Qualle

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Qualle

Am nächsten Tag war es so weit. Das Team der DPG würde per Helikopter zur Isla Nublar fliegen. Zu Claires Überraschung, war Owen einer der ersten Personen, die im Innenraum des Helikopters saß.
Die rothaarige Frau lächelte den ehemaligen Raptorentrainer erfreut an, ehe sie selber auf einem Sitz Platz nahm, sich anschnallte und den anderen kurz Owen vorstellte. Claire hätte nicht damit gerechnet, das Owen wirklich kommen würde.
Sie hatte ihm gestern noch die Adresse des Abflugplatzes gegeben, von wo aus der Helikopter los fliegen würde. Nachdem die ehemalige Park Leiterin die Bar, in welche sie Owen geschleppt hatte, verlassen hatte, war der gleichgültige Eindruck erschreckend gewesen. Er schien absolut kein Interesse daran gehabt zu haben, das sie all die Dinos retten und auf die Insel die Mr.Benjamin Lockwood gehörte bringen wollen. Dort würden die Urzeitechsen ein neues Leben anfangen können und nicht dem grausamen Tod durch einen Vulkan gewidmet sein würden.
Er hatte ebenso keine Reaktion gezeigt, als Claire ihn daran erinnert hatte, das er Blue und die anderen Raptoren groß gezogen hatte. Das er derjenige gewesen war, der Evelyn's Vertrauen hatte gewinnen können. Claire hatte gehofft damit einen Erfolg erzielen zu können, aber Owen hatte komplettes Desinteresse gezeigt. So wie sie es gewohnt war.

Als der Helikopter in die Luft stieg, beobachtete Claire Frank, wie er sich panisch an dem Halterungsgriff versuchte fest zu klammern. Irgendwie erinnerte es die junge Frau an sich selbst. Als sie bei einem Flug dabei war, der von Mr.Masrani persönlich gesteuert wurde. Sie spürte einen kurzen Schmerz in ihrem Herzen, als sie an den ehemaligen Besitzer von Jurassic World dachte. Sicherlich würde Simon das, was Claire auf die Beine gestellt hatte gut heißen. Für ihn war es, ebenso wie für John Hammond unheimlich wichtig gewesen, das die Tiere im Park glücklich sind.
Wie naiv und fokussiert Claire doch damals auf die Arbeit gewesen war. Sie musste an einen Satz denken, den sie im Nachhinein bereute.

"Es ist uns nicht möglich, das Emotionale Empfinden der Tiere zu messen"

Mittlerweile hatte Claire eingesehen, das man die Gefühle der Dinosaurier, sehr wohl in ihren Augen sehen kann. Sie würde niemals den Moment vergessen, als sie ihre Hand vorsichtig auf den Hals des Apatosaurus gelegt hatte und dem sterbenden Tier in die Augen geblickt hatte. Sie waren voller Schmerz gewesen, als das Tier gestorben war. Hätte sie doch damals gewusst, das man mehr auf die Gefühle achten sollte. Claire wusste genau, das sie nichts dagegen tun konnte, sie konnte die Fehler der Vergangenheit nicht rückgängig machen. Nein Claires persönliches Ziel war es die Zukunft besser zu gestalten. So etwas sollte nie wieder passieren, es war so wichtig diese Tiere zu schützen und die jüngeren Generationen über die Dinosaurier auf zu klären.

Die Leiterin der DPG blickte aus dem Fenster und durch das laute Brummen des Motors schlief sie irgendwann während des Flugs ein. Kein Wunder, bei der ganzen Arbeit die sie gestern geleistet hatte, sie hatte so viele Bekannte/Arbeitskollegen besucht und etliche Gespräche geführt - da war es nicht falsch sich mit ein wenig Schlaf zu belohnen.


Es war früher Morgen, der Geruch von Asche und Rauch lag in der Luft. Über ihr kreisten die Jäger der Luft, auf der Suche nach neuer Beute. Die 19 Jährige wusste genau, wie gefährlich die fliegenden Jäger sein konnten. Aber Evelyn ist momentan nicht in der Gefahr, von den Flugsauriern angegriffen zu werden. Denn sie befand sich am Ende des Strandes, beobachtete die Wellen, die ans Ufer klatschten und lies das Wasser gegen ihre Füße laufen. Es war kalt, aber eine angenehme Alternativ, zu dem warmen Boden des Landes. Das Raptorenmädchen beobachtete den weißen Schaum auf den Wellen und fand es amüsant wie diese sich fortbewegten.


Das Geräusch des Meeres hatte etwas beruhigendes an sich und Evie schloss für einen Moment die Augen. Sie ignorierte die Gefahr für den Moment und fragte sich, ob Blue es wohl auch genießen würde hier zu stehen und ihre Krallen ins Wasser zu tun. Langsam öffnete Evie ihre grünen Augen und blickte nach oben. Einige fliegende Jäger gaben warnende Laute von sich.

"GEFAHR! GEFAHR! GEFAHR!"

Das war zumindest was Evie glaubte zu verstehen, es erinnerte sie entfernt an die Laute, die Rexy von sich gegeben hatte. War etwa Gefahr im Anmarsch? Unsicher verfolgte die Blondine die Flugsaurier Richtung Mitte der Insel flogen.
Als Evie ein leises Blubb hörte, blickte sie nach unten und sah ein seltsames Tier vor sich. Es sah wackelig aus und hatte lange Krallen oder waren es Hörner? Dieses Tier war dem Teenager nicht geheuer und sie wollte es weg stoßen, bemerkte dann aber wie das Tier seine Farbe änderte und langsam davon schwamm.
Was Evelyn nicht wissen konnte war, das es sich bei diesem Tier um eine Genmanipulierte Qualle handelte, die ihre Farbe nach Stimmung ändern konnte.

Verwirrt sah sie dem seltsamen Tier hinterher, beschloss anschließend, den Gefahr Rufen der fliegenden Jäger zu folgen, verschwand vom Strand und lief in die Tiefen des Dschungels, sie musste unbedingt Blue finden. Wenn Gefahr drohte, war es wichtig das die beiden Rudelmitglieder zusammen halten. Durch das Wasser klebte die nasse Erde an den Füßen der Blondine und das störte sie. Sie musste rennen und über Baumstämme springen, wenn eine Gefahr kommen würde. Nach einigen weiteren Minuten des Rennens waren ihre Füße dank des warmen Bodens getrocknet. Sie streifte die Erde und den Sand an einem Stück Gras ab, schnupperte und konnte Blues Duft erkennen. Sie schnupperte noch einmal genau, um sich sicher sein zu können und folgte dann der Spur.

Diese Spur führte das Raptorenmädchen zu einer der vielen verschlungenen Lichtungen und sie konnte ein leises Knurren hören. Es wäre nicht das Knurren von Blue - sondern von den nervigen kleinen Grünen Dinos.
Evie zischte genervten und schlug mit ihrer rechten Hand einmal gegen ein paar Büsche, diese Bewegung sorgte dafür, das die kleinen Compsognathus aus ihrem Versteck sprangen und Evie spielerisch umrundeten und an ihren Beinen hoch sprangen.

"Lasst das! Oder ich beiße euch!"

Evie fauchte diese Worte an die kleinen Plage Geistern entgegen. Doch die kleineren Dinosaurier schien das in keinster Weise zu beeindrucken. Erst als Evie ein paar amüsierte Laute aus dem Dickicht des Grünen hörte, ignorierte sie das tuen der kleinen Dinos und beobachtete, wie Blue sich Sekunden später aus dem Dickicht hervor wagte.
Die Bernsteinfarbigen Augen des Alpha Tieres funkelten amüsiert und Evie konnte es nicht verstehen. Fand Blue es lustig, das diese Nervensägen nun an ihr herum sprangen, wie einige Jungtiere die keine Grenzen oder Respekt kennen?

"Warum duldest du die Futter klauenden Diebe in unserer Nähe - hör auf damit!"

Wollte Evie wissen und trat genervt nach einem der kleinen grünen Dinos, der nun angefangen hatte, ihren Fuß an zu knabbern. Das Tier flog einige Meter weit, gab einen klagenden Laut von sich und verschwand, nachdem es sich wieder aufgerappelt hatte, in den Tiefen des grünen Dickichts.

"Sie sind ein Vorteil für uns. Wenn Gefahr kommt, reagiere sie als erstes und springen den Feind an", gab Blue ihre Erklärung ab.

"Clever - aber Gefahr kommt. Die fliegenden Jäger haben es gesagt", erwiderte Evie beeindruckt, aber in einem drängenden Ton.

Blue schien einen Moment darüber nach zu denken, ehe sie den kleinen grünen Dinos befahl, sich im Gebüsch zu verstecken und dort Wache zu halten. Anschließend gab Blue Evie den Befehl ihr zu folgen.
Die beiden versteckten sich hinter einem alten, von Pflanzen überwucherten Panzer und warteten ab.
Sie warteten ab ob man die Gefahr die kommen würde, angreifen müsste, oder die besser die Flucht ergreifen sollte.

Adoptiert III - Tickende ZeitbombeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt