Kapitel 5

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Nachdem sie ihre Haare notdürftig getrocknet hatte, blieb sie noch einen Moment vor der Tür stehen, um sich zu sammeln. Wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung, wie sie ihm gegenübertreten sollte. Sie wusste nicht, ob er noch etwas für sie empfand. Aber nach allem was zwischen ihnen passiert war, konnte sie sich nicht vorstellen, dass er sie noch liebte. Sie war so froh, dass er sie gefunden hatte. Aber eine Frage schwirrte ihr schon seit dem gestrigen Abend durch den Kopf: "Woher wusste er, dass sie in Schwierigkeiten gewesen war? Wie hatte er sie gefunden? Sie nahm sich vor, ihn gleich zu fragen. Doch sie wusste, dass sie sich wahrscheinlich nicht trauen würde. Sie gab sich einen Ruck und öffnete vorsichtig die Tür. Als sie sich umschaute, stieg ihr schon der Geruch von Pancakes in die Nase. Etwas verwundert ging sie die Treppe runter. Sie musste sich am Geländer festhalten, denn ihr war noch ein wenig schwindelig. Als sie durch die Küchentür trat, staunte sie nicht schlecht. Jethro saß am gedeckten Küchentisch und war in Gedanken versunken. "Wow... Womit habe ich das den verdient?", fragte sie. "Nach so einem Tag gestern, musst du dich doch erstmal erholen. Und das geht am besten mit einem Frühstück." Sie setzte sich auf einen Küchenstuhl und griff nach der Kaffeetasse. Nach einem großen Schluck fühlte sie sich gleich besser. Sie nahm sich einen Pancake, teilte ein Stück davon ab und steckte es sich in den Mund. Plötzlich musste sie lächeln...

~ Flashback ~
Erst als die Sonne durch die dünnen Gardinen schien und die Sonnenstrahlen ihre Nasenspitze kitzelten, wachte sie auf. Sie drehte sich zur Seite. Leider war die andere Bettseite kalt. Verwundert stand sie auf und zog sich Unterwäsche und Jethros Sommerhemd an. Mit nackten Füßen lief sie die Treppe nach unten. Sie staunte über das Bild, dass sich ihr bot. Jethro stand nur mit seinen Shorts bekleidet am Herd und briet Pancakes. Sie schlang ihre Arme um seine Hüften und schmiegte sich an seinen Rücken. Er drehte sich in ihrer Umarmung um und schaute ihr tief in die Augen. Dann trafen sich ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss. Er flüsterte in ihr Ohr: "Ich hab uns Frühstück gemacht." Als sie seinen Atem an ihrem Hals spürte, jagte ihr ein Schauer über den Rücken. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und er strich ihr sanft übers Haar. Doch plötzlich drehte er sich wieder um und holte den Pancake aus der Pfanne. "So, lass uns frühstücken.", sagte er und schob sie vorsichtig zum Tisch. Als sie den ersten Bissen gegessen hatte, sagte sie: "Mhmm...Die schmecken phantastisch." "Lavendel", antwortete er.
~ Flashback Ende ~

"Jen? Bist du noch da?" "Äh..Ja, was hast du gesagt?" "Ich habe dich gefragt, ob du noch ein Brötchen möchtest." "Achso. Nein, danke." Sie wollte ihm so viel sagen, ihn so viel fragen. Doch kein Wort kam ihr über die Lippen. Sie wollte sich bei ihm bedanken, für alles. Eine seltsame Stille war zwischen ihnen, es war, als ob beide fieberhaft überlegten, wie sie ihre Gedanken in Worte packen sollte. "Lass uns ins Wohnzimmer gehen, dort ist es gemütlicher.", sagte Jethro und stand auf. Er reichte ihr eine Hand und sie zog sich daran hoch. Sie stand noch etwas wacklig, hatte sich aber schnell wieder gefangen. Langsam gingen beide ins Wohnzimmer und Jenny ließ sich aufs Sofa fallen. Er legte ihr eine dünne Wolldecke über die Beine und setzte sich neben sie. Sie schaute ihn dankbar an und er lächelte. Eigentlich war es der perfekte Moment, ihm alles zu sagen, doch sie starrte nur auf die Wolldecke. Aber sie war sich nicht sicher, ob es richtig war, ihm von ihren Gefühlen zu erzählen. Schließlich hatte sie ihn damals verlassen. Er spürte, das ihr etwas auf der Seele lag, doch er konnte nicht heraus finden, was es war. Auch er versuchte, die richtigen Worte zu finden.
Sie nahm all ihren Mut zusammen und flüsterte ein leises "Danke". "Wofür?" "Für alles." "Das war doch selbstverständlich." "Kann ich dich etwas fragen?" "Natürlich. Das weißt du doch." "Woher wusstest du, dass ich... ich deine Hilfe brauchte?" "Ich.. ich habe es gespürt...." Über diese Antwort musste sie erst nachdenken. Hieß das, dass er noch etwas für sie empfand? Sie war sich nicht sicher. "Können wir vielleicht ein Stück spazieren gehen?" "Klar, gerne"
Sie ging in den Flur und nahm ihr Make Up und die Haarbürste aus ihrer Handtasche. Nachdem sie ihre Haare gerichtet hatte, trug sie noch ihr Make Up auf. Jethro hatte schon seinen Mantel an und half ihr in ihren. Er zog die Tür in Schloss und sie gingen in einen kleinen Park mit See. Jenny versuchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden. Auch Gibbs ging es nicht anders. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Im Stillen machte sie sich Vorwürfe, die Chance nicht genutzt zu haben. Nach dem Frühstück wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen. "Es hätte alles so viel komplizierter gemacht.", versuchte sie sich selbst einzureden. Eigentlich liebte sie ihn über alles und wollte nichts lieber, als mit ihm zusammen zu sein. Abends in seinen Armen einschlafen und morgens so wieder aufwachen. Aber wie sollten sie weiter professionell miteinander arbeiten? Und noch viel wichtiger: Liebte er sie überhaupt? Hatte er schon mit dem Thema "Europa" abgeschlossen? Vielleicht war sie ja doch nur eine Affäre für in gewesen. Aber er hatte sie so besorgt und liebevoll angesehen.
Auch Gibbs steckte tief in seinen Gedanken fest. Eigentlich wollte er Jenny sagen was er fühlte, doch er fand einfach nicht die richtigen Worte. Plötzlich beschlichen ihn Zweifel. Was wäre, wenn sie ihn wirklich nicht mehr liebte? Doch wenn er ihr in die Augen sah, meinte er Zuneigung zu sehen. Genau genommen, war es damals wirklich eine Affäre gewesen. Er war noch verheiratet gewesen. Aber er hatte zu niemand anderen in seinem Leben so ein Vertrauen und so eine Liebe empfunden, wie bei Jenny. Sie war die einzige, der er immer wieder sein Herz und sein Leben in die Hand geben würde, ohne auch nur eine einzige Sekunde zu zögern. Er liebte einfach alles an ihr. Nicht nur ihr Aussehen, sondern ihren mutigen und impulsiven Charakter. Er wusste, dass er sie verletzt hatte, indem er ihr nichts von seiner Frau gesagt hatte. Natürlich wusste er, dass wenn er ihr nichts von seiner Liebe und Sehnsucht sagte, er nie wieder eine Chance auf eine Beziehung mit ihr haben würde. Er musste sich entscheiden. Jetzt. Doch er hatte Angst. Große Angst zurückgewiesen zu werden. Angst, dass sie seine Liebe nicht erwiderte. Aber die Liebe zu ihr war stärker, als jede Angst. Er packte sie an den Schultern und drehte sie um 90 Grad. "Jenny, ich...." In diesem Moment ertönte ein Schuss und Gibbs sackte bewusstlos zusammen.
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Sooo,
Ich hab's geschafft mal wieder zu updaten ;) Ich hoffe es gefällt euch und ihr votet und kommentiert schön.
LG

Lavendel Pancakes (Jibbs)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora