Kapitel 3

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Ach, man... was soll ich nur machen? Ich war mir erstmals in meinem Leben total unsicher. Irgendwie bin ich schon neugierig, wie er ist, ob wir Ähnlichkeiten hatten, ihn einfach die ganzen Fragen zu stellen, die man sich in all den Jahren ohne Frage stellt.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fing an meinem Vater (wie das schon klingt) eine Nachricht zu schreiben. Zuerst wusste ich nicht was ich schreiben und erst rechtnicht wie ich anfangen sollte.
Nachricht: Hallo! Ich würde mich gerne mit dir treffen. Wie wärs, morgen um 15 Uhr im Café um die Ecke? Mit freundlichen Grüßen
Sophie
War das jetzt zu förmlich? Ach... ich habe ihn ja noch nie gesehen. Die Antwort kam schneller qls ich dachte: Gerne! Ich freue mich, bis morgen!
Das wars! Jetzt hatte ich eine Verabredung mit meinem Vater. Trotz der Ungewissheit freute ich mich.
Es war soweit! Es ist kurz vor 15 Uhr und ich war auf dem Weg zum Café.
Total aufgeregt kam ich dort ab. Da erst fragte ich mich wie ich meinen Vater wohl erkennen sollte. Meine Mutter hatte mir zwar ein Foto gezeigt, aber das war sicher nicht mehr aktuell. Doch diese Frage erübrigt sich, als ein Mann, der dem Mann auf dem Foto ziemlich ähnlich sah, auf mich zu kommen. "Hallo! Du musst Sophie sein, ich bin Karl. Schön dich endlich kennenzulernen!" Ich glaube er spielte mit dem Gedanken mich zu umarmen, streckte mir dann aber seine Hand hin. Zum Glück, denn auch wenn er mein Vater war, war er immer noch ein wildfremder Mann. "Hallo!" Ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Setzt dich." Also setzte ich mich erstmal ihm gegenüber.
Ein Kellner kam und ich bestellte mir einen Macchiatone. Meine Stimme hatte ich immer noch nicht wiedergebenden, aber dafür fing er an zu reden...
"Du fragst dich jetzt bestimmt warum ich mich gemeldet habe?", ich nickte. "Ich habe in letzter Zeit viel über mein Leben nachgedacht. Denn meine Frau ist vor einem halben Jahr bei einem tragischen Unfall Leben gekommen." "Oh! D-das tut mir leid.", sagte ich, als ich wieder fähig war zu sprechen. "Muss es nicht, schließlich kanntest du sie ja überhaupt nicht. Daher habe ich beschlossen mein Leben zu ändern und hier bin ich! Du warst sicher überrascht als du meinen Brief im Postfach gefunden hast." "Ja, das war ich... und bin es auch immer noch!", antwortete ich. "Ich möchte dich kennen lernen, durch diesen Unfall habe ich gemerkt wie kurz das Leben sein kann und dass ich nicht sterben will ohne dich wirklich gekannt zu haben." Dann herrschte einige Sekunden Stille zwischen uns. "Aber wieso hast du uns damals verlassen und dich nie wieder gemeldet?" Er dachte kurz nach, dann antwortete er: "Ich war mit meinem Leben hier total unglücklich, da traf ich meine Ex-Freundin wieder. Sie gestand mir, dass ich einen 3-jährigen Sohn hatte. Und wie ein altes Sprichwort schon sagt: Alte Liebe rostet nicht! Wir beschlossen unser Leben hier aufzugeben und im Ausland neu zu starten.
Als ich mut meiner Firma gutes Geld verdiente, kauften wir uns ein Haus in Miami. Und da ich damals einfach abgehauen bin, hatte ich sehr große Schuldgefühle!"
Auch jetzt wusste ich nicht was antworten, also hielt ich einfach mal die Klappe, was sonst eher selten vorkommt. Endlich fiel mir wieder etwas ein. "Und was willst@du jetzt von mir?" "Ich möchte dich einfach kennenlernen und Zeit mit dir verbringen!", antwortete er. "Am besten wir fangen von vorne an.", er lächelte. "Was sind deine Hobbys? Langsam wurde das Gespräch lockerer und natürlicher. "Hmm... Also, mein größtes Hobby ist die Musik. Ich singe und spiele Klavier und Gitarre!", sprudelte es plötzlich aus mir. "Da haben ja schon die 1. Gemeinsamkeit! Ich bin Produzent und Leiter einer der angesagtesten Plattenfirma in den USA." "Das klingt cool! Ich habe mich schon immer dafür interessiert wie Musik produziert wird. Eine andere Frage: wie heißt eigentlich mein Bruder?" "David, er ist ein paar Monate älter als dein anderer Bruder. Und er arbeitet auch in meiner Firma, sozusagen ein Familienunternehmen. Nicht das ich dich überfallen will, aber wenn du willst kannst du mich gerne mal besuchen kommen und hinter die Kulissen blicken." "Gerne!" Er lächelte mich an, ich lächelte zurück und irgendwie wirkte er glücklicher als zuvor. Er strahlte richtig. "Sorry, es tut mir total leid, aber ich habe jetzt eine Geschäftsessen.", entschuldigte er sich. Er stand auf, ging zur Kasse, bezahlte und kam wieder zurück zu mir. "Wir sehen uns doch wieder?", ich nickte. "Ich rufe dich morgen an!" "Ciao" "Tschüss" Diesmal umarmte er mich, dann verließ er das Café. Ich schlenderte langsam nach Hause.
Zuhause angekommen, war meine Mutter auch schon da und fragte mich sofort wie es war. "Wir haben uns gut unterhalten. Es war schön ihn endlich kennenzulernen!", antwortete ich. Dann verschwand ich in meinem Zimmer, ich wollte jetzt nicht mit Fragen gelöchert werden. Zum Glück ging sie mir nicht hinterher. Ich legte mich auf mein Bett, wenige Minuten später war ich auch schon eingeschlafen.
Am nächsten Tag hatte ich wieder Schule, wie ich das hasste. Ich hatte keine Freunde an dieser Schule und war eine Einzelgängerin sozusagen. Gemobbt wurde ich zu Glück nicht, aber ich wurde von niemandem beachtet, ich war für jeden Luft. Deswegen war ich froh den Schultag hinter mir zu haben und freute mich auf den Anruf von meinem Vater. Als mein Handy klingelte, sprang ich auf und hob ab. Es war mein Vater.
Vater: hey, Sophie! Wie geht es dir?
Sophie: Gut. Danke!
V: Hast du Lust heute Abend essen zu gehen?
S: Ja, gerne!
V: Deine Mutter kann natürlich auch gerne mitkommen.
S: Ok. Ich frage sie mal eben!
V: Ja.
Ich rannte schnell in die Küche zu meiner Mutter. "Mum? Willst du heute mit mir und Karl essen gehen?" "danke, aber ich finde ihr sollt alleine gehen. Das ist nur ein Vater-Tochter-Ding.", antwortete sie.
S: Mum kommt nicht mit.
V: ok. Dann eben ein anderes Mal. Ich komme dich um 19.30 Uhr abholen.
S: Gut! Wo gehen wir überhaupt hin?
V: Überraschung, aber ich sage nur so viel...

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⏰ Last updated: Mar 28, 2015 ⏰

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