Kapitel 34

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Skyler:

Es waren vier Tage vergangen. Vier verdammte Tage und ich verlor langsam den Verstand. Es waren drei weitere Nachrichten auf meinem Handy angekommen. Jeden Tag eine, nur heute war noch keine erschienen.

>>Guten Morgen mein Mädchen.>>

>>Wir werden uns bald wiedersehen. Versprochen.<<

Und die letzte lautete, dass er mich fragte, was ich denn den ganzen Tag alleine in meiner Wohnung gemacht hätte.

Ich habe mich nicht mehr rausgetraut. Zum Glück hatte ich viel auf Vorrat gehabt, der jetzt allerdings aufgebraucht war und ich einkaufen gehen musste. Mir blieb nichts anderes übrig. Außerdem wusste er wo ich wohnte. Er wusste meine Telefonnummer und wahrscheinlich wusste er noch mehr, als mir jetzt bewusst war. Das machte mir unendliche Angst.

Der Stress tat meinem Körper wieder nicht gut und ich wusste ich hatte mir wieder eine Magenschleimhautentzündung zugezogen. Ich verfluchte ihn, dass er trotz all der Jahre immer noch so eine Wirkung auf mich hatte. Das hatte er nicht verdient. Er hatte nicht mal den kleinsten Gedanken meinerseits verdient. Ich wusste das und trotzdem war ich noch immer in der Vergangenheit gefangen.

Ich war so ein Wrack.

Immer wenn mein Handy surrte, blieb mein Herz stehen. Jedes einzelne Mal. So wie jetzt. Ich fasste allen meinen Mut zusammen um auf mein Display zu schauen. Eine Nachricht von Ben.

Mein Herz schlug wieder und ich atmete tief durch.

>>Hey Süße, was machst du heute? Wollen wir heute Abend Essen gehen? Ich kenne da ein schönes Restaurant und würde dich dann so um sieben abholen.<<

Ein Date? So ein richtiges Date? Ja klar, würde ich zusagen. Wir waren zusammen, aber hatten vorher noch keine Dates. Naja, jede Beziehung beginnt anders. Und endet auch anders. Sofort schrieb ich ihm zurück.

>>Ja klar. Ich freu mich. Bis dann.>>

Was zieht man bloß zu einem Date an. Hose und T-Shirt? Ein Kleid? Hilfe. Ich würde Ashley nachher anrufen, doch jetzt musste ich mich endlich auf den Weg machen. Schuhe waren schon an und ich schnappte mir noch meine Jacke. Als ich meine Tür öffnete erstarrte ich.

Vor meiner Tür stand eine Vase mit Vergissmeinnicht. Vergiss mich nicht. Wie könnte ich ihn vergessen? Ich schaute mich noch kurz um, doch es war niemand im Hausflur.

Sky, er kann dir nichts mehr anhaben. Du bist stärker in den letzten Jahren geworden, das versuchte ich mir immer wieder einzureden. Doch ich wusste, ich war eine Lügnerin. Eine verdammte Heuchlerin.

Ich packte die Blumen und schmiss auf dem Weg runter in die Biotonne. Dabei sah ich mich um, denn ich wusste er beobachtete mich genau. Dieser verdammte Wichser. Ich machte mich auf den Weg zu meinem kleinen Flitzer, der etwas weiter weg von meiner Wohnung stand.

Ich steig ein und machte mich sofort auf den Weg in die Stadt. In meinem Kopf versuchte ich mich abzulenken, indem ich eine Einkaufsliste erstellte. Ich wollte die nächsten Tage wieder Cookies backen. Also Butter, Eier, Schokodrops, würde ich kaufen müssen. Zucker und Mehl hatte ich noch zu Hause. Äpfel, Mango, Gurke, Tomaten und Kiwis. Brauchte ich noch etwas? Aufschnitt. Wurst und Käse werde ich noch besorgen.

Die Parkplatzsuche war mal wieder eine Qual. Wieso wollen denn heute alle unbedingt in die Stadt? Nach gefühlten Stunden erwischte ich dann auch mal eine Lücke. Mit meinem Einkauf beeilte ich mich im Supermarkt, die Kassenschlange war zum Glück nicht ganz so lang. Ich wollte unbedingt wieder schnell nach Hause. Erstens fühlte ich mich unwohl. Das lag wahrscheinlich an ihm. Das Gefühl beobachtet zu werden war auf Dauer doch anstrengend und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Dabei war in meinem ganzen Leben nie etwas in Ordnung. Bis auf Ben. Mit ihm und durch ihn habe ich Hoffnung geschöpft und diese werde ich nicht so schnell aufgeben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 23, 2022 ⏰

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