28 | der Neujahrsball

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Eine Woche ist vergangen seitdem Vincent und ich uns geküsst haben

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Eine Woche ist vergangen seitdem Vincent und ich uns geküsst haben. Seitdem habe ich ihn kein einziges Mal mehr gesehen, nicht in der Schule oder sonst irgendwo. Es scheint, als ob er vom Erdboden versunken ist.

Die ersten zwei Tage, als er nicht zum Unterricht erschienen ist, habe ich mir keine großen Sorgen gemacht. Doch seitdem nun eine Woche rum ist, werden die Stimmen in meinem Kopf lauter, dass ihm irgendetwas zugestoßen sein muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einfach so verschwindet. Nicht nachdem was alles passiert ist. Nicht nach unserem Kuss.

«Madlen, hörst du mir überhaupt zu?», Kara steht vor mir und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich hatte ganz vergessen, dass wir ein Gespräch verwickelt waren. Sie hatte mich sofort an meinem Spind in der Pause abgefangen.

«Sorry, tut mir leid. Ich war in Gedanken.», entschuldige ich mich. «Du bist schon seit einer Woche so komisch drauf. Ist alles okay mit dir?», stirnrunzelnd sieht sie mich an.

Unter ihrem strengen Blick fangen meine Hände an zu schwitzen, unsicher was ich ihr antworten soll, senke ich meinen Blick.

Sollte ich ihr erzählen, dass ich Vincent geküsst hatte?

«Hab etwas Stress zu Hause.», winke ich ab, um ihren strengen Blick so schnell wie möglich zu entkommen. Kara sieht mich immer noch besorgt an, sagt jedoch nichts, als die anderen zu uns stoßen.

«Da seid ihr ja! Wir haben euch schon überall gesucht.», begrüßt Zack uns, als er neben Kara zum Stehen kommt. Hinter ihm trödeln Liam und Nina dazu, die sich angeregt unterhalten.

«Und schon Lust auf Literatur gleich?», winselt Zack neben mir und schaut mich provozierend an. Ich verdrehe nur genervt meine Augen, was ihn zum Lachen bringt.

Auf Literatur kann ich ganz gerne verzichten. Vor allem, weil es mich daran erinnert, dass Vincent nicht da ist. Das letzte Mal sind wir zusammen rausgeflogen und ich bin diesen blöden Deal mit ihm eingegangen.

Keine guten Erinnerungen...

«Ich frag mich, wer Herr Hirge vertreten wird.», mischt sich Kara plötzlich ein. Ich hatte schon ganz vergessen, dass mein Vater meinen Lehrer feuern ließ. Bei dem Gedanken fängt mein Blut in den Adern an zu brodeln. Wie kann man das einem Menschen nur antun? Aber, bei meinem Vater sollte mich nichts mehr schocken.

«Vielleicht wird es die alte Frau Fienter sein.», ruft Liam in die Runde.

«Oh bitte nicht!», theatralisch hält sich Zack die Hand vor die Stirn, als ob er jeden Moment tot umfallen würde.

«Dann würde ich lieber sterben.», schmollt er weiter. «Reiß dich mal zusammen!», kommt es nun von Kara, die ihm genervt gegen den Arm schlägt. «Lass die arme Frau in Frieden.»

«Ist doch so!», protestiert Zack und verschränkt wie ein kleines Kind seine Arme vor der Brust.

«Viel interessanter ist doch eigentlich, warum sich alle da vorne versammeln.», wir alle folgen dem Blick von Nina und tatsächlich. Eine Meute vor Menschen haben sich am Eingang des Schulgebäudes versammelt.

𝐃𝐫𝐞𝐢 𝐒𝐞𝐤𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 | ✓Where stories live. Discover now