Kapitel 2 | In Sorge

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POV Philipp

P: "und du vergiss dein Inhalator nicht, Thomas. Du weißt, wie wichtig dieser für dich ist"

Thomas nickte verzweifelt und holte seinen Inhalator. Er hat seit 6 Monaten nun schon Asthma und ist bei seinen Anfällen auf den Inhalator angewiesen. Anfangs waren seine Anfälle noch relativ harmlos, doch seitdem Winter ist und es immer kälter wird, ist es für ihn zur Routine geworden, an Husten zu leiden.

T: "bin fertig, können wir los?"

Ich musterte Thomas, denn ich wollte sehen, ob er warm genug angezogen ist.

P: "warte, da fehlt noch was"

Thomas sah mich fragend an, doch ich legte ihm noch seinen Schal um den Hals, wo er genervt die Augen verdrehte.

T: "ich bin kein kleines Kind mehr Philipp"

P: "ich will nur nicht, dass du wieder so viele Anfälle bekommst, wie letzte Woche"

Thomas quengelte ein wenig bevor wir los fuhren, sah meine Sorge aber dann ein. Auf der Wache und im Gemeinschaftsraum angekommen, blickten unsere Kollegen des Rettungsdienstes zu uns und musterten ebenfalls Thomas. Oli fing als erstes an zu reden.

O: "Thomas, wie kannst du heute atmen? Soll ich dir ein Tee machen?"

T: "mir geht es gut Oli"

O: "ich will nur, dass es auch so bleibt. Ich will dich nicht reanimieren müssen, hörst du?"

T: "man ihr nervt alle, ich bin erwachsen"

Thomas ging beleidigt auf Toilette und ich setzte mich zu unseren Kollegen, die Thomas seufzend nachsahen.

O: "ich will doch nur nicht, dass ihm etwas passiert"

P: "das weiß er Oli. Du kennst ihn doch, er will sich nichts anmerken lassen"

Als wir dann schließlich einen Einsatz hatten, kam Thomas aus der Toilette und lief runter zum RTW, wo er etwas schwerer atmete, als er sich auf dem Beifahrersitz fallen lies.

P: "Thomas?? Ist alles okay?"

T: "ja und jetzt fahr einfach"

Thomas sah genervt aus dem Fenster und versuchte seine Atmung zu beruhigen, während ich zum Einsatzort fuhr. Dort angekommen stiegen wir beide aus und es empfing uns sofort der kalte Wind, der selbst bei mir zu Gänsehaut führte.

O: "da seid ihr ja Jungs, eine gestürzte Person wegen Glatteis"

Wir gingen vorsichtig zu der gestürzten Dame, während ich Thomas im Auge behielt, dessen Atmung pfeifend war, was mich alarmierte.

P: "Thomas. Dein Asthmaspray, sofort"

Sofort war auch Oli hellhörig geworden und war an Thomas seiner Seite. Thomas begann nun stark zu husten und hielt sich seine Brust. Ich rannte regelrecht so gut wie möglich über das Glatteis und stützte Thomas, der sich krümmte.

P: "Thomas, denk an die Atemhilfsmuskulatur. Arme auf deine Oberschenkel und tief durchatmen"

Thomas legte seine Arme zitternd auf seine Oberschenkel und Oli holte eine Nierenschale, in der Thomas gelben Schleim abhustete.

P: "wo ist dein Inhalator?"

T: "J...Jacke..."

Ich holte den Inhalator aus seiner Jacke und wollte ihm den gerade an den Mund halten, als ich die Anzeige darauf sah.

P: "Thommy der ist leer!"

Oli sah mich ebenfalls geschockt an und stützte Thomas weiter, der gerade ganz zu Boden sank.

O: "kleiner du musst wach bleiben, hörst du. Ich gebe dir Intravenös etwas dagegen, ja?"

Thomas war mittlerweile nur noch am Husten und wurde benommen. Oli eilte zum RTW und ich hielt sanft Thomas Hände fest, da diese zitterten.

P: "Oli kriegt das wieder hin. Du bist in den besten Händen Thommy. Ruhig atmen"

Ich gab Thomas einen Rhythmus zum Atmen vor, mit dem er sich zumindest ein wenig beruhigte und wieder etwas aufklarte. Oli legte ihm einen Zugang und gab Glukokortikoide dort rein, wo Thomas endlich besser atmen konnte. Er spuckte noch etwas Schleim in die Nierenschale, aber konnte sich dann schon wieder aufsetzen.

P: "mach langsam Thommy"

O: "Thomas, du bleibst erstmal sitzen, wir kümmern uns um die Dame"

Oli und ich behandelten also die eigentliche Patientin, während ich immer wieder zu Thomas sah, der etwas Wasser trank. Die Patienten ging dann eigenständig nach Hause und ich half Thomas sanft hoch.

P: "Thommy, wie ist es möglich, dass dein Inhalator leer war?"

T: "man...ich wollte einfach nicht mehr darauf angewiesen sein...es nervt einfach"

P: "Thommy...ich weiß das es nervt, aber denk an deine Gesundheit"

Thomas war scheinbar sehr verzweifelt, denn ihm liefen ein paar Tränen die Wange runter, wo ich ihn sofort umarmte und sein Rücken strich.

T: "tut mir leid..."

P: "shhh es ist alles okay. Ich verstehe dich Thommy. Niemand ist böse auf dich"

O: "genau. Du hast uns einfach einen riesen Schrecken eingejagt"

Oli schloss sich der Umarmung an und so verharrten wir ein paar Minuten, bis wir wieder zur Wache fuhren und Oli Thomas doch noch einen Tee kochte...

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Dieser OneShot ist auf Wunsch von @FerendirFriedaMarina entstanden. Ich hoffe, er gefällt dir 🥰

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