Blutendes Schwert

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Aphira schrie als sie von ihrem Albtraum hochschreckte. In ihrem Kopf drehte sich alles , die toten Augen ihrer Mutter, der gnadenlose Drache, alles war im ihrem Kopf und hämmerte gegen ihre Schläfen. Langsam setzte sie sich auf und schwang ihre Beine über das Bett. Den Kopf auf die Händen gestützt versuchte sie, sich nicht mehr an die Geschehnisse von vor 12 Jahren zu erinnern. In ihrer Brust schmerzte es, als sie an ihre plötzliche Rettung von ihrem Vaters dachte, dem es gelang, diesen Drachen zu vertreiben aber bitterlich weinte, als er den Leichnam ihrer Mutter sah. Wie konnte es passieren ? War sie daran Schuld, dass der Drache kam? Was machte ein Drache überhaupt so nah an der Festung? Alles Fragen die sie sich nie erkläre konnte. Doch nun war es unveränderbar. Ihr kleines Schlafzimmer war schon in den Farben der aufgehenden Sonne und überzog ihr Bett und die weißen Wände mit einem weichen rosarot. Sie berührte sanft die Flammenkette, welche ihre Mutter ihr zu ihrem dritten Geburtstag schenkte und lächelte wehmütig. Langsam aber sicher stand sie auf und bemerkte, dass sie nach Angstschweiß roch. Sie ging zu einem Kübel mit kaltem Wasser und wusch
sich mit ein Stück Hartseife Typ Lavendel. Dabei summte sie das Lied, das sie seit sie klein war begleitete :
In the darkest hour
When No One See your Sword
Pur it into the Sun
And See it shining bright
Remember The flames
Which Are burning in you
It could be stronger

Fight for LAW
Bei diesen ihr bekannten Worten , wurden auch die letzten Albtraumszenen weggeblasen. Schnell legte sie ihre mattschwarze Hose über, die mit Stoffestreifen stabilisiert wurde darüber eine dunkelgrüne leichte Bluse, ihre kurzen nussbraunen Haare kämmte sie mit einem Silber roten Kamm. Schließlich steckte sie ihre Waffen an: eine Art Speer mit der Spitze die einer Axt ähnelt und zwei Dolche. Zufrieden nickte sie in den Spiegel und verließ ihr Zimmer. Schnell hüpfte sie die Treppen herunter die zu dem kalten Schloss Urakawa gehörten, naja Schloss konnte man eigentlich nicht sagen. Als vor 30 Jahren die Drachen erwachten, wurde ein Drittel der Menschheit ausgelöscht. Woher sie kamen und wie man sie besiegen konnte, waren Dinge, die nicht mal die Dorfältesten wussten. Aphira und ihre Familie überlebten den Angriff, doch die Burg die sie und das Dorf schützte, wurde niedergebrannt. Mit den Ressourcen des gigantischen Waldes in dem sie nun lebten konnte eine Art großes Lager errichte werden. Doch Mancher war gegen die Pläne ihres Vaters und so sind im Wald 3 verschiedene Lager oder auch "Reiche" entstanden. Zu den meisten hat Urakawa eine friedliche Beziehung doch ein Reich, Marlo, wollte sie am liebsten vernichten. Als ob die Drachen nicht Problem genug wären!
Noch etwas schleppend ging Aphira über den Platz und sah erstaunt wie die Sonnenstrahlen alles um sie herum, die dunkelgrünen Tannen, der kleine Fluss , verschieden Kübel und Waffen in das warme goldenen Licht getaucht wurden. Die Luft war frisch und warm. Ein leiser Wind spielte mit ihrem Haar. Sie stellte sich der Sonne entgegen und schloss ihre Augen. Ihr Körper wurde angenehm warm, die morgendliche Stille war vollkommen. Als sie plötzlich merkte, dass etwas ihre Hand berührte riss sie die Augen auf, zog ihren Dolch und war bereit zuzustechen, doch dann sah sie, dass es nur Yuku der Hofshund war, der sie mit sanften Augen anstarrte und mit der Rute wedelte. Erleichtert steckte sie den Dolch zurück ging auf die Knie und begrüßte Yuku mit einer Runde knuddeln. "Jaaa du bist ein braver ",sagte sie gut gelaunt, als sie seinen Bauch kraulte. Nach einer Viertelstunde spielen verließ sie den Hof und lief zum Haupthaus wo der Essenssaal und die Gästezimmer waren. Hinter ihr fiebte Yuku her. "Später, süßer aber jetzt steht die große Besprechung an ". Dabei ging es um die häufigen Drachenvorkommen der letzten Zeit mit 35 Todesopfern in zwei Wochen. Als sie vor der großen Eichentür stand, wurde ihr plötzlich ganz mulmig. Immerhin waren dort sehr wichtige Männer inklusive ihr Vater, Bruder und schließlich ihr bester Freund sowie Beschützer Horis. Als sie an seine verstruppeltes blondes Haar und die tiefblauen Augen dachte, musste sie lachen und freute sich jetzt schon fast ihn wiederzusehen, nach seiner Mission. Doch da war wieder ihr Vater, der sein linkes Auge verlor um sie zu retten. Sie konnte es ihm nie rechmachen, aber ihr Bruder Horus ja der war perfekt. Obwohl ein Lächeln von Vater eh schon eine Rarität ist, bekommt es nur Horus, dachte sie leise betrübt und vor allem sauer. Wahrscheinlich weil ich ihn immer an Mutters Tod erinnere. Auch er gibt mir die Schuld daran.
Reiß dich zusammen! Beweise dich ihm heute! Klopf an, los jetzt!
Dann klopfte sie laut und bestimmt gegen die Tür .

Dragon Mate - der FunkeWhere stories live. Discover now