Kapitel 55

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Maries Sicht:

Ich saß hinterm Tresen und übte etwas an meiner Gitarre als mir wieder einfiel was mich schon ganze zwei Wochen beschäftigt.
Ich dachte wieder an den Moment wo ich mich umgedreht hatte und sah wie Emma Markus küsste, direkt auf den Mund. Er schubste sie sofort weg und brüllte sie an aber ich spürte genau wie an dem Tag das Stechen in meinem Herzen.
Das Stechen kam mir bekannt vor. Es war nicht neu aber auch nicht genau gleich gewesen.
Flashback
,,Na los komm schon!" Rief ich meiner Mama zu.
,,Komm du Mal in mein alter." Erwiderte sie wobei ich doch auch schon alt war. Ganze 8 Jahre.
Mama und ich waren einkaufen gewesen und waren auf dem Rückweg als sie plötzlich stehen blieb. Ich schaute sie an und dann in die Richtung wo auch ihr Blick hin zeigte. Ich musste ihn nicht erkennen, hören oder sonst was um zu wissen daß es mein Vater war der seine neue Freundin küsste.
Ich spürte etwas komisches, Bauchschmerzen? Nein!
Flashback Ende
Wieder und wieder spielte sich das Bild wie ein Film in meinem Kopf ab.
Es kam mir eine Ewigkeit vor aber fünf Minuten später kam eine ältere Dame rein.
,,Guten Tag." Begrüßte sie mich und riss mich aus meinem unausstehlichen Tagtraum.
,,Oh .. guten Tag."
Ich war plötzlich völlig durch einander.
,,Ich hätte gerne ein schockoladen Eis." Sagte die Dame.
,,Natürlich."
Als ich mich umdrehte um die eiswaffel zu nehmen hörte ich ein Baby weinen.
Aber ich ließ mich nicht irritieren und machte weiter.
,,Bitteschön." Als ich ihn das Eis gab sah ich das das Baby zu ihr gehörte.
,,Ihrs?" Fragte ich vorsichtig.
,,Oh nein! Er ist mein Enkel. Seine Mutter hat Krebs und ist zur Zeit wieder im Krankenhaus ich habe ihn dann immer bei mir."
,,Oh das tut mir leid. Entschuldigen sie."
,,Ach alles gut mein Kind, so kommt wenigstens wieder etwas leben in mein Haus. Mein Mann ist schon lange tot und meine Tochter hat auch keinen mehr, der Vater von dem kleinen Finn hier ist abgehauen als er erfuhr das sie schwanger war. Wenn sie mich fragen war er schon immer ein nichts nutz."
Ich lachte über die Dame, sie schien sehr Schamamt zu sein.
,,Es ist nur, ich brauche einen Babysitter. Ich muss meiner Tochter in drei Wochen neue Kleidung bringen und da kann ich den kleinen nicht mit nehmen."
,,Ich könnte das machen!" Sagte ich einfach gerade so hinaus.
,,Ich meine wenn sie niemand anderen finden. Ich kümmere mich gerne um Kinder, aber ich versteh auch wenn sie einer wild fremden Person nicht einfach so" bevor ich weiter reden konnte unterbrach sie mich.
,,Es würde mir sehr helfen. Ich würde nochmal auf sie zu kommen."
,,In Ordnung." Und dann ging die Frau und ich? Ich freute mich! Ich hatte das Vertrauen einer Person die mich überhaupt nicht kannte.

Am Abend nach der Arbeit machte ich mich auf den Weg zum Haus von Familie Reik. Wenn ich Babysitten würde bräuchte ich doch unterstützung.
Ich klingelte und die Mutter der beiden Brüder öffnet die Tür.
,,Hallo Marie, Juli ist in seinem Zimmer."
Ich nickte als Zeichen das ich verstanden hatte und ging los. Kletter die kleine Leiter hoch zum Dachboden und hörte wie Joschka aus seinem und Juli aus seinem Zimmer brüllte.
,,Vergiss es Joschka! Der Dachboden gehört mir!"
,,Aber du bist doch sowieso selten Zuhause und irgendwann verschwindest du ganz! Dann lässt du mich alleine so wie Papa und dann kann ich wenigstens dein Zimmer haben!" Rief Joschka und schlug die Tür zu. Juli war so sauer das er seine lucke gerade auch zu schlagen wollte ,,hey vorsicht!"
,,Oh Marie ich wusste nicht... Ach komm einfach rein."
Juli sah geknickt aus. Er legte sich auf sein Bett und? Weinte er?
,,Juli? Alles gut?"
,,Ja klar." Er schluchste ,,oder nein! Vervlixte Hühner kacke! Nichts ist gut!"
Ich ließ mich neben ihm ins Bett fallen und lehnte mich an der Wand an.
,,Erzählst du es mir?" Mit einer sanften und beruhigend stimme fragte ich ihn.
Er legte sich so hin das sein Kopf jetzt auf meinem unteren Bauch Bereich lag.
,,Naja Joschka ist jetzt 15 und ich werde bald 18, naja nächstes Jahr aber dann gehe ich bald studieren um Architekt zu werden und"
,,Dafür musst du weg." Ich streichelte leicht über seine Schulter und spielte ein wenig mit seinen Haaren.
,,Ja und das ist das Problem. Auch wenn Joschka und ich streiten war ich immer für ihn da, er konnte immer zu mir kommen aber wie soll er das machen wenn ich weg bin. Ich habe mich schon beworben und auch gute Chancen. Aber Joschka vergleicht mich wenn er sauer ist mit unserem Papa und .. und."
,,Er meint das bestimmt nicht so. Es seit nur schwer für ihn. Aber ihr schafft das."
,,Bestimmt hast du Recht."
Eine Weile verweilten wir in dieser Position. Schweigend.
,,Warum bist du eigentlich hier?"
,,Achso ich wollte fragen ob du in 3 Wochen mit mir Babysitten kannst."
Er schaute verwirrt.
,,Schau nicht so! Sag mir eher was du davon hälst?"
,,Babysitten? Auch wenn ich wollen würde kann ich nicht."
,,Was wieso?"
,,Ich muss lernen Marie. Dann haben wir wieder Schule und "
,,Ja ist schon in Ordnung. Mach ich das halt alleine."
,,Frag doch Markus. Ich meine er kennt sich aus und dann"
,,Nein! Sag es nicht!"
,,Dann könnt ihr Mal wieder reden. Seit dem das mit Emma passiert ist ignorierst du ihn fast nur noch. Das ist nicht fair ihm gegeben über."
,,Nein!"
,,Marie!"
,,Ich überleg es mir, zufrieden?"
,,Ja!"
Ich schlug ihn auf den Kopf und dann erzählt er mir noch etwas von dem Ort und der Uni an die er gehen will.

                             
Ka ob das mit einer Uni stimmt aber das beachten wir einfach nicht.
Bleibt wild.
<3★

Sucht, Rausch & ein bisschen GrünwaldDonde viven las historias. Descúbrelo ahora