1. Weihnachtsfeiertag

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Erster Weihnachtsfeiertag

Timeskip
Weihnachten auf der anderen Seite der Welt

Für den jungen Volleyballspieler war es eine ungewohnte Situation. Es ist mitten im Dezember und es liegt einfach kein Schnee. Kalt war es auch nicht, eher im Gegenteil aktuell fast 30°C und purer Sonnenschein. Einfach gar nichts erinnerte an das typische Weihnachten, dass er normalerweise kennt. Bis auf den wunderschönen weißen Sandstrand war kein weiß, in Form von Schnee zu sehen. Ein wenig traurig stimmte es den ehemaligien Mittelblocker schon. Aber allein Weihnachten zu verbringen ist für den Orangehaarigen noch etwas schlimmer.

Seine Mutter und Schwester verbrachten Weihnachten bei Verwandten in Osaka. Er selbst wäre auch gern dabei, doch konnte er sich mit seinem kleinen Nebenjob aktuell keinen leisten und die Flüge waren sowieso schon alle ausgebucht. Eigentlich war geplant gewesen, dass der Freund von ihm über die Feiertage nach Brasilien kam, doch dank dessen Training konnte auch er nicht kommen. Auch wenn er es nicht gerne offen zugab vermisste er den größeren Setter. Seit er nach Brasilien ging und der andere den Schweiden Adlers, einem Volleyballteam der 1. Liga, beigetreten ist hatten sich die Beiden nicht mehr live gesehen. Natürlich gab es FaceTime, WhatsApp, E-Mail und alles, doch er vermisste es einfach dem Schwarzhaarigen nahe zu sein.

Die Innenstadt von Rio war trotz des sommerlichen Wetters festlich geschmückt. Von künstlichen Weihnachtsbäumen, Girlanden und Lichterketten bis hin zu Weihnachtsmännern in Hawaiihemden und Shorts gab es alles was das weihnachtliche Herz begehrte. Auch am Strand liefen und surften einige Surfer mit roten Weihnachtsmützen und roten Badehosen/Bikinis. Trotz des wunderschönen Wetters und des Volleyballs in seiner Tasche konnte Shoyo sich nicht dazu bewegen Volleyball zu spielen. Er war zu deprimiert immerhin war heute Heiligabend und er war allein in einem fremden Land, einer fremden Kultur und so vielen fremden Traditionen.

So saß der Orangehaarige am Rande des Strandes und beobachtete die fröhlichen Menschen und hinter ihm hörte er die ständigen Geräusche der Großstadt. Es war für ihn gar nicht mehr so ungewohnt. Je mehr Zeit er in der Großstadt verbrachte desto wohler fühlte er sich. So langsam wurde er vom Landei zum Großstadtkind. Sollte er Kuro irgendwann wiedersehen würde er sich bestimmt kaputt lachen. Zumindest wenn er es noch nicht weiß, da Shoyo immer noch Kontakt zu Kenma pflegte. Dies ging jedoch eher vom ehemaligen Mittelblocker aktiver aus, als von dem ehemaligen Setter der Nekoma. Trotzdessen wusste der Jüngere genau, was da zwischen Kenma und dessen besten Freund lief, auch wenn der Puddingkopf es nie direkt erwähnt hatte.

„Hallo Shoyo!". Mit einem Mal drehte sich der ehemalige Mittelblocker zum Ursprung der Stimme um. Einige Meter von ihm entfernt winkte ihm der Brünette Schönling zu und joggte in seine Richtung. „Hallo Toru. Was treibst du den in Brasilien? Ich dachte du bist gerade noch in Argentinien?" Mit einem breiten Lächeln setzte sich der andere neben den Orangehaarigen. „Naja eigentlich wollte Iwa-chan mich besuchen kommen, aber ein Schneesturm hält ihn an der Ostküste der Staaten auf. Alles dicht, da kommt keiner durch. ... Ich dachte weil du doch auch allein bist und dazu noch im sommerlichen Nachbarland, dachte ich, ich besuche dich mal wieder."

„Das ist schön hätte bestimmt in den nächsten Stunden einen Lagerkoller hier bekommen. Ich vermisse Japan.", gegen Ende sah der kleine Wirbelwind auf seine Hände und hatte ein niedergeschlagenes Lächeln auf den Lippen. „Ja, dass kenne ich zu gut. Ich liebe den Winter. Der Schnee, der Weihnachtsmarkt, die Kälte oder die Schneeballschachten. Man ich vermisse es sogar mit Takeru einen Schneemann zu bauen.", beklagte sich der Ältere. Plötzlich sprang der ehemalige Karasuno Spieler auf die Beine und meinte begeistert: „Lass uns einen Sandschneemann bauen!" Kurz sah der Setter den anderen ungläubig an, doch fand er die Idee hatte etwas und stimmte dem Anderen zu.

Die Strandbesucher sahen die beiden Japaner an, als wären sie kurz davor die Beiden demnächst einzuliefern in die Geschlossene. Die Volleyballspieler störten sich daran aber nicht. Wenig später betrachteten sie stolz ihr Werk und machten Selfies mit ihrem Sandschneemann.

Kurzentschlossen entschied er sich das Bild Tobio zu schicken, obwohl er gerade soweit er wusste Training hatte. Kaum war das Bild beim Größeren eingetroffen rief dieser ihn auch schon an per FaceTime. „Tobio? Hast du kein Training?" „Wir haben Pause und machen auch nicht allzu lange heute. Sind eh nicht alle da. Was macht Oikawa bei dir?", fragte er seinen Partner leicht angesäuert mit einem Todesblick. Der kalte Schweiß brach ihm aus, hatte er doch Tatsache vergessen, dass Tobio Toru nicht mochte. „Ähm ... als naja ... weißt du ... d-das war so...", stammelte er vor sich her. „Oh Hallöchen Tobio-chan. Wie geht's, wie steht's so?"

Toru hatte sich über seine Schulter gelehnt, um auch in das Telefon sehen zu können. Der Blick des Schweiden Adlers Spieler verdüsterte sich, als er den Brünetten erblickte. Alte Gewohnheiten ließen sich ja Bekanntlicher Weise nicht so leicht überwinden, daher begannen die beiden wieder ihr altbekanntes Spielchen. Toru provozierte Tobio und Tobio sprang darauf an. Auf der anderen Seite der Welt wurden die Teamkameraden vom Streit des Setters angezogen und nun blickte das ehemalige Ass der Shiratorizawa über Tobios Schulter. „Oikawa... Hinata ... war ja klar.", meinte der Riese mit monotoner Stimme.

„Ushiwaka.", riefen Toru und Shoyo wie aus einem Mund. „Oikawa, du hättest zur Shiratorizawa kommen sollen. Dann würdest du jetzt nicht am anderen Ende der Welt spielen müssen.", sprach Ushijima eine für ihn selbst einfache Tatsache aus. Dies konnte Toru beim besten Willen nicht auf sich sitzen lassen und wetterte gegen das Ass. Ab und an unterstützte Shoyo ihn tatkräftig dabei.

Was keiner der beiden jedoch erwartete war, dass der andere sich einfach wieder seinem Training zu wand. Daraufhin fielen Verwünschungen über das unverschämte Verhalten Ushiwakas. Mitten in dem Gemecker erklang auf einmal „Diamonds" von Rihanna. Wie vom Blitz getroffen nahm Toru mit einem erfreuten „Iwa-chan" das Gespräch an und entfernte sich ein paar Meter von Shoyo.

„Naja schöne Weihnachten Tobio! Ich vermisse dich.", meinte der Orangehaarige zu seinem Freund. „Ich dich auch Shoyo. Fröhliche Weihnachten! Ich rufe dich später wieder an. Liebe dich!", schmunzelte der Größere erfreut. „Bis später Tobio. Lieb dich auch! Bye!", mit diesen Worten legte er auf und sah wieder auf das Meer.

Kurz vor Mitternacht standen Toru und Shoyo auf einem kleinen Vorsprung und sahen sich die Stadt an. Pünktlich um 24 Uhr startete das Weihnachtsfeuerwerk und erhellte den Himmel. Das bunte Farbenspiel am Himmel war wundervoll anzusehen. Auch wenn Shoyo die normalen weihnachtlichen Traditionen und Gewohnheiten vermisste fand er das Feuerwerk einfach wunderschön. Vielleicht war Weihnachten am andren Ende der Welt nicht ganz so Übel. Tief in seinem Inneren war Shoyo Toru sehr dankbar, dass dieser hier bei ihm war. Doch so sehr er es in Brasilien liebte war sein Herz in Japan zu Hause. Bei seiner Mutter, bei seiner Schwester, bei seinen ehemaligen Kameraden und Freunden. Doch vor allem war sein Herz bei Tobio zu Hause.



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Wir kommen dem Ende immer näher. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wir lesen uns Morgen wieder! Bis dahin.
LG Natsu

Weihnachtliche OneShots ~ Haikyuu PairsWhere stories live. Discover now