Kapitel 16

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Lügen über Lügen

Mittwoch,
16. September

Es verging genau eine Woche. Ich war nervös. Die Wahrscheinlichkeit, das wir heute die Klausuren zurück kriegen war sehr minimal. Trotzdem machte mich es nervös zu wissen, dass  es sein könnte, dass wir die Klausur zurück kriegen. Ich zog mich dick an und machte mich auf den Weg.

Ich kam mal wieder zu spät

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Ich kam mal wieder zu spät. Die ersten zwei Stunden, gingen wie im Flug vorbei. In der Pause ging ich erst zu meinem Schließfach und holte das nötige Material für die nächsten paar Stunden heraus. Als ich das Schließfach schließen wollte, stand neben mir Aras. Ich erschreckte mich und meine Laune verschlechterte sich in Sekunden schnelle. „Was willst du von mir!", ich guckte ihn entsetzt an. Er lief mir seit genau einer Woche hinterher. Ich hatte es satt. Ich hatte keinen Plan wieso oder weshalb er wie ein Hund an der Leine, hinter mir her folgte. Ich verstand es nicht und ich wollte es auch nicht verstehen. „Ich versuche seit Tagen mit dir zu reden. Du gibst mir nicht mal die Möglichkeit und wendest dich immer von mir ab. Warum?",fragte er. „Du fragst mich im aller ernst, warum ich dir nicht meine Aufmerksamkeit gebe!", ich ging vor Wut durch meine Haare. „Tust du das wegen deinem Freund?", er guckte mich mit Erwartung an. „Wer...", als ich bemerkte was ich gesagt hatte, blieb für eine Sekunde mein Leben stehen. Ich war kurz davor zu sagen, dass ich kein Freund hab. „Dein Freund, ist er der Grund wieso du dich von mir wendest?", ich konnte nicht sagen, ich wusste nicht wie ich mich daraus retten sollte. Ich hatte mich da rein geritten, doch ich fand kein zurück. Wir standen vielleicht nur zwei Minuten mitten auf dem Hof und gucken uns einfach nur an, aber es kam mir so vor als wären es zehn Minuten. In diesen 2 Minuten überlegte ich mir mehrere Notlüge, doch keine kam infrage.

Sollte ich vielleicht einfach gehen ohne etwas zu sagen?
Ich könnte auch einfach darum reden!
Oder ich könnte ihn vielleicht provozieren und ihn somit ablenken?
Oder vielleicht sollte ich einfach die Wahrheit sagen!

Mir blieb nichts anderes als die Wahrheit zu sagen. Ich musste mich nicht vor ihm rechtfertigen, es spielte für mich keine Rolle wie er über mich denkt wird oder auch denkt. Ich hatte nichts zu verlieren. „Also eigentlich...", noch bevor ich den Satz beenden konnte, wurde ich durch eine Hand an meiner Schulter aufgehalten. Ich drehte mich zu dieser Person um. Ich sah vor mir Kerim. „Aydam seni çok özledim.", sagte Kerim und umarmte mich fest. „Ich habe dich auch sehr vermisst. Leider wohnst du etwas weiter weg. Das fällt mir gar nicht leicht.", ich hatte ihn wirklich vermisst. „Ab jetzt spielt die Entfernung keine Rolle. Ich kann immer wann ich will und wohin ich will mit meinem neuen Auto hin fahren.", ich verstand nicht richtig, was er damit meinte.

Bevor ich antworten konnte unter brach uns Aras. „Ayda willst du mich nicht ihm vorstellen?", fragte Aras. „Ist nicht nötig, ich bin Kerim, Ayda's...", ich wollte gerade Kerim unterbrechen, als es Aras tat. „Ich hab schon verstanden!", ohne weiter zu zuhören ging er.

Ich verabschiedete mich noch von Kerim und machte mich auf den Weg zum Unterricht. Die Lehrerin kam mit dem klingeln in den Raum rein. Sie hatte sogar eine weitere Tasche bei sich.

Die Klausuren!

Meine Aufmerksamkeit war nur noch auf sie gerichtet. Nachdem das rascheln aufgehört hatte, begann sie den Unterricht. Wie lasen Texte und machten Aufgaben. Sie hatte aber nichts von den Klausuren erwähnt.

Waren die etwa so schlecht.

Mein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Ich hatte keine Hoffnungen mehr. Warum sollte sie die Klausuren nicht austeilen, wenn sie die dabei hatte. Ich machte das was sie verlangte. Kurz vor Stunden Ende sagte sie: „Ich habe die Biologie Klausur korrigiert und auch dabei. Ich werde euch jetzt die Klausuren austeilen und in der nächsten Stunde falls Fragen auftauchen, können wir mit die besprechen.", nachdem sie zu Ende geredet hatte, wurde mein Gefühl immer schlechter. Beim Reden hatte sie sogar mich angeguckt. Wie schlecht musste ich geschrieben haben, dass sie sich meine Note gemerkt hatte. Ich packte mit schlechter Laune meine Tasche. „Was ich noch sagen wollte war, ich hätte nicht erwartet, dass wir eine Person in diesem Kurs haben, die die volle Punktzahl erreicht hat.", alle guckten sich gegenseitig an. Wahrscheinlich war es Isabella. Sie war unsere stärkste Schülerin im Kurs. „Herzlichen Glückwunsch, Ayda ich Gratuliere dir für die 15 Punkte.", sagte meine Lehrerin stolz.

Nein! Ich? Wirklich?!
Ich glaube es nicht!

Ich war sprachlos und wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Ich konnte nur ein Danke sagen. „Ayda du musst mit nicht danken, ich habe nur die Klausur korrigiert. Das ist alles dein Erfolg!", ich lächelte sie dankend an.
Wie alle verließen den Raum. Ich lächelte dauerhaft. Ich lief mit rasendem Herz zu Emin. „Und habt ihr heute die Klausur zurück bekommen?", fragte Emin neugierig.
Ich nickte leicht. Ich versuchte mit die Freude nicht anzumerken. „Ja es ist nicht so wie ich erwartet hatte. Tut mir leid. Ich kann dir leider keine Elf Punkte Klausur zeigen.", sagte ich mir trauriger stimme. Emin legte sein Arm um mich. Er versuchte mich zu trösten. Ich fand es wirklich süß wie er es versuchte. „Ich kann dir vielleicht keine Elf Punkte Klausur zeigen,...", ich löste mich von ihm und Stand direkt vor ihm. „Aber dafür eine Klausur mit 15 Punkten!", kreischte ich. Emin's Gesichtsausdruck änderte sich rasch. „Du hast 15 Punkte in Biologie geschrieben!", man merkte ihm an, dass er stolz auf mich war.
Vor Freude nahm er mich an der Taille und drehte mich in der Luft.

„If my mind can conceive it and my heart can believe it, then I can achieve it."
-Muhammed Ali

𝐆𝐮̈𝐥𝐮̈𝐧 𝐝𝐢𝐤𝐞𝐧𝐢- 𝐃𝐢𝐞 𝐃𝐨𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐬𝐞Where stories live. Discover now