Kapitel 15

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Aria

Er hielt mir die Tür auf. Leicht verärgert ging ich vor ihm auf den Flur. „Kommen Sie, beginnen wir auf der anderen Seite, dann kommen wir zum Schluss zu ihrem Büro." und deutete an vor zu gehen. Ich ging also am Empfang vorbei zu den Konferenzräume. Dabei bemerkte ich den Blick von Alan auf mir, was mir ein Unwohlsein bereitete. Bei den Konferenzräumen blieb ich stehen und drehte mich um. Alan kam ebenfalls zum stehen und machte ein Gesicht, als wäre ihm gerade die Lösung für den Weltfrieden gekommen. „Was grinsen Sie den so?" Aus seinen Gedanken gerissen, schaute er mir in die Augen, bevor er antwortete „Mir kam gerade nur eine Idee." und wieder anfing zu grinsen. Irgendwie ließ mich das Grinsen Böses ahnen. „Also auf dieser Seite des Flurs sind die ganzen Konferenzräume. In dem einen von ihnen halten wir die monatlichen Besprechungen der gesamten Firma ab. Einmal wöchentlich treffen wir uns mit den Abteilungsleitungen. Außerdem werden die Räume für Feiern innerhalb der Firma genutzt, wie z.B. die Weihnachtsfeier." Er zeigte mir die verschiedene Räume, wobei der, der für die monatlichen Besprechungen war, fast die gesamte Fläche einnahm. Danach ging es wieder zum Empfang. „Mia kennst du ja anscheinend schon. Dort sind die Toiletten und da die Tee-Küche für diese Etage. In der Mittagspause können Sie auch in die Cafeteria gehen, sie ist im Erdgeschoss." erklärte er mir, bevor er wieder zu den Büros ging. „Neben dem Büro von meinem Vater ist mein Büro. Gegenüber ist das von Nick, meinem Bruder. Er ist gerade im Land unterwegs und besucht unsere Partnerfirmen. Das Büro neben dem von Nick ist frei, falls sie also mal mehr Platz benötigen, können sie sich dort oder in einem der Konferenzräume breit machen. Und das hier ist ihr Büro" und zeigte dabei auf die Tür neben seinem Büro. Er öffnete die Tür und schritt rein. Ich folgte ihm und war erst mal sprachlos. Es war in einem hellen creme-Ton gestrichen und hatte 3 Fenster, die alle bis zum Boden gingen. Vor den Fenstern stand ein Schreibtisch, welcher groß war, aber nicht wuchtig. An der einen Seite war eine Couch und ein Tisch und auf der anderen Seite waren freie Regale. „Das war das Büro von meiner Mutter, als sie noch mit in der Firma gearbeitet hatte. Ich hoffe es gefällt ihnen." Auch wenn er es nicht als Frage formuliert hatte, antwortete ich ihm „Ja, es ist sehr schön." „Sie können sich hier erst mal einrichten und ihre Mappe durchgehen. Nach der Mittagspause geben ich ihnen ihre erste Aufgabe." und wieder grinste er und verlässt nun mein Büro. Sein Grinsen hat irgendwas mit dieser Aufgabe zu tun. Mir soll alles Recht sein, solange ich pünktlich in Bar komme, um mit Lia und den anderen zu feiern, schließlich haben wir nicht oft etwas zu feiern. Ich setzte mich also an den Schreibtisch und bewundere noch kurz die Aussicht. Man kann über die ganze Stadt hin wegschauen und den Waldrand erkennen. An diese Aussicht könnte ich mich gewöhnen. Schließlich reiße ich mich von dem Ausblick fort und konzentriere mich auf die Mappe und versuche erst mal den Computer mit der Anleitung zum laufen zu bekommen. Sie benutzten ein bestimmtes System, was selber in der Firma entwickelt wurde, sprich ich kenne mich nicht aus und hoffe, dass ich nicht gleich am ersten Tag einen IT-Spezialisten brauche. Es klappt auch alles ganz gut, bis ich auf irgendeine Taste komme und das System eine Fehlermeldung anzeigt. Na toll, habe ich es nicht gesagt? Technik und ich wir werden nie Freunde. Ich versuche zu erst das Problem alleine zu lösen, schaffe es aber nur, dass jetzt 3, 3! Fehlermeldungen angezeigt werden. Um ja keine Blöße am ersten Tag zu zeigen frage ich Dean. Dean? Hast du zufällig gerade Zeit? Fragte ich vorsichtig per Mind-Link nach. Wieso? Was hast du wieder angestellt? Ich habe gar nichts angestellt, nur der Computer hat ein anderes System, als der von zu Hause und jetzt zeigt er mir Fehlermeldungen. Gebe ich kleinlaut zu. Du und die Technik. Im Moment kann ich nicht, aber ich kann 5 Minuten vor der Mittagspause komme und mir dein Problem mal anschauen. Wenn du den Computer aber brauchst, kann ich jemanden anderen schicken? Kam es Schadenfroh von ihm. Untersteh dich. Es reicht wenn du kommst. Danke. Kein Ding. 5. Etage oder? Ja genau, bis dann. Ich schaute auf die Uhr, noch 2 Stunden. Okay das schaffe ich, ich hoffe nur, dass keiner reinkommt. Damit wendete ich mich den übrigen Unterlagen zu.

10 vor 12 Uhr klopfte es. Oh nein, es hatte doch so gut bis jetzt geklappt. Warum musste jetzt jemand etwas von mir wollen. Auf mein Herein, öffnete sich die Tür und Dean steckte seinen Kopf ins Büro. „Na, schon Schweißausbrüche?" fragte er grinsend. Aufatmend erwiderte ich „Das ist nicht lustig. Kann ja nicht jeder so ein Technikfreak sein wie du." „Ich bin kein Freak. Aber du könntest wenigsten so sein wie Lia oder Kate, deren Technik geht nicht ständig kaputt." „Mag sein, aber ansonsten hast du doch keine Chance mit deinem Talent zu prahlen, wenn du nicht hin und wieder meine Technik-Probleme löst" gab ich nun schmunzelnd als Antwort. Auch Dean musste Grinsen. „Na dann zeig mal her, was hast du für ein Problem?" Keine 5 Minuten später war das Problem behoben und Dean hatte den Computer fertig eingerichtet und hatte mir sogar das wichtigste erklärt, sodass ich hoffentlich nicht nochmal seine Hilfe brauche. Dann klopfte es wieder und Mia kam herein. „Oh hallo, ich hoffe ich störe nicht. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob wir zusammen Mittagessen wollen?" „Hey, nein du störst nicht. Dean wollte mich jetzt auch zum Essen abholen." an Dean gewandt „Lia treffen wir dort oder?" „Ja genau. Du kannst dich aber gerne zu uns gesellen, wenn du magst, ich bin Dean." „Freut mich, ich heiße Mia. Ihr drei seid die, die heute angefangen haben oder?" „Ja genau, die drei Musketiere. Die 4. kann von zu Hause arbeiten." Antwortete Dean ihr.

So gingen wir zum Mittagessen. Lia hatte schon einen Tisch und ihr Essen. Auch sie störte sich nicht an der Anwesenheit von Mia. Wir unterhielten uns gerade angeregt über eine Filmreihe, welcher Teil der beste sei, als der braunhaarige Typ von der Lichtung auf uns zukam. Er begrüßte Mia mit einem Kuss, bevor er sich setzte und Mia näher zu sich zog und weiter weg von Dean. Dean hob nur abwehrend die Hände und sagte „Beruhige dich, meine Freundin wartet zu Hause auf mich." Anscheinend war der Typ der Mate von Mia, nach einem Rippenstoß von ihr, stellte er sich uns vor. „Mein Name ist Erik, freut mich. Und sorry wegen eben, man weiß ja nie." Da wir wussten wie besitzergreifend männliche Mates waren, winkte Dean auch schon ab. Das war einer der Gründe, warum ich hoffe, dass mich niemand als Mate erkennt und ich mir einfach einen Gefährten suchen kann. Ich kann es überhaupt nicht ab, wenn man mich als ein Objekt behandelt und denkt man könne mich besitzen. Ich meine Hallo? Wir sind alle freie Menschen, okay freie Wesen.

Nach dem Mittagessen, gingen Mia und ich wieder in die 5. Etage. In meinem Büro wartete schon böse grinsend Alan. „Ich habe dir einen Stapel von Unterlagen auf den Schreibtisch gelegt. Sie sollten eigentlich schon letzte Woche abgegeben worden sein, aber einige Abteilungen denken, sie können die Unterlagen anfertigen, wenn es ihnen passt. Du musst sie nur durchgehen und auf die Richtigkeit achten, also ob die Berechnungen der Finanzierung und so weiter alles stimmt. Wenn du fertig bist, kannst du sie mir auf meinen Schreibtisch legen. Ich bin bis 16 Uhr noch hier, falls du Fragen hast, kannst du dich noch an Mia wenden. Wir sehen uns dann morgen." und damit rauschte Alan auch schon an mir vorbei. Dann fiel mein Blick auf den Stapel von Unterlagen. Das ist doch nicht sein scheiß Ernst? Für die werde ich ewig brauchen, noch dazu weil ich nicht weiß wie sie hier aufgeteilt sind. Aber selbst bei der letzten Arbeitstelle habe ich für so einen Stapel ein paar Stunden gebraucht. Ich hoffe, ich schaffe es wenigstens noch in die Bar zu Lia.

Die KitsuneWhere stories live. Discover now