Kapitel 61

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Aria

"Bringt das Rudel in Sicherheit und die Krieger zu mir." befahl Alan. Sofort brach ein Chaos aus. Doch dann übernahm Mia die Führung und leitete das Rudel geordnet weiter, während die Krieger sich vor uns aufstellten. Fragend schaute Alan mich an "Wie viele sind es?" Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Den Oni konnte ich sofort wahrnehmen. Doch dann konnte ich, immer mehr die anderen Wesen erkennen. "Es sind Hexen und Rouges. Die genaue Anzahl kann ich nicht sagen, dass ist irgendwie zu verwischt." Alan nickte und teilte die Krieger ein, wer mitkommt und wer bleibt. Dean, Lia und Kate kamen zu mir. Plötzlich nahm ich ein weiteres Kribbeln in der Nähe von dem Oni und den anderen wahr. Es war eine Familie, die dort campte. Erschrocken sah ich die drei an. Sie kannten diesen Gesichtsausdruck schon von mir und nickten mir zu. Ich wirbelte herum und wir rannten los. "ARIA" schrie mir Alan noch hinterher, doch ich ignorierte ihn. Während dem Laufen zog ich mir die Kapuze wieder über. Kurz vor der Familie, von der man schon Schreie hören konnte, tauchte Alans schwarzer Wolf neben mir auf. Seine Augen funkelten mich böse an. Ich konnte nur entschuldigend die Schultern heben. Bei der Familie angekommen, erstarrten wir kurz.
Es war nicht nur ein Oni, sondern zwei. Wie sollen wir gegen zwei ankommen, wenn wir gerade so zu viert gegen Einen ankamen? Die anderen Krieger stürzten sich sofort auf die anderen Wölfe, welche sich erschreckten, da sie den Onis zuschauten. Ich rannte auf den Oni zu, der an der Mutter klebte und ihre Lebensenergie stahl. Leider bemerkte er mich und konnte so parieren. Auch Kate, Dean und Lia stürzten sich in den Kampf mit den Onis. Doch er währte nicht lange, denn auf einmal verschwanden beide in den Schatten. Verwirrt schauten wir uns um. Der Familie ging es soweit gut. Ein paar Kriegerinnen kümmerten sich um sie. Und die Onis blieben weg.
Doch plötzlich hörten wir das Aufjaulen und Winseln der Krieger. Sie windeten sich alle auf dem Boden. Die Rouges lagen tot um sie herum. Mein Blick schnellte zu den Frauen und Männern, die etwas abseits standen und etwas murmelten. Ich rannte sofort auf sie zu. Die eine bemerkte mich und wendete nun ihre Kraft auf mich. Mir kam eine Druckwelle entgegen, die mir die Kapuze vom Kopf riss. Es fühlte sich an, als würde ich gegen eine Wand laufen. Ein kurzer Seitenblick zeigte, dass es den Dreien auch nicht besser ging. Lass mich mal probieren, bat Kira plötzlich. Du hast dich ja lange nicht mehr gemeldet, was war los? Ich musste auch erst mal verdauen, dass wir einen Mate haben und jetzt lass mich mal, flehte sie schon fast. Ich atmete tief durch und schloss die Augen.

Kira
Endlich, das war viel zu lange. Ich öffnete die Augen und schaute die Hexe vor mir an. Wie können die es wagen, meinem Wolf weh zu tun?
Als die Hexe meine Augen sah, erschrak sie und die Wand verschwand. Taumelnd fiel ich nach vorne und konnte mich gerade so aufrecht halten. "Eine Schatten-Kitsune." sprach die Hexe ehrfürchtig. Verwirrt blickte ich sie an. "Schwestern, Brüdern, hört auf. Wir werden nicht mehr mitmachen, denn dann würden wir gegen eine Schatten-Kitsune kämpfen." sprach die Hexe und sofort hörten die anderen Hexen und Hexer auf und schauten zu mir. Das ist seltsam, sprach Aria und ich konnte ihr nur zustimmen. "Warum?" fragte ich. Die Hexe schenkte mir ein Lächeln und sprach "Ein Schatten-Kitsune hat vielen Schwestern und Brüdern bei der Hexenverfolgung das Leben gerettet. Nur dank ihm, sind wir heute noch da. Daher haben wir geschworen, dass wir einem Schatten-Kitsune immer unterstützen werden, so gut wir können." "Dann könnt ihr uns auch darüber aufklären, warum die Onis und die anderen Wesen immer her kommen." sagte Lia. Traurig sah die Hexe uns an "Leider nicht, da wir einen Schwur geleistet haben. Wir können nichts erzählen und auch nicht die Seiten wechseln. Aber was wir können ist, dass wir uns heraushalten. So werdet ihr nicht gegen Hexen kämpfen. Wir gehen dann jetzt lieber." Sie verneigten sich alle, bevor sie durch ein Portal gingen. Das war mehr als seltsam.
Plötzlich spürte ich Fell neben mir. Aiden stand neben mir. Er hat ebenfalls die Kontrolle. Freudig schmiss ich mich auf ihn und wuschelte durch sein weiches Fell. Er war so überrascht, sodass er zur Seite kippte. Ich kicherte, das wollte ich schon die ganze Zeit machen. Aiden schaute zwar verwirrt, aber es schien ihm zu gefallen, denn er schnurrte. "Was ist denn mit Aria los?" hörte ich Nick am Rande fragen. Lia kicherte "Das ist nicht Aria, sondern Kira. Sie liebt alles was weich und flauschig ist. Manchmal könnte man meinen, sie sei kein Fuchs, sondern eine Kuschelbedürftigte Katze." Aiden drehte sich auf den Rücken, sodass ich jetzt auf seinem Bauch lag. Hier war sein Fell noch weicher, wodurch ich mich noch mehr an ihn kuschelte. Vorsichtig legte er seine Pfote um mich, als würde er mich festhalten. Ich könnte ewig so liegen. Ich hörte, wie die anderen etwas weg gingen und uns so etwas Privatsphäre gaben. Ich strich immer weiter über das Fell von Aiden, was ihn zum Schnurren brachte. Er war so groß, dass ich fast komplett von ihm verdeckt werde. Vom ganzen Streicheln wurde ich schläfrig und legte meinen Kopf ab. Da ich immer müder wurde, konnte ich die Kontrolle über den Körper nicht mehr halten, wodurch Aria wieder die Kontrolle bekam.

Aria
Gott ist das peinlich. Warum muss sie auch so kuschel-verrückt sein? Vorsichtig versuchte ich mich zu lösen, bekam aber nur ein Knurren von ihm. "Alan?" fragte ich leise nach. Er öffnete die Augen und ich konnte beobachten, wie Alan wieder die Kontrolle bekam. Alan ließ mich aufstehen. Er verschwand kurz und verwandelte sich. Als er wiederkam, sah ich ihn unsicher an. "Ich persönlich habe es genauso genossen, wie Aiden." flüsterte Alan mir ins Ohr. Ich spürte, wie ich rot wurde. "Ich auch" flüsterte ich ihm leise zu. Wir gingen zu den anderen. "Na, fertig mit kuscheln? Und wie fandest du deine Begegnung mit Kira, wenn sie dich nicht gerade töten will?" fragte Dean mit einem riesigen Grinsen im Gesicht. Alan schlang die Arme von hinten um mich und sprach "Wunderbar. Das können wir ruhig öfters machen." Ich merkte, wie die Röte sich vertiefte. Lia schien mein Unbehagen zu spüren, denn sie schlug vor, dass wir zurückgehen. Dem stimmten wir alle zu. Die Krieger waren schmunzelnd schon vor gelaufen, wie Lia mir berichtet. Hand in Hand liefen wir alle als Pärchen zurück zur Siedlung.
Dort angekommen, raste gerade ein Auto auf den Platz. Alan und Nick schoben Lia und mich jeweils direkt hinter ihre Rücken. Ich ließ es mir nicht nehmen und blickte um seinen breiten Rücken hervor. Als ich sah, wer da aus dem Auto blutüberströmt raus krabbelte, schob ich Alan entschieden zur Seite und lief auf ihn zu.

(Na, wer glaubt ihr, kam da gerade an?)

Die KitsuneDonde viven las historias. Descúbrelo ahora