Kapitel 3

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Immer wieder zog der Unfall wieder an ihr vorbei. Wie sie die Kontrolle über das Auto verlor und erst im Graben stehen blieb. Wie in Zeitlupe durchlebte sie das alles noch einmal. Aber plötzlich kamen Erinnerungen aus der Vergangenheit. Erinnerungen aus Paris. Paris...Viele Bilder huschten in ihrem Kopf hin und her. Jethro und sie an Flughafen. An der Seine. In einem kleinen Restaurant. Beim Observieren.
Die Bilder verschwammen und sie öffnete die Augen. Das Erste was sie sah, war ein Kleiderschrank. Aber nicht ihr Kleiderschrank. Ihr stieg der Geruch von schwarzem Kaffee in die Nase. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah Jethro auf einem Stuhl sitzend. Anscheinend war er eingeschlafen, denn sein Kopf lehnte an der großen Kommode. Als sie sich etwas bewegte, knarrte das Bett und er schreckte hoch. Sanft lächelte er sie an und setzte sich auf die Bettkante . "Wie geht es dir?", fragte er leise. "Ganz gut... denke ich.", flüsterte sie zurück. Vorsichtig bewegte er seine Hand und berührte sie sanft am Arm. Sie sah ihm in die Augen und lächelte. Er beugte sich nach vorne und griff nach dem Kaffeebecher. "Ich glaub den kannst du jetzt gut gebrauchen.", sagte er und hielt ihn ihr unter die Nase. Dankbar sah sie ihn an und nahm einen großen Schluck von dem schwarzen Getränk. Gibbs stand auf und sagte:"Ich leg dir noch ein paar frische Sachen raus. Wenn du willst, kannst du auch duschen." und schaute sie leicht fragend an. Jenny nickte nur und Gibbs ging aus dem Raum.
Jetzt war sie ziemlich verwirrt. Sie saß in Jethros Bett und er hatte ihr Kaffee gebracht. Warum tat er das? Er hätte sie auch einfach nachhause oder in ein Krankenhaus fahren können. Aber sie war hier und er kümmerte sich um sie. Vielleicht bedeutete sie ihm ja doch noch etwas? Oder hatte er es doch nur aus Pflichtbewusstsein zu seiner Chefin getan. Sie wusste es nicht. Sie wünschte sich so sehr, dass er ihr noch eine Chance geben würde und sie es noch einmal miteinander versuchen könnten. Aber sie musste auch an den Job denken. Wie sollten sie denn nochsie noch zusammen arbeiten? Aber! Ihr Job war schuld, dass sich ihre Wege trennten! Nur wegen ihres Jobs hatte sie ihn verlassen. Doch war es das Wert gewesen? Sie hatte einen gut, oder eher sehr gut, bezahlten Job, ein schönes, großes Haus in Georgetown, sie hatte viele gute geschäftliche Beziehungen und war angesehen. Jedoch war sie nicht glücklich. Sie hatte immer nur für den Erfolg gelebt und nie für ihr Privatleben. Immer war sie der Meinung, dass ein Mann oder Kinder sie nur aufhalten und ihrer Karriere und Ihrem Erfolg im Wege stehen würden. Doch in den letzten Jahren änderte sich ihre Meinung. Mit jedem Morgen an, dem sie alleine aufwachte, wurde ihr mehr und mehr bewusst, was für einen großen Fehler sie gemacht hatte. Sie hatte alles, was ihr wichtig war hinter sich gelassen, nur um erfolgreich zu sein. Jetzt war sie erfolgreich, aber allein. Sie schämte sich fast dafür, dass er sich so um sie kümmerte, obwohl sie ihn zweimal abgewiesen hatte. Sie war so egoistisch gewesen. Ein Quietschen holte sie aus ihren Gedanken. Jethro steckte den Kopf durch den Türspalt. "Das Frühstück ist fertig." sie starrte ihn entgeistert und erwiderte nur ein leises "Okay".Er zog den Kopf aus dem Türspalt und schloss die Tür wieder. Sie schlug die Bettdecke zurück und schwang ihre Beine aus dem Bett. Als sie aufstehen wollte wurde ihr schwindelig. Sie schloss ihre Augen und sie sich zurück aufs Bett sinken. Wahrscheinlich hat ihr Kopf beim Unfall doch etwas abbekommen. Sie startete einen zweiten Versuch aufzustehen und diesmal war ihr nicht mehr so schwindelig. Mit der bequeme Kleidung unter dem Arm machte sie sich auf den Weg in das Bad. Vorsichtig schloss sie die Tür und drehte den Schlüssel um. Sie zog ihre
Kleidung aus und stellte sich unter die Dusche. Warum macht er das? Immer wieder stellte sie sich diese Frage. Er kümmerte sich fast schon -ja- liebevoll um sie. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Es war fast so, als ob er sie zurück haben wollte. Plötzlich kam ihr eine ganz andere Frage in den Sinn. Wie hatte er sie überhaupt gefunden? War es Zufall? Woher hat er gewusst, dass sie in Schwierigkeiten war? Sie schaltete die Dusche aus und wickelte sich in ein Handtuch. Um ihre Haare wickelte kleines Handtuch. Bei einem Blick in den Spiegel, erschrak sie. sie hatte tiefe, dunkle Augenringe und sah sehr erschöpft aus. Sie fröstelte und griff nach der Kleidung. Schnell zog sie sich die Jogginghose und das Sweatshirt über.
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OMG OMG OMG
Daaanke für die 107 Reads. Ich freue mich gerade total. Ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat und freue mich auch über Kommis und Votes ^^
Also nochmal DANKE an alle die dieses Buch lesen.
LG

Lavendel Pancakes (Jibbs)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt