Männer, die er gehofft hatte zu sehen. Er hob seine Hand zu einem stummen Gruß, bevor er sich ihnen näherte. Es war schon spät und wenn Brychan Glück hatte, blieb er heute Nacht nicht alleine in der Nähe der Wüste.

Athan bemerkte ihn zuerst und winkte ihn zu sich.

"Mann, der das Holz nach seinem Willen formt. Du bist willkommen."

Brychan nickte und brachte sein Pferd in den Schatten. Nachdem er sich um das Tier gekümmert hatte, setzte er sich zu den Männern, die das Fleisch von dem Tier, dass sie auf einem Spieß über den Feuer rösten, abzupften und in den Mund stopften.

Dainan forderte ihn mit dem Kinn auf, sich ebenfalls zu bedienen.

Er nickte dankbar und nahm sich etwas Fleisch. Erst jetzt bemerkte er, dass er wirklich hungrig war. Das viele Wasser, das er den Tag über trank, dämpfte seinen Hunger wohl.

Schweigend machten sie sich über das Fleisch her. Brychan kannte die Art. Diese Tiere waren sehr groß und hüpften statt zu laufen.

Er nickte den drei Ureinwohnern dankbar zu.

"Was machen die Kinder?"

Brychan wusste schon, dass Khia, der auch ein Heiler war, Rachel und Cedric meinten. Er erwähnte Master Clarke nicht dazu. Das hatte wohl etwas mit dem ihrem Glauben zu tun, aber so genau wusste Brychan das nicht.

"Rachel geht es gut. Sie ist mit Callahan verheiratet, aber das wisst ihr sicher schon."

Khia nickte.

"Und der, der dem Tod geweiht ist?"

Brychan hielt mitten in der Bewegung inne. Er war sehr wütend auf Cedric, weil er Clara verletzte und wollte eigentlich nicht über ihn sprechen. Deswegen zuckte er nur mit der Schulter.

ClaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt