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Erneut fahre ich sanft über das Gesicht von Melanie, bücke mich zu ihr runter, küsse ihre Stirn und wandere mit meinem Mund zu ihren Ohren runter.
,,Hey meine Schöne, wie lange möchtest du mich noch warten lassen? Seit mehr als 20 Stunden habe ich weder den Klang deiner wunderschönen Stimme gehört, noch in deine hypnotisierenden Augen sehen dürfen.
Bitte quäle mich nicht allzu lange und wache auf Gata, denn ich brauche dich! Ich brauche dich wach und lachend in meinen Arme'', traurig drücke ich ihr einen weiteren Kuss auf die Schläfe, lass mich wieder sanft auf das Bett neben ihr fallen und ziehe sie sanft in meine Arme.
,,Megan wird dafür zahlen, ich verspreche es dir'', flüstere ich erneut.
Und wie Megan für alles zahlen wird! Es wäre mir wirklich egal gewesen, wenn sie sich nur mit mir angelegt hätte. Sie hätte auf mich schießen können und es hätte mich niemals gejuckt. Aber nein, sie hat sich mit meiner Freundin angelegt, sie ins Krankenhaus befördert und somit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben.
,,Ich mache alles wieder gut'', flüstere ich, verschränke unseren Händen ineinander und schließe erleichtert die Augen.
Der Gedanke daran, dass all dies anders hätte ausgehen können, bereitet mir einen Kloß im Hals. Was hätte ich mit meinem Leben gemacht, wenn ich sie verloren hätte? Die Liebe meines Lebens, die Person, die dazu in der Lage ist, mein Leben in einer wundervollen Weise zu bereichern und mich immer wieder vor mir selbst zu retten. Es geht nicht! Egal wie viele Szenarios ich mir durch den Kopf gehen lasse, in keinem von diesen ist es möglich, ohne meine Gata weiter zu machen.
Die Tür wird langsam aufgemacht und mein Bruder und seine Freundin betreten langsam den Raum.
,,Hey kleiner, wie gehts dir?'', fragt Arion, kommt auf mich zu und legt eine Hand auf meine Schulter.
,,Es wird mir besser gehen, sobald sie wach ist'', sage ich und setze mich auf. Cleo überreicht mir einen Kaffeebecher und setzt sich auf die andere Bettseite von Melanie.
,,Ist sie bis jetzt immer noch nicht aufgewacht?'', fragt Arion und setzt sich auf die Couch, welche sich im Zimmer befindet.
,,Nein, immer noch nicht'', erwidere ich seufzend und nehme einen Schluck von dem heißen Kaffee. Mein Blick wandert erneut auf das Gesicht von meiner Freundin und ich streichle ihr die lose Haarsträhne aus dem wunderschönen Gesicht.
,,Wie konntet ihr so schnell da sein?'', will ich wissen. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie dankbar ich bin, dass die zwei rechtzeitig da waren, um Melanie da raus zu holen. Ganz egal, was Megan gemeint hat, sie wollte von Anfang an nur Melanie verletzen.
,,Cecelia hat mir erzählt, was Priya und Megan vor hatten, als die zwei euch bereits vom Krankenhaus entführt haben. Wir wären schon früher da gewesen, aber die zwei haben alles gründlich geplant. Sie hatten keinerlei Elektronik bei sich die geortet werden konnte", antwortet Cleo. Langsam nicke ich.
,,Tut mir leid, dass ich auf einen von Megans Männern geschossen habe. Wer weiß? Vielleicht würde Mel nicht hier liegen, wenn ich nicht als erster geschossen hätte'', ich schüttle den Kopf.
,,Nein, hättest du das nicht gemacht, hätte Megan Melanie umgebracht. Du hast doch gesehen, wie leicht sie auf meine Freundin geschossen hat", sage ich und ziehe Melanie wieder in meine Arme.
,,Hast du mit ihren Eltern gesprochen?'', fragt Cleo. Ich seufze.
,,Noch nicht''
-
Wütend reibe ich meine die Schläfe und sehe den Arzt vor mir an. Was zum Teufel ist innerhalb von drei Stunden passiert? Ich bin doch nur essen und duschen gegangen und jetzt darf ich nicht mehr in das Zimmer von meiner Freundin rein?
,,Was soll das heißen, ich darf nicht rein? Meine Freundin ist da drinnen verdammt!'', zische ich wütend. Der Arzt sieht mich entschuldigend an.
,,Es tut mir leid, aber Miss. Evans hat ausdrücklich gesagt, dass sie nur von ihrer Familie besucht werden möchte'', sagt er. Meine Augen weiten sich. Sie ist wach! Nach zwei qualvollen tagen, ist sie endlich wach!
,,Sie ist wach'', schreie ich fast vor Glück, werde aber sofort wieder von Enttäuschung heimgesucht. Sie ist wach, möchte mich aber nicht sehen.
,,Ja sie ist wach und es geht ihr gut, aber sie möchte nicht, dass sie reinkommen'', sagt er. Ich schüttle panisch den Kopf.
,,Nein!'', kommt es wie ein Reflex aus meinem Mund und ich schubse den Arzt zu Seite, der sofort nach der Security schreit und eile in das Zimmer von meiner Freundin.
,,Gata'', flüstere ich und bleibe wie erstarrt mitten in den Raum stehen. Meine Hände kribbeln, da ich einfach nur das Bedürfnis habe, sie in meine Arme zu ziehen und festzuhalten, aber ich kann nicht. Ich darf nicht, weil sie mich nicht sehen möchte. Gott, ich wusste es! Ich habe gewusst, dass sie mich hassen wird.
,,Gata'', flüstere ich und setze verzweifelt einen Schritt in ihre Richtung.
,,Nein'', ruft sie und hebt den Finger.
,,Bitte, lass mich zu dir Gata'', sie schüttelt den Kopf.
,,Geh bitte, Jayden geh'', sagt sie weinenden  und legt eine Hand auf ihren Bauch. Wie ein bockiges Kind schüttle ich wild den Kopf.
,,Schick mich nicht weg, bitte schick mich nicht weg'', flüstere ich. Sie erhebt sich mühsam und verwirrt stelle ich fest, dass sie bereits angezogen ist.
,,Meine Eltern wurden bereits kontaktiert und sind auf dem Weg hierher'', sagt sie und beginnt die wenigen Sachen, die sie hier hat zu packen.
,,Du verlässt mich?'', frage ich entsetzt und halte die Luft an. Sie nickt und wischt sich die Tränen weg.
,,Wieso? Nein! Sag es nicht, aber Gata bitte, verlass mich nicht'', ich kann fühlen, wie meine Augen zu brennen beginnen. Erneut mache ich einen Schritt auf sie zu.
,,Gata, ich flehe dich an! Bitte tu das nicht", flüstere ich erneut. Mein ganzer Körper kribbelt vor Panik und ich drohe, die Realität auszublenden und mich in dem dunklen Ort zu verkriechen, an dem ich mich immer aufhalte, wenn ich mit der Realität nicht klarkomme.
,,Ich kann nicht, es tut mir leid Jayden", erwidert sie weinend und packt weiterhin ihre Sachen.
,,Ist es wegen dem, was passiert ist? Gata, ich gebe mein Bestes, damit du in Sicherheit bi-", sie schüttelt den Kopf.
,,Nein! Ich will nicht deiner verkorksten Welt angehören Jayden. Meine Eltern sind gleich da. Ich bitte dich, mir nicht zu folgen", ich sehe die Frau vor mir ungläubig an. Die Frau, die gerade dabei ist, mich zu verlassen. Mit dem Wissen, dass ich ohne sie nicht richtig atmen kann!
,,Du und ich, kein entkommen. Das hast du gesagt", kommt es verzweifelt aus meinem Mund.
,,Ich habe mich geirrt"

Mein Herz tut weh 😔💔
Freue mich über konstruktive Kritik 💃🏾

Bis wir beide verrecken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt