Kapitel 2: Unerwartet

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Ich lief gerade durch meine Wohnung und suchte alles zusammen, was ich in meinen Koffer packen wollte. Ich holte noch schnell mein Ladekabel für mein Handy, das ich nicht vergessen durfte. Ich hatte alles wichtige eingepackt und stand jetzt in meinem Schlafzimmer vor meinem Koffer und überlegte, ob ich etwas vergessen hatte. Da fiel mir ein, dass ich ja noch meine Waffe mitnehmen wollte, aber die würde ich morgen einpacken in der Früh, weil ich sie nicht offen in meinem Koffer herumliegen lassen wollte. Ich hatte also alles und lief in mein Wohnzimmer, um den Abend noch ruhig ausklingen zu lassen.

Am nächsten Morgen stand ich um fünf Uhr, so wie immer auf, aber dieses Mal war ich unglaublich gut gelaunt. Ich machte den kleinen Radio in der Küche an und drehte die Lautstärke voll auf, aber ich passte auf, dass es nicht zu laut war, damit ich meine Nachbarn nicht aufweckte. Ich frühstückte und dann machte ich mich im Bad fertig. Nachdem ich nochmal geschaut hatte, ob ich alles hatte, machte ich meinen Koffer zu, nahm meine kleine Tasche und steckte die wichtigsten Dinge, wie mein Handy und meinen Geldbeutel dort hinein. Mir fiel ein, dass ich meine Waffe nicht vergessen durfte, also lief ich in meine Küche und riss das Brett unter meiner Küchenzeile ab, das etwas locker war. Darunter hatte ich alle meine Waffen versteckt, da es doch ein sehr gutes Versteck war. Ich fischte nach meiner Pistole und als ich sie hatte, nahm ich eine Schachtel in der noch ein paar Patronen waren und füllte das Magazin auf. Ich schaute, ob irgendetwas kaputt war, denn ich hatte meine Waffen schon lange nicht mehr benutzt, aber dies war offensichtlich nicht der Fall. Also sicherte ich die Pistole und steckte sie hinten in meinen Hosenbund, somit war ich jetzt auch bewaffnet. Ich checkte nochmals alles und als ich mir sicher war, dass ich alles hatte, machte ich noch schnell den Radio aus und nahm meinen Koffer. Ich öffnete meine Wohnungstür und schleppte meinen Koffer die Treppe hinunter, weil ich meine Kräfte nicht benutzen wollte und sie auch nicht benutzen sollte. Unten angekommen, öffnete ich die Haustür und mir kam die kühle Morgenluft entgegen, die eigentlich nicht ganz so kühl war, weil die Tage so heiß waren. Ich rollte meinen Koffer über den Fußgängerweg in Richtung der Bushaltestelle, wo ich dann den Bus nahm, der mich zum Bahnhof bringen sollte, da Annika und ich uns dort in einer viertel Stunde, also um sieben Uhr verabredet hatten.

Ich wartete bei der Bushaltestelle auf den nächsten Bus und stieg fünf Minuten später in den nächsten Bus. Die Straßen waren jetzt nicht mehr ganz so leer, wie um fünf Uhr, aber das war auch klar, schließlich mussten viele zur Arbeit oder machten jetzt eine Sportart, weil es später zu heiß werden würde. Nach einer kurzen Busfahrt, stieg ich mit ein paar Pendlern, die anscheinend mit dem Zug in eine andere Stadt fahren würden, aus und am Eingang sah ich auch schon Annika, die auf mich wartete.

Ich kam zu ihr und wir umarmten uns wieder, es war für mich immernoch etwas ungewohnt und ich mochte es nicht wirklich, aber Annika musste jeden immer umarmen, das war schon immer so gewesen. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Bahnsteig, denn unser Zug würde schon in ein paar Minuten fahren. "Hoffentlich ist es in Deutschland genauso schön, wie hier", hoffte Annika. "Ja, ich möchte nämlich nicht im Regen in der Stadt herumrennen.", antwortete ich. "Ja, aber jetzt fahren wir erstmal mit dem Zug, ich hab uns gleich ein ganzes Abteil gebucht, dann haben wir unsere Ruhe.", erklärte Annika mir uns ich sah sie beeindruckt an. "Ein ganzes Abteil? Können wir uns das leisten?", fragte ich drauf. "Also es war nicht ganz so teuer, weil ich irgendwie ein Angebot bekommen habe, außerdem bin ich nicht pleite oder so.", erzählte Annika und sah mich vorwurfsvoll an. "Ich hab ja nicht gesagt, dass wir arm sind oder so, aber die reichsten sind wir halt nunmal auch nicht.", antwortete ich, obwohl ich eigentlich ja Millionärin war, auch, wenn ich jetzt keinen Zugriff auf mein Konto hatte. Aber irgendwann, wenn ich Zeit hatte würde ich mir vornehmen das Geld umzuleiten auf ein anderes Konto, worauf ich Zugriff hatte, aber natürlich so, dass man es nicht nachverfolgen konnte. Mittlerweile waren wir schon im Zug und ließen uns auf unseren Plätzen in unserem privatem Abteil nieder. Ich verstaute meinen Koffer und Annika machte das gleiche, die Fahrt würde um die 20 Stunden dauern, aber dafür hatten wir ja auch unser ganzes Abteil. Wir redeten über alles mögliche, auch über die Jungs, die wir letztens in der Bar getroffen hatten, Annika erzählte mir, dass die beiden aus Deutschland kamen und es ihre Idee war, dass wir doch mal dorthin fahren könnten. Wir erzählten uns von ein paar Dingen, die in der Arbeit passierten, aber dann wurde es etwas langweilig und wir beschlossen es uns etwas gemütlicher für den Rest der Fahrt zu machen, also machten wir Musik an, machten die Schalosien an der Tür herunter, damit man nicht mehr in unser Abteil schauen konnten und beschlossen einen Film auf meinem Laptop anzusehen, denn hier im Zug hatten wir W-Lan.

Wir waren nach über einem halben Tag endlich angekommen, wir ließen uns Zeit, da wir an der Endstation waren. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, öffneten wir unsere Abteiltür und gingen langsam den Gang entlang um auszusteigen. Wir liefen mit unseren Koffern den Bahnsteig entlang, es war nicht viel los dafür, dass gerade ein ganzer Zug voller Passagiere angekommen war. Wir liefen die Treppe hinunter und kamen in einen langen Gang, es waren ein paar Leute dort, ich blieb am Ende der Treppe von unserem Bahngleis stehen, da Annika noch mit ihrem Koffer zu kämpfen hatte, den sie die Treppe versuchte hinunter zu schleppen. Ich sah mich um, da jeder, der in dem Gang stand sich nicht bewegte, sie standen einfach nur da und redeten oder machten etwas anderes, wobei die meisten eher Zeitung lasen. Das kam mir etwas spanisch vor, denn wieso gingen sie nicht zu ihrem Zug oder auf ihren Bahnsteig, sondern warteten hier. Im Gang konnte man sich nicht einmal hinsetzten. Annika war endlich unten angekommen und setzte ihren Koffer wieder auf den Boden. "Mein Gott, wie bist du denn da so schnell runter gekommen?", fragte sie mich außer Atem. "Ich hab das einfach schon öfter gemacht.", log ich sie an, da ich immernoch die Leute beobachtete, die um uns herum standen. Ich bemerkte, dass sich jemand von hinten an mich heranschlich, aber bevor ich mich umdrehen konnte, wurde mir etwas kaltes an den Kopf gehalten und alle Leute um uns herum hatten auf einmal Waffen in der Hand. Annika fing an zu schreien und versuchte hier wegzukommen, indem sie einfach anfing zu rennen. Natürlich kam sie nicht gerade weit, da sie von zwei der Männer aufgehalten wurde, gleich darauf wurde sie weggebracht und ich war mir sehr sicher, dass ich sie nie wieder sehen würde, weil sie es offensichtlich auf mich abgesehen hatten und ich gerade ganz schön in der Scheiße steckte. Ich hatte nämlich nicht damit gerechten schon so früh gefunden zu werden. Ich atmete tief durch und analysierte meine Umgebung. Einer, der anscheinen von einer Spezialeinheit kam hielt mir ein Gewehr an den Kopf, ein anderer kam jetzt mit seinem Team dazu und tat das gleiche, wie der erste, nur dass der Rest mich einkreiste. Ich sah ein weiteres Team der Spezialeinheit auf mich zukommen. Sie waren eindeutig von der GSG9, also der am besten ausgebildeten Spezialeinheit der Polizei. Die Polizisten, die nicht mehr als zehn waren, wie ich vermutete, waren nicht in Uniform, aber zielten mit ihren Dienstwaffen auch auf mich. Einer der Undercoverpolizisten kam jetzt auf mich zu, während ich ruhig da stand. "Sind sie Sky Stark-Edwards?", fing er auf Englisch an und ich beschloss vorerst so weiter zu machen, denn ich hatte noch keinen Plan und ich war etwas neugierig, was sie jetzt machen würden. "Würden sie mir glauben, wenn ich nein sage?", fragte ich darauf, weil es irgendwie eine dumme Frage war. "Wir nehmen sie wegen Mordes an sehr vielen Personen fest.", erklärte er mir und zögerte, weil er nicht wusste, wie viele ich umgebracht hatte. Ich hob meine Hände, da ich mich bereit machte zu entkommen, ich meine, wer wäre ich denn, wenn ich einfach mitgehen würde. Viele Polizisten entspannten sich, da alle dachten, dass ich ihnen unterlegen war, aber das war ich eindeutig nicht, ich wartete, bis möglichst viel wieder ihre Pistolen eingesteckt hatten und jetzt war Showtime.

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Okay, hier ist das zweite Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen. Ich habe es letzten Freitag leider nicht geschafft upzudaten, weil ich so unglaublich viel zu tun hatte und das ging dann das ganze Wochenende so weiter. Aber ich versuche es jetzt wenigstens, auch wenn ich viel zu tun habe.

Eure Bella XD

The Red Feather - Awhile Under ControlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt