Kapitel 14

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Atemlos lösen wir uns voneinander und blicken uns für einen kleinen Augenblick mit großen Augen an. „Was...?" Lächelnd streiche ich mit seinem Daumen über seine Unterlippe und platziere meine Lippen für einen Zärtlichen Kuss nochmal auf die seinen. Wie ich ihn liebe, verdammt. „Da wir fünf Minuten Zeit hatten." – „Und das erste was dir einfällt ist mich zu küssen?", fragt er nach, aber ich schüttle den Kopf. „Dich zu küssen ist meine Lieblingssache, Harry", stelle ich klar nehme mir dann einen der Wraps und beginne Sauce darauf zu verteilen.

Er sieht mich lächelnd an, sagt aber nichts, sondern macht sich ebenso einen Wrap. Es fällt mir außerordentlich schwer, das überfüllte Fladenbrot zu falten, aber irgendwie gelingt es mir doch noch. Während ich genüsslich in meinen Wrap beiße, der an allen Ecken und Kanten auseinanderfällt, klammere ich meine Beine um Harrys Hüfte und lehne meinen Kopf an seine Brust. Das dabei ein wenig der Sauce auf sein helles Shirt tropft, sage ich ihm nicht.

„Lou, du kleckerst gleich den gesamten Boden voll", murmelt er mit einem hörbaren Lächeln auf seinen Lippen. „Ich weiß", gebe ich zurück, drücke meinen Zeigefinger unter den Fleck auf seinem Oberteil und grinse ihn scheinheilig an. „Ich weiß" Seufzend sieht er an sich herunter, nimmt den Lappen von seinem Platz an der Spüle und rubbelt die orangene Sauce aus dem Stoff seines Shirts. „Wenigstens hast du nicht meine Jacke getroffen" – „Das lässt sich ändern", grinse ich, esse aber den letzten Bissen meines Wraps auf uns lecke mir den letzten Rest der Sauce vom Daumen.


Er kommentiert es nicht, sondern isst ebenso auf und räumt unsere Teller zur Seite. „Hat es dir geschmeckt?" Lächelnd nicke ich. „Ja, danke. Ich liebe dich, Harry." „Ich liebe dich auch, Lou" Ich sehe abwesend zur Uhr und stelle überrasch fest, dass es schon sieben Uhr abends ist. „Weißt du noch, als wir regelmäßig Filmabende gemacht haben?" Er nickt: „Als wir frisch zusammen waren, oder?" Zustimmend nicke ich und lehne meinen Kopf in den Nacken. Damals war alles noch so unfassbar neu für uns und ich kann mich gut daran erinnern, wie ich mich schüchtern unter seiner Bettdecke versteckt habe, nachdem ich vom Küssen das erste Mal hart geworden bin. Gott, ist das lange her und wenn ich darüber nachdenke bin ich ziemlich froh alles mit Harry durchgestanden zu haben, was sich uns bis jetzt in den Weg gestellt hat. „Was hältst du davon, wenn wir es wieder machen?" – „Filme gucken?" Manchmal kann ich nicht fassen, dass ich mit so einem Idioten verheiratet bin, der auch noch den Finanzbereich einer ganzen Firma leitet. „Nicht das was ich meinte, aber ja auch. Ich meinte eher, dass wir etwas haben, wegen dem wir regelmäßig zusammen Zeit verbringen: Filme, Essen gehen, kochen, die Möglichkeiten sind unendlich, aber ich glaube wirklich, dass uns das helfen könnte." Verstehend nickt Harry, fährt sich durch die unbändigen Locken und spielt dann mit dem Ehering an seinem Finger. „Das klingt als würden wir verzweifelt versuchen, unsere Ehe zu retten" murmelt er. Mit geschlossenen Augen lehne ich meinen Kopf in den Nacken und fahre mir durch die Haare, welche wirklich mal wieder einen Frisörbesuch vertragen könnten. „So meinte ich es nicht, Harry" Er macht einen Schritt auf mich zu, stellt sich zurück zwischen meine Beine und legt seine Arme um meine Taille.

„Was ich sagen wollte ist, dass es uns gut tun würde. Auch um unsere Ehe... aufrecht zu erhalten, aber vor allem, um etwas zusammen zu machen. Ich fand es schon länger Schade, dass wir das irgendwann aufgegeben haben, aber es war nichts, was wir nicht vertragen haben. Jetzt... ich glaube, es würde uns gut tun." – „Samstag abends?" Zustimmend nicke ich, rutsche von der Arbeitsplatte und lege meine Arme um seinen Oberkörper. „Ich habe dir bereits verziehen, Harry.", erzähle ich ihm, sehe dabei allerdings auf die Unterseite seines Kinns, anstatt in seine Augen. „Schau mich an, Schatz", bitte ich ihn immer noch im Flüsterton. Langsam senkt er seinen Kopf und lässt unsere Augen aufeinander treffen, weshalb ich lächle und einen Kuss auf seinem Brustbein platziere. „Ich habe dir bereits verziehen, Harry. Das bedeutet nicht, dass ich nicht verletzt bin, sondern dass ich dir glaube und keine Schuld auf deiner Seite sehe. Du hast sie sofort gefeuert und mir dem Raum gegeben, den ich brauchte. Du bist das beste in meinem Leben und ich glaube dir, dass sie dich geküsst hat und es das war."

„Ich weiß nicht, wie ich dich verdiene", murmelt Harry liebevoll, legt seine Hände an meine Wangen und zieht mich für einen liebevollen Kuss zu sich hinauf. Überrascht lege ich meine Arme um seinen Nacken, stelle mich auf Zehenspitzen und kralle mich in seine Locken. Wir sind von Kopf bis Fuß aneinandergepresst, aber es reicht mir noch nicht, weshalb ich seine Hand nehme und sie an die Seite meines Oberschenkels lege, was er aber zu verstehen scheint, denn er geht in die Hocke und hebt mich hoch.

Ich merke, wie er los läuft und sich dann auf dem Sofa nieder lässt, wo ich auf seinem Schoß sitze. Wir küssen uns für eine Weile und ich verliere vollkommen das Gefühl für die Zeit, während ich schwer gegen seine Lippen atme. Er grinst, zieht mich an sich und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Zufrieden drücke ich meine Nase in seine Haare und küsse seine Schläfe kurz, ehe ich mich wieder an ihn drücke. Das erste Mal seit über einer Woche bin ich wieder rundum zufrieden mit meinem Leben. „Ich liebe dich, Louis", murmelt er, während er uns beide seitlich auf die Couch legt, ziehe ich eine Decke über uns und schmiege meinen Kopf an seine Brust. Seine Hand schiebt sich unter mein Oberteil und er streicht über meine Haut, weshalb ich zufrieden brumme. Ohne was zu sagen, schaltet er den Fernseher ein und macht einen x beliebigen Film an, der einfach im Hintergrund vor sich hin läuft, während wir so da liegen.

Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich wieder zu Bewusstsein komme, hänge ich in Harrys Armen und werde irgendwo hin getragen. „Haz", murmle ich und blinzle meine Augen langsam auf. Harry sieht mich lächelnd an und legt mich vorsichtig auf dem Bett ab. „Du bist eingeschlafen, aber das hast du dir wahrscheinlich schon denken können.", erklärt er mir und lächelt liebevoll. Ich nicke verstehend, ziehe mir schlaftrunken Hose und Pullover aus und gleite unter die Decke, wo ich meine Augen schließe und zufrieden seufze. Wenig später sänkt die Matratze sich hinter mir und ein Arm legt sich um meine Hüfte, ehe ich an eine warme Brust gezogen werde. „Gute Nacht Schatz", flüstert er, küsst meinen Nacken und legt die Decke anständig über uns. Mit geschlossenen Augen drehe ich mich zu ihm um und drücke eins meiner Beine zwischen seine. „Lou?" Ich nicke und streiche vorsichtig über die Tattoos auf seiner Brust. „Willst du schlafen?", fragt er und streicht vorsichtig durch meine Haare. Vorsichtig drücke ich mich hoch, lehne mich leicht über ihn und küsse sein stoppeliges Kinn. „Mir ist das gleich, ich wurde ja grade erst geweckt", necke ich ihn, fahre aber mit den Küssen auf seinem Kinn fort. Seiner Kehle entkommt darauf nur ein zufriedenes Brummen und er lehnt seinen Kopf nach hinten, um mir mehr Platz zu geben. Grinsend küsse ich mich zu seinem Hals und beiße neckend in die Haut. „Au", murmelt er, knufft mich in die Seite und sieht mich auffordernd an.

„Louis ich hasse dich" – „Tust du nicht", murmelt er und richtet sich ebenso auf. Lachend drücke ich ihn zurück in die Matratze und knuffe ihn ebenso in die Seite, weshalb er zur Seite zuckt und leise quietscht. „Louuu", jammert er, aber ich wiederhole es immer wieder und lache so sehr, dass mir irgendwann der Bauch schmerzt. Schwer atmend liegt Harry neben mir, dreht sich auf den Bauch und zieht sich die Decke über den Kopf. Grinsend setze ich mich auf sein Becken und ziehe ihm die Decke weg, werde aber davon überrascht, dass er uns umdreht und mich unter seinem größeren Körper begräbt.

Überrascht sehe ich ihn an, lasse meinen Blick immer wieder zu seinen vollen, pinken Lippen und sehe ihn tief durchatmend an. „Küss mich", flüstere ich, und lächle, als er genau dem mit einem Lächeln auf den Lippen nachkommt.

Vorsichtig senkt er sein Gewicht auf mich hinab, stützt sich neben meinem Kopf ab und zieht mit der anderen Hand die Decke zwischen uns hervor. „Lou", jammert er gegen meine Lippen, sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an und beißt sich auf die Unterlippe. An meinem Oberschenkel spüre ich, was er hat, aber ich schüttle leicht den Kopf und streiche entschuldigend durch seine Haare.

„Alles gut", flüstert er liebevoll, küsst meine Nasenspitze und krabbelt vom Bett, um mit einer Hand im Schritt ins Bad zu verschwinden.

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hi, Freunde der Sonne

Regelmäßige Dates stehen in Sicht, das klingt doch gut, oder? Und abends geht's etwas heißer zu, allerdings nicht bis zum Ende... glaubt ihr das passiert in naher Zukunft?

love, j x

on the loose ⎜l.s. auWhere stories live. Discover now