Kapitel 10 (Lucas)

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Als ich an diesem Morgen aufwache ist das erste was ich sehe, die schlafende Maria. Lächelnd streiche ich ihr über ihr zartes Gesicht und erinnere mich an die vergangene Nacht; ich hatte sie Stunden lang geliebt und sie war letztendlich in meinen Armen eingeschlafen. Um ihr ihren verdienten Schlaf zu lassen stehe ich leise auf, streife mir meine Hose über und verlasse leise den Raum. Ich ziehe mir ein einfache Leinenhemd an und eine meiner Uniformhosen, um mich so bald wie möglich an meine Arbeit machen zu können. Da mein Vater schon ein alter Mann ist und nicht mehr so viel machen kann habe ich zum Beispiel die Außenpolitik und die Finanzen übernommen und da ich das alles auch noch allein schaffe habe ich noch keinen Assistenten angestellt. Ohne Frühstück setze ich mich direkt in mein privates Arbeitszimmer und beginne mit der Arbeit um später Zeit für ein Mittagessen mit meiner Frau habe.

(Mittagessenszeit)

Noch in Gedanken komme ich leicht zu spät zum Mittagessen und stelle fest, dass Maria nicht da ist. Ich gehe beunruhigt zum Butler unseres Hauses und frage ihn angespannt nach ihr: „Können sie mir sagen wo meine Frau ist?" „Ich denke ja Hoheit. Die Kammerzofe ihrer Hoheit meinte, dass sie einen Spaziergang den Gebirgsbach entlang machen wollte.", erwidert er mit einer höflichen Verbeugung und ohne ein Wort des Dankes, gehe ich zu der Terrasse, die zum Bach führt, um sie womöglich abfangen oder heimlich beobachten zu können, obwohl ich über Zweiteres selbst leicht verwundert bin. Dort angekommen zeigt sich mir nur das übliche Bild, doch als ich mich ein wenig in der Umgebung umsehe erblicke ich plötzlich eine Staffelei mit einem Portrait darauf. Bei näherem Betrachten erkannte ich die Umrisse meiner jungen Frau und war mal wieder fasziniert. Der Maler hat sie so gut eingefangen, dass ich sie einfach nur verzaubert anstarren kann. Urplötzlich räuspert sich jemand neben mir und ich drehe mich zu demjenigen um und sehe den Diener neben mir leicht ertappt an, bis er sich räuspert und meint: „Der Vertreter des Königs von Desertum erwartet euch im kleinen Saal." Mit einer winzigen Verbeugung als Zeichen des Dankes wende ich mich ab, um mich wieder meiner Arbeit zu widmen.

(Nachmittag)

Ich trete in die Gallery des Schlosses und erblicke den Maler sofort, da er sich über einen ganze Seit verbreitet zu haben schien (sinnbildlich). Ich trete zu ihn und frage: „Wo ist denn das beste Licht?" Er schreckt hoch, das scheint wohl nicht nur mir die ganze Zeit zu passieren, und richtet sich schnell aus einer komisch kniend Position auf, um sich tief zu verbeugen. „Ich denke hier!", er deutet auf einen Punkt vor dem Bild meiner Ur-urgroßmutter und ich machte mich sofort auf den Weg, um den für das Bild gedachte Stuhl zu holen, doch der Künstler eilt zu mir, um mir den Stuhl abzunehmen und da ich eh schon genervt vom gesamten Tag bin will mein Stolz es natürlich nicht erlauben und irgendwann kämpfen wir geradezu um den Stuhl bis uns schließlich eine lachende, weibliche Stimme innehalten lässt. „Ha, Ha! Ist hier etwa eine Bombe eingeschlagen? Lucas jetzt lass den armen Mann doch einfach den Stuhl nehmen!" Sicherlich verdutzt und gleichzeitig mit einem riesigen Grinse im Gesicht schaue ich zu Maria und lasse den Stuhl los, der eindeutig zu schwer für den schlaksigen Maler ist, also nehme ich ihn wieder an mich und er lässt mich endlich in Frieden. Ich stelle den Stuhl vor dem Gemälde ab und finde nun auch kurze Zeit meine Frau zu mustern. Das weiße Kleid mit der Weinroten Schärpe und dem ebenfalls weißen Diadem in ihrem Haar, steht ihr unglaublich, auch wenn es im Vergleich zu ihrem Haar ein starker, farblicher Kontrast ist. Ich gehe nun auf sie zu, um sie zu begrüßen und gebe ihr einen Handkuss. „Du siehst sehr gut aus.", flüstere ich ihr ins Ohr, während ich sie zum Stuhl begleite, damit sie darauf platznehmen kann. Ich stelle mich dahinter und sehe zum Künstler, der aus heiterem Himmel, „Stopp!", schreit und ich in jeglicher Bewegung innehalte. Doch als ich seinen Ausruf nach und nach verarbeitet habe bin ich schon dabei eine Standpaukenmiene aufzusetzen, doch die Hand meiner Freu auf meinem Arm lässt mich stoppen, so dass der Künstler noch rechtzeitig, „Oh, verzeiht mir bitte! Dies ist nur die perfekte Pose, könnten sie bitte erstmal so bleiben?", ruft. Maria wollte also daraufhin ihre Hand von meinem Arm nehmen und ich meinen Gesichtsausdruck monotoner wirken lassen, doch er schreit wieder: „Moment!! Prinzessin Maria, könntet ihr bitte wieder die Hand auf den Arm ihres Gemahles legen und ihr Hoheit, könntet ihr bittet wieder so streng wie eben schauen? So sieht es sogar noch besser aus!" Ohne einen Einwand starre ich ihn nun wieder böse an und Maria legt ihre Hand wieder auf meinen Arm.

Nach einer viertel Stunde wurde mir langweilig und so nuschele ich Maria zu: „Ich hatte dich beim Mittagessen vermisst, war dein Ausflug denn erfolgreich?" Nuschelnd antwortet sie: „Ja, vielen Dank. Aber hätte man mich darüber informiert, dass du am Essen teilnehmen wirst, hätte ich es sicher nicht vergessen." „Das freut mich. Weißt du, ich habe heute morgen mein Frühstück ausgelassen, um mich sofort nach dem Aufstehen an die Arbeit machen zu können, so dass ich Zeit mit dir gewinne!" „Boah! Jetzt packst du ja Schuldgefühle aus! Ich bereue meine kleine Wanderung schon fast! Morgen frühstückst du einfach mit mir, dann bist du auch nicht so grummelig und du hast mehr Energie für die Aufgaben eines Kronprinzen." Mit einer ungewohnt tiefen Stimme brumme ich neckend: „Ach so ist das also. Danke!" Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass sie leicht errötet, aber mit bestimmtem Tonfall flüstert sie dann, „Auch, nur ist Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag. Ohne Essen am Morgen hat man keine Energie für den Tag und wird schnell schlecht gelaunt!", und wird noch roter im Gesicht.

Ihre gesamten Aussagen lassen mich mal wieder bestätigen, dass sie sich auf die Ehe mit jemanden wie mir vorbereitet hat, sie schein sich klar zu sein, dass ich ihr nicht sehr viel Aufmerksamkeit schenken kann und was unsere Plichten sind.

Und mit diesen Gedanken freue ich mich schon auf unser Abendessen mit meinem Vater.

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Hi, ich würde mich über Feedback und Namensvorschläge für Personen, die in der Zukunft noch in das Leben von Maria und Lucas treten werden, sehr freuen. Sagt mir auch gerne Bescheid, wenn ihr Ideen für spätere Kapitel oder sogar für einen Epilog habt!

amieStorys

Serious love  ⎢ Eine typisch königliche LiebeWhere stories live. Discover now