Ein Picknick am See

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Über England herrscht eine seltene Hitzewelle, die das gesamte Land in einer brütenden Schwüle hält. Die meisten sind nicht bereit sich überhaupt zu bewegen und selbst die Todesserangriffe haben sich auf die etwas kühleren, aber noch immer heißen Nächte verlagert. Nur im Haus oder im Schatten nah an einem großen, kühlen Gewässer ist es auszuhalten.

Über dem Wasser flimmert die Hitze, Libellen stehen in der Luft über ihrem Territorium und Wasserinsekten huschen über die Oberfläche, erzeugen kleine Wasser, die das Sonnenlicht brechen. Jay sieht ihnen dabei zu und lehnt sich zurück gegen Cedrics Oberkörper, trotz der beinahe unerträglichen Hitze.

Cally, Cedrics fliegendes Eichhörnchen und ein magisches Supporttier, spielt mit den langen Zweigen der Weiden, die in der leichten Brise, die hin und wieder über das Land zieht, tanzen. Ab und an kommt sie zurück zur bunten Picknickdecke gerannt, veranstaltet ein Chaos mit den Kissen und fordert keckernd nach einem Snack, den Jay ihr bereitwillig gibt.

Als sie gerade wieder eine Nuss aus seiner Hand nimmt, schnippt Cedric ihm gegen das Ohr. „Du verwöhnst sie. So wird sie dich immer mehr lieben als mich."

„Dann muss ich dich im Gegenzug wohl mehr lieben als sie, oder?" Jay dreht sich halb zu ihm um und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich wieder umdreht und den Kopf wieder gegen Cedric lehnt.

„Du meinst jetzt aber nicht, dass das schon genug war, um mich davon zu überzeugen." stichelt Cedric.

Jay grinst, zeigt aber sonst keine Regung, wohl wissend, dass Cedric sein Gesicht gerade nicht sehen kann. Ansonsten zeigt er keine Reaktion.

Cedric pickst ihm in die Seite. „Ich bin nicht überzeugt, dass du mich mehr liebst, als Cally mich liebt."

Jay kann spüren, wie Cedrics Oberkörper geschüttelt wird, auch wenn er nichts in Cedrics Stimme hören kann und als er dem Älteren wieder ins Gesicht sieht, sieht er dort auch kein Anzeichen seiner Belustigung. „Für mich siehst du aus, als wüsstest du genau, wie sehr ich dich liebe." Er selbst kann das Grinsen nicht von seinen Lippen halten und will den Kopf wieder wegdrehen.

Cedric packt sein Kinn mit einer Hand, mit der er sich auf dem Boden aufgestützt hatte, und es führt dazu, dass sie beide aus ihrer sitzenden Position zu Boden fallen, Jay halb auf Cedric. Er sieht in die braunen Augen, einen Moment sind beide vollkommen perplex, dann bricht das Lachen aus Jays Lippen hervor und er krümmt sich vor Lachen.

Cedric schiebt die Unterlippe vor, doch dann kann auch er sich nicht mehr halten und er stimmt in Jays Lachen ein. Cally kommt zu ihnen herüber, um herauszufinden, was mit ihnen los ist. Ihre kleinen Pfoten rennen über Jays Körper und die Schnurrhaare kitzeln ihn, sodass sein Lachen nur noch verstärkt wird.

„Siehst du? Du liebst Cally mehr als mich."

„Ach, komm. Lass den Witz gehen. Oder ich muss dafür sorgen, dass du die Klappen hältst."

„Als ob." Jay weiß, dass Cedric nur möchte, dass er ihn küsst, also erfüllt er dem Älteren diesen Wunsch und bringt ihre Lippen zusammen. Die sanfte Berührung dauert länger und Jay dreht sich auf Cedric auf den Bauch, Cedrics Hand vergräbt sich in Jays schwarzen Haaren und drückt ihre Lippen weiter zusammen.

Er kichert, als sie sich lösen und sieht Cedric direkt in die Augen. „Ich denke, du musst mich mehr überzeugen."

„Oh, jetzt muss ich dich überzeugen?" Cedric zieht eine Augenbraue hoch.

„Wenn du nicht will...mhpf." Cedric drückt Jays Kopf wieder zu seinen und verschließt die Lippen des Jüngeren mit einem weiteren Kuss. Jays Lippen werden zu einem Grinsen, bis er Cedrics Zähne an seiner Unterlippe spürt. Er keucht. Cedrics Zunge schiebt sich in seinen Mund und der nasse Muskel streicht über Jays Zähne und die Innenseite der Wangen, ehe er Jays Zunge anstupst.

Vorsichtig stupst er zurück und ihre Zungen reiben sich aneinander. Das weiche, nasse Gefühl entfacht eine Hitze, wie nie zuvor in Jays Bauch. Cedrics Hand, die nicht noch immer in Jays weichen Strähnen vergraben ist, packt ihn an der Hüfte und dreht sie herum. Jay spürt den Boden im Rücken, während sich in seinem Kopf alles dreht. Die Wärme aus dem Kuss, die plötzliche Bewegung, Cedrics berauschender Geruch nach Kaminfeuer und Wald.

Jay bricht den Kuss und schnappt nach Luft. Cedric sieht ihn an, ein warmes Glitzern in den braunen Augen und streicht ihm durch die Haare, ehe er sich langsam wieder zu ihm beugt. Jay schlingt seine Arme um Cedrics Hals und zerrt ihn zu sich herunter. Wild sucht er die Lippen des Älteren und verschließt sie nicht einmal, sondern öffnet seine sofort einladend.

Cedric nimmt die Einladung an und stiebt seine Zunge in Jays Mund, ehe er sie wieder zurückzieht. Jay folgt ihr mit seiner wie ein Süchtiger. Flatternd tanzt seine Zunge über Jays Lippen, stupst immer wieder gegen Jays und spielt Fangen mit ihr. Jay keucht und jagt Cedrics Zunge nach.

Die Wärme in seinem Bauch wird heißer und heißer und mit einem Mal bäumt er sich auf. Cedrics Hand, bei weitem größer als Jays eigene, schiebt sich unter sein Shirt und bleibt direkt über dem Hitzherd liegen, nur Zentimeter von Jays Hosenbund. Jay keucht und versucht zwischen ihren Körpern nach unten zu sehen, doch ihre Körper sind so eng aneinandergepresst, dass er nichts sehen kann.

Cedric sieht ihn an und wartet, bis Jay ihm wieder in die Augen sieht. Jay bewegt sich unter ihm. Die Hitze ist unerträglich, aber er will mehr. Er krallt sich in Cedrics Haare und zerrt ihn wieder zu sich herunter. Cedric lässt ihn, stützt sich mit einer Hand neben Jays Kopf ab, die andere spielt mit seinem Hosenbund. Die Finger tanzen leicht wie Schmetterlingsflügel, sodass Jay ihnen keine Aufmerksamkeit schenkt, sondern sich lieber auf den atemberaubenden Kuss konzentriert.

Als sich Cedrics Hand um Jays Härte schließt, bringt ihn das über die Klippe. Keuchend bäumt er sich gegen Cedrics starken Körper, krallt sich in dessen Schultern, während sich ein blendend weißes Licht vor seinen inneren Augen ausbreitet. Erschöpft lässt er sich wieder auf die Decke sinken und hört ein leises Murmeln von Cedric, registriert es aber nur nebenher.

Als er wieder voll zu sich kommt, liegt Cedric neben ihm und streicht ihm durch die Haare. Jay sieht ihn mit großen Augen an. Die Augen des Älteren werden zu Halbmonden und spiegeln das Lächeln auf seinen Lippen. „Alles okay?"

Jay nickt, stützt sich hoch und drückt Cedric einen Kuss auf die Lippen. „Perfekt. Alles perfekt."

Dunkelheit im Haus der SchlangenWhere stories live. Discover now