Barbecue

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„Ey! Nicht das ganze Gemüse futtern! Sonst haben wir gleich nichts mehr für den Salat!" schimpfe ich lachend, als die Jungs mal wieder die Gurken vom Schneidebrett klauen.
„Genau, ihr Lümmel. Kümmert euch mal um den Grill, sonst gibts gleich nur noch ein paar lose Salatblätter und Baguettes." bestätigt Milli mich.
„Ist ja gut, Chef!" grinst Sebastian mir zu und schnappt sich den Teller mit dem Fleisch und den anderen Sachen und geht mit Chris raus in den Garten, um zu grillen.
Es ist ein wunderschöner Abend. Milli und ich bereiten die Beilagen vor, während Seb und Chris lachend, mit einer Flasche Bier vor dem Grill stehen.
Ich muss augenblicklich grinsen. Wir sind alle so gute Freunde geworden.
„Hey. Erde an (Y/N)!" Milli fuchtelt mir mit dem Salatbesteck vor der Nase rum.
„Woran denkst du gerade?" fragt sie mich.
„Ach keine Ahnung.." antworte ich ihr, in Gedanken versunken.
„Ich finde nur, wir sind ein richtig gutes Team. Es macht mich irgendwie traurig, dass bald alles vorbei ist." eine kleine verräterische Träne bildet sich in meinem Auge und ich drehe mich schnell weg, damit Milli es nicht merkt.
Ich schnappe mir mein Glas Wein und trinke einen kräftigen Schluck.
„Hm.. ja ich denke auch oft darüber nach. Ich sehe das ganze so: Das Schicksal meinte es gut mit uns. Wir haben wundervolle Menschen kennengelernt und wenn es das Schicksal so will, dann werden sie auch weiterhin Teil unseres Lebens sein. Wenn nicht, dann sollte es nicht so sein. Jetzt lass uns erst noch die restlichen Tage genießen. Trübsal blasen, bringt keinem etwas."
„Ja du hast ja recht." lächle ich ihr zu.

„Mädels, ihr könnt rauskommen!" ruft Chris.
Wenige Minuten zuvor hatten uns die Jungs gebeten, drinnen zu warten, während sie den Tisch decken. Angeblich sollte es eine Überraschung werden.

Als Milli und ich die Terasse betreten, weiten sich unsere Augen vor Staunen.
Überall leuchten Kerzen in der Abenddämmerung. Die Luft ist erfüllt vom Geruch des Essens, es riecht einfach wundervoll.
Um den liebevoll gedeckten Tisch stehen viele Laternen, die den Garten in ein wundervoll leuchtendes und gemütliches Licht erstrahlen lassen.
„Wow, Jungs! Ihr seid ja richtige Romantiker!" kommt es mir über meine lächelnde Lippen.
Sebastian kommt auf mich zu und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss.
„Hm.. wofür war der denn?" frage ich ihn schmunzelnd. In seinen Augen spiegelt sich das Licht der Kerzen wieder.
„Ein besonderer Abend, für einen besonderen Menschen." antwortet er mir und geleitet mich zu meinem Platz.
„Hihi, das war sehr kitschig Baby." kichere ich. Insgeheim finde ich es süß und mein Herz fängt wild an zu pochen.

Nachdem wir alle Platz genommen haben, erhebt sich Chris und hämmert klischeehaft gegen sein Wasserglas.
Er räuspert sich.
„Also meine Lieben. Sebastian und ich wollten euch sagen, dass wir unglaublich froh sind, euch kennengelernt zu haben. Wir haben in kürzester Zeit so wunderschöne Sachen erlebt, gelacht, getrunken, Spaß gehabt. Wir wollten uns bei euch bedanken. Außerdem möchte ich noch etwas sagen." sein Blick richtet sich jetzt zu Milli.
„Hm also.." beginnt er nervös.
„Milli, du bist mir wirklich in der kurzen Zeit wahnsinnig ans Herz gewachsen. Bei Seb und (Y/N) wissen wir ja alle, was die beiden füreinander fühlen. Die versuchen es ja gar nicht erst, das zu verheimlichen." lachend schaut er zu Sebastian und mir rüber. Wir schauen uns verliebt an, und Sebastian haucht mir einen Kuss auf die Wange.
„Da hat er recht!" flüstert er mir ins Ohr.
„Naja aber bei uns.." führt Chris seine Rede fort.
„.. Milli ich mag dich sehr. Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. Und bevor du jetzt etwas sagst, habe ich eine Frage an dich. Du hast mir letztens gesagt, dass du noch länger Urlaub hast. Ich weiß ihr seid zusammen gekommen und möchtet wahrscheinlich auch wieder zusammen zurückfliegen. Und ich verstehe es wenn du es willst! Aber hättest du vielleicht Lust, noch ein bisschen länger hier zu bleiben? Dann hätten wir vielleicht noch mehr Zeit uns kennenzulernen und herauszufinden, was das zwischen uns ist.." jetzt wirkt er ganz schüchtern, gar nicht so selbstbewusst. Beinahe als hätte er Angst, dass Milli ablehnen würde.
Millis Augen strahlen vor Begeisterung und ich weiß was sie gerade denkt.
Über den Tisch hinweg sucht sie meinen Blick, als würde sie mich um Erlaubnis fragen.
Ein leichtes Nicken meinerseits genügt. Damit ist alles gesagt.
„Danke." flüstert sie mir zu, kaum hörbar.
Dann plötzlich bricht wildes Gekreische aus und Milli fällt Chris um den Hals.
„Ja, das wäre wunderschön!" antwortet sie ihm und man hört fast, wie Chris der große Stein vom Herzen fällt.
Ich freue mich wahnsinnig für die beiden. Aber dennoch kann ich es nicht aufhalten, dass sich eine kleine Träne aus meinem Auge kullert.
Sebastian und ich haben diese Chance leider nicht.
Sebastian scheint zu merken, woran ich gerade denke und wischt mir die Träne von der Wange.
„Kleine, warum weinst du?" fragt er mich besorgt.
„Ach ich weiß nicht, ich freu mich einfach für die beiden." Lüge ich.
„Erzähl keine Märchen. Du bist wundervoll. Wir sind wundervoll. Und auch wenn du bald wieder gehst, bleibst du immer in meinem Herzen. Und wir werden es schaffen, Kleine." er schaut mich mit liebevollen Augen an.
Ja, sicher. Rede ich mir ein. Doch wir beide kennen die Wahrheit.

Der Abend verläuft wundervoll. Das Essen ist ein Schmaus, er wird gelacht und getrunken. Es werden Geschichten erzählt und der Gedanke, dass ich bald alleine zurück nach Deutschland reisen muss, ist für einen Moment vergessen.

Heart Attack - Sebastian Stan x F ReaderOù les histoires vivent. Découvrez maintenant