Kapitel 24

413 12 2
                                    

Maries Sicht:

Als ich am nächsten Morgen wach wurde lag mein Kopf nicht mehr auf der Schulter von Markus, er lag auf einem Kissen, in meinem Bett. War das etwa nur ein Traum gewesen? Nein das kann nicht sein. Ich suchte nach Hinweisen dafür daß es kein Traum war, und ich fand sie. Neben mir auf dem Boden lag Markus Jacke. Ich hob sie auf und durch suchte die Taschen. Ich fand einen Zettel auf dem Stand: ich wusste das du in meinen Taschen gucken wirst, ich habe dich zurück gefahren als ich wach wurde, Markus. Und das hab ich nicht mitbekommen?
Ich machte mich fertig und ging duschen, Zähneputzen und machte mir eine Klammer ins Haar.
,,Morgen"
,,Ach ist die Schlafmütze auch Mal erwacht?" Marlon lachte als Leon das sagte und dafür kassierte er ein bösen Blick von mir. Ich schnappte mir das Nutella Brötchen von Leon und ging aus der Tür ,,Hey das war meins!" Rief er mir noch hinterher aber ich ging einfach.

4 Stunden später

,,Wenn du möchtest kannst du jetzt auch gehen Mariella." Ich hatte mich daran gewöhnt das er mich so nannte, mögen tat ich es trotzdem noch nicht.
Ich Band mir meine Schürze ab und hing sie in die kleine Küche. Ich nahm mir meine Tasche und ging ,,tschüss."
,,Bis später Marie, komm nicht zu spät zum Essen." Ich zeigte ihm meinen Daumen hoch als Zeichen das ich verstanden hatte.
Nach Hause wollte ich noch nicht weil ich wusste das die Kerle sich dort alle treffen, und man braucht auch Mal eine Pause von denen. Also vertraute ich meinen Beinen und guckte wo sie mich hinführen. Wenn ich solche Situationen habe wo ich einfach nur gehe habe ich das Gefühl das mein Bruder bei mir ist und mich beschützt, er passt auf wo ich hin gehe und wem ich begegne. Ich überlegte wie mein Leben gewesen wäre wenn er nicht gestorben wäre. Auf Roman wäre trotzdem gestoßen da er und mein Bruder Freunde waren, deshalb ist er bestimmt auch immer so fürsorglich. Zumindest bei mir.
Als ich stehen blieb fragte ich mich nur warum ich hier hin gegangen bin? Warum hat mein Bruder mich hier her geführt? Oder eher warum hat er es nicht verhindert? Ich stand nämlich vor einem leeren Teufelstopf.
Ich lief herum, sah mir den Kiosk genau an, Willis Wohnwagen, die Tribüne, das Spielfeld und die Tore, den Zaun und das Tor. Dann fiel mir ein ball auf der bei der Tribüne liegt. Es ist der von Nerv, sah aufjedenfall so aus als ob es seiner war. Ich nahm ihn mir und fing an etwas zu spielen. Ich machte Trix, spielte den Ball in die Luft und dann ins Tor. Dann versuchte ich etwas ganz neues. Ball in die Luft, Drehung und beim Schuss Augen zu. Ich traute mich fast nicht die Augen auf zu machen, aber ich machte es, und ich hatte getroffen.
,,Yeah, hast du das gesehen? Ich hab dich geschlagen." Ich gucke hoch zum Himmel ,,ich habe gewonnen, großer Bruder." Ich ging los zum Ball und dann hörte ich etwas was mein Herz fast stehen lassen ließ ,,Mariella Brand so ein schöner Name und trotzdem versteckst du ihn." Ich hielt den Ball in meinen Händen und drehte mich um, als ich sah wer das gesagt hatte ließ ich den Ball fallen. ,,Willi?" Mehr brachte ich nicht raus. Der Ball rollte bis vor Willis Füße, dort stopte er ihn und hob ihn auf. Ich kam wieder zu Sinne und würde wütend ,,sag nie wieder diesen Namen, die Person gibt es nicht mehr." Ich brüllte und und ballte mein Hände zu Fäusten. ,,Komm mit ich erzähle dir alles." War das einzige was Willi sagte. Ich starrte ihn an ,,was ist bis du fest gewachsen Mariella?" ,,MEIN NAME IST MARIE!" ,,Das ist aber schade, denn ich dachte jemand anderen erkannt zu haben. Na komm jetzt." Ich war zwar ein Sturkopf, aber ich müsste wissen warum er mein Namen kannte, also folgte ich ihm.
Ich setzte mich hin ,,willst du eine Milch?" ,,Ein Schott wäre mir lieber." ,,Eine Milch, kommt sofort." Ich schüttelte meinen Kopf, nahm sie aber an.
,,Möchtest du mir erstmal erzählen warum du deinen Namen nicht magst." Ich schüttelte den Kopf, das hatte ich noch nie jemanden erzählt. ,, Na schön, ich kannte deinen Vater, sehr gut sogar. Und bevor du was sagen willst, lass mich zuende erzählen. Ich habe nicht immer hier in Grünwald gelebt. Meine Jugend verbrachte ich in Berlin, so wie du und auch dein Vater. Wir waren Nachbarn, sind zusammen aufgewachsen, waren wie Brüder nur enger verbunden. Doch als ich 17 Jahre alt wurde mussten wir umziehen wegen der Arbeit meines Vaters. Ich blieb über die ganzen Jahre bis heute mit deinem Vater in Kontakt, er erzählte mir alles. Wie er deine Mutter kennen lernte z.B. oder wie er einen Sohn bekam und dann vier Jahre später eine wunderschöne Tochter." Jetzt reichte es mir ,,und vier Jahre später ließ er sie sitzen!"
,,Oh Marie das weiß ich, das weiß ich nur zu gut. Aber ich weiß auch das dein Vater dich über alles liebt. Ja er hat Fehler gemacht aber du etwa nicht? Er schickte mir immer Bilder von ihm und von dir. Die Bilder schickte ihm deine Mutter damit er wenigstens wusste wie seine Tochter und auch sein Sohn aussah. Und in jedem Brief stand das er es bereut hat den Kontakt abgebrochen zu haben. Er bereute es, nicht bei der Beerdigung dabei gewesen zu sein, also ging er jeden Tag zum Grab und stellte neue Blumen hin. Er wäre so gern ein Teil deines Lebens gewesen und ein Teil vom Leben deines Bruders. Er weiß das er es bei ihm nicht mehr sein kann und bei dir wahrscheinlich auch nicht aber er wünscht es sich so doll." ,,Wenn er es sich so doll wünscht, warum kommt er dann nicht einfach?"
,,Würdest du ihn den kommen lassen? Marie du verheimlichst dein Namen wegen ihm." Da musste ich Willi unterbrechen ,,das stimmt nicht ganz, Mariella ist gestorben, sie ist gestorben als mein Bruder starb."
,,Das ist komisch den ich habe das Gefühl das sie noch sehr dolle lebt. Du glaubst oder möchtest jemand anderes sein um deine Vergangenheit loszulassen, aber das klappt nicht. Du musst zu dir selber stehen." Wow das könnte genau so aus dem Mund meines Bruder gekommen sein. Deswegen hat er mich hier her geführt. ,,Aber Marie, Pass auf was du den Kerlen verheimlichst. Ich habe gesehen das sie dich mögen und wenn sie sich bei einer Sache außer Fußball einig sind ist es das sie Lügen und Lügner hassen. Egal bei was." Ich musste schlucken, würden sie mich echt hassen wenn sie heraus finden das ich sie anlüge, über das wichtigste in meinem Leben.
Ich denke das Willi alles über mich weiß, aber mehr sagte er heute nicht. Ich ging also zurück ,,warum musstest du gehen? Hättest du nicht bleiben können?" Ich hoffte eine Antwort zu bekommen, aber ich bekam keine. Weil jeder weiß, tote können nicht reden.

Ersteinmal es tut mir so so leid das das Kapitel erst heute kommt aber ich hätte so wenig Zeit.
Aber wie findet ihr es das Willi über Mariella bescheid weiß und was glaubt ihr wie die Kerle reagieren werden wenn sie es heraus finden? Aber werden sie es überhaupt heraus finden?
Auf die Antworten müsst ihr wohl noch etwas warten.<3★

Sucht, Rausch & ein bisschen GrünwaldWhere stories live. Discover now