Ist das Leben nicht schön Kapitel 2

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Ist das Leben nicht schön


Kapitel 2



Merlin hatte nun einen ständigen Begleiter, das zottlige Mädchen, es war eine Hündin und er nannte sie liebevoll Ginny. Sie folgte ihm auf Schritt und Tritt und wartete artig draußen, wenn Merlin auf die öffentlichen Toiletten ging. Dort wusch er sich auch, manchmal rasierte er sich, wenn er eine Möglichkeit hatte, aber das lag schon etwas zurück und er fuhr sich vor dem Spiegel missbilligend über den dunklen Bart. Er mochte ihn nicht, aber konnte es nicht ändern, nicht jetzt.

Ginny begrüsste ihn, als er wieder heraus kam und sie schlenderten durch die immer beschäftigte Stadt; noch fünf Tage bis Heiligabend. Merlin liebte es, an den Schaufenster zu stehen und all die Dinge zu sehen, die er nie haben könnte, aber es störte ihn nicht. Er war zufrieden, wenn er ein Plätzchen zum schlafen hatte und etwas zu essen. Er war genügsam und gönnte jedem sein Glück.

Es war eigentlich sonderbar, das er nicht verbittert war, er hatte noch nie ein schönes Leben gehabt. Sein Vater kannte er nicht, er wusste noch nicht einmal, ob seine Mutter gewusst hatte, wer sein Vater war, bei ihrem stetigen Wechsel was Männer anging. Die meiste Zeit war sie betrunken gewesen, hatte irgendwelche Lover und kümmerte sich nicht um ihn und dann verschwand sie und ließ ihn zurück. Merlin war nur in den Waisenhäuser zur Schule gegangen, aber er las gerne und hatte alles gelesen, was er in die Finger bekam. Dadurch hatte er viel gelernt.

Die Waisenhäuser waren einfach und streng und in den Familien wurde er nur aufgenommen, weil sie Geld bekamen, aber sie mochten ihn nicht wirklich. Die letzte Familie war die Schlimmste, der Mann von dem Ehepaar hatte ihn zum Sex gezwungen, bis er abgehauen ist. Aber das alles lag lange zurück und er war jetzt frei, ohne Heim und arm. Trotzdem genoss er sein Leben, das so einfach war und allem entbehrte.

„Na, sehen wir mal, ob wir etwas zum essen bekommen. Heute arbeitet Giovanni, vielleicht hat er etwas für uns", sagte er zu Ginny, die die Ohren spitzte. Die Pizzeria lag in der Nähe des Parks und Merlin ging zum Hintereingang, klopfte zart an. Ein dicklicher Mann öffnete und lächelte.

„Ah...Merlin", er sah sich um und sagte etwas leiser „Warte dort hinten, ich komme gleich raus. Der Chef sollte dich nicht sehen, das gibt Ärger."

Merlin nickte und wartete etwas abseits, bis er endlich heraus kam, in seiner Hand einen Karton, den er Merlin reichte.

„Hat jemand versehentlich falsch bestellt, nimm es und verschwinde, bevor der Alte dich noch sieht. Du weißt, er mag es nicht wenn du herkommst."

Merlin nickte und machte, das er fort kam. Giovanni schüttelte den Kopf, so ein netter junger Mann und so ein Leben. Er drehte sich um und ging wieder hinein.

Merlin steuerte den Park an und setzte sich etwas später auf seine Bank. Es war Abend und er legte die Decke um sich, die er jetzt mit sich trug. Ginny saß vor ihm und schaute erwartungsvoll den Karton an, Merlin öffnete ihn, eine köstliche Pizza war darin. Er lachte und schaute zu der Hündin.

„Sieh mal, Ginny...eine ganze Pizza. Ich denke, heute ist für uns schon Weihnachten."

Er bemerkte nicht, das er beobachtet wurde. Arthur, der wieder auf dem Weg nach Hause war und durch den Park ging, stand nicht unweit von ihm. Er sah, wie Merlin die Pizza teilte und eine Hälfte dem Hund auf den Boden legte und amüsiert sagte.

„Du solltest nicht so schlingen. Geniesse das, wer weiß wann wir wieder etwas zu essen bekommen."

Als ob der Hund ihn verstand, fraß er das Stück langsam und Merlin widmete sich seiner Hälfte.
Arthur schüttelte leicht den Kopf. Dieser Mann teilte sein Essen mit einem Hund. Er hatte nicht viel und doch gab er dem Hund etwas. Teilte das wenige, was er hatte.

Arthur kannte das nicht und es erstaunte ihn. Nicht das er geizig war, aber seine sogenannte Freunde teilten nichts. Sie hatten alles, aber sie würden nichts davon hergeben. Und jeder wollte mehr haben, als die anderen, das fing schon an den Dinnerpartys an. Da wurde getuschelt und beobachtet, welche Kleider wer trug und wie teuer das war.

Arthur interessierte das nicht, er trug teure Kleider, weil er sie sich leisten konnte und nicht um sie zur Schau zu stellen. Er würde auch einen günstigen Mantel tragen, wenn er warm hielt. Er wohnte in einem großen luxeriösen Haus, weil er gerne viel Platz hatte und außerdem war er der Chef eines großen Konzerns. Er musste einen gewissen Standard haben. Er musste Dinnerpartys für seine großen ausländischen Kunden geben, die das erwarteten und regelmäßig zu geschäftlichen Anlässen kamen.

Er ging langsam weiter und blieb an der Bank stehen, Merlin sah auf und musterte ihn argwöhnisch. Zum Glück war er keine Polizei, denn dann müsste er hier weg oder wenn sich einer der Anwohner beschwerte, aber jetzt im Winter war selten jemand bei der Kälte im Park.

„Was tust du hier in der Kälte auf dieser Bank? Ich habe dich hier schon öfter gesehen.", wollte Arthur wissen. Er konnte nicht verstehen, das man freiwillig in der Kälte saß.

„Ich wohne hier."

„Du...wohnst hier?", wiederholte er fassungslos und dachte, das er sich verhört hatte. Merlin nickte und aß ein Stück Pizza.

„Ginny und ich wohnen hier, es ist etwas kühl, aber das geht schon, wir sind das ja gewöhnt", sagte er locker und sah auf seine Pizza, dann wieder zu Arthur.

„Du siehst zwar nicht aus, als könntest du dir keine Pizza kaufen, aber...willst du ein Stück?"

Arthur sah ihn immer noch fassungslos an, er war obdachlos und bettelarm, wohnte auf einer Bank im Park und bekam eine Pizza woher auch immer und bot ihm davon an? Das war etwas, was er gar nicht begreifen konnte. Das war wohl seine erste Mahlzeit und hatte vielleicht gestern gar nichts und doch wollte er mit Arthur teilen, der so gar nicht aussah, als wäre er mittellos. Als er keine Anstalten machte und Merlin immer noch anstarrte, sagte dieser nun.

„Willst du dich setzen? Ich habe nicht oft Besuch, nicht wahr, Ginny?", lachte Merlin.

Arthur sah ihn immer noch entgeistert an, dieser junge Mann war so lustig und lebensfroh, anders könnte er es nicht sagen. Er hatte keine warme Wohnung und kein Einkommen, lebte auf einer Parkbank und war trotzdem so vergnügt. Und das Erstaunlichte war wohl und das konnte er gar nicht verstehen; er teilte mit ihm seine Pizza.

Der Hund jaulte und Arthur setzte sich, er war verwirrt, doch Merlin lächelte ihn an, hielt ihm den Karton hin. Arthur nahm ein kleines Stück, um ihn nicht zu beleidigen. Es widerstand ihm, diesem Mann das wenige noch zu nehmen, doch er nahm seine Einladung aus Höflichkeit an.

„Ich habe dich schon ein paar Mal gesehen. Du gehst immer durch den Park nach Hause, ja?"

„Ja, durch den Park ist es nicht sehr weit von meiner Arbeit. Woher weißt du das?", antwortete und fragte Arthur und aß das kleine Stück Pizza.

„Du bist so fein angezogen und trägst einen Aktenkoffer, also arbeitest du irgendwo. Wo arbeitest du denn?"

„In einem Büro. Wo hast du die Pizza her?"

Merlin grinste

„Von Giovanni...ist gut, nicht? Manchmal hat er Reste, die niemand mehr mag. Heute bekam ich eine ganze Pizza, das war toll. Ginny und ich haben uns sehr gefreut", erzählte er Arthur freudig.

Arthur sah ihn immer noch verwundert an und hörte ihm zu, er konnte nicht verstehen, wie man sich so über eine Pizza freuen konnte und auf einer Bank schlief. Und was ihn noch mehr verwunderte, dieser junge Mann war trotzdem glücklich. Er hatte alles was er wollte und war nicht glücklich.

„Wie ist dein Name?", wollte er wissen.

„Merlin und du?"

„Arthur."

Merlin lachte und Arthur sah ihn fragend an, bis Merlin sagte.

„Ist das nicht lustig? Merlin und Arthur?"

„Wieso?"

„Na, Merlin und Arthur...die Artuslegende. Ich habe alle diese Bücher im Waisenhaus gelesen. Sie hatten nicht viele Bücher, aber diese habe ich geliebt. Kennst du die Geschichte nicht?"

„Doch...doch", antwortete Arthur und stand auf. Anscheinend war er nicht dumm, kannte sich aus, das verwirrte Arthur noch mehr. Wie konnte man intelligent sein und trotzdem auf der Straße leben? Das verstand er absolut gar nicht. Er hatte sich noch nie für die Menschen interessiert, die auf der Straße lebten, bis jetzt. Er konnte nicht mit Gewißheit sagten, was ihn veranlasste bei Merlin stehen zu bleiben und ihn anzusprechen.

„Ich muss jetzt gehen. Auf Wiedersehen", sagte Arthur und ging weiter.

„Schönen Abend", rief Merlin fröhlich und aß seine Pizza weiter.

Und Arthur fragte sich wieder; was musste geschehen, um so zu leben wie Merlin.


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Zwei Tage vor Weihnachten beeilte sich Arthur, um nach Hause zu gehen und als er um die Kurve kam, sah er Merlin wieder dort sitzen. Die letzten Tage hatte er sich immer wieder mit ihm unterhalten und das sehr genossen. Merlin war nicht dumm und er verströmte eine Zufriedenheit, die Arthur fremd war und er konnte nicht verstehen, wie er so lebensfroh sein konnte. Er lebte auf der Straße, schlief im Freien und ernährte sich von Essensresten und trotzdem war er immer gut gelaunt. Merlin winkte ihm, als er um die Kurve kam und einen Moment später bei ihm stehen blieb.

„Hallo Merlin", sagte er und der Angesprochene schaute auf und lächelte.

„Wieder auf dem Weg nach Hause? Wie war die Arbeit?"

„Es ging, etwas stressig", antwortete er und sah zu dem Hund, der neben Merlin auf der Bank lag.

Es war ihm aufgefallen, das er Merlins ständiger Begleiter war. Und er bewunderte Merlin dafür, das er sich auch um das Tier kümmerte, als wäre sein Leben nicht schon hart genug.

„Dein Hund?"

Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein, aber anscheinend hat sie auch kein Zuhause, da haben wir uns zusammen getan."

Arthur nickte, er hatte den ganzen Tag an Merlin gedacht, er beeindruckte ihn, denn er war so lebenslustig, trotz seiner Lage. Und er hatte ihn nicht einmal um Geld gebeten oder etwas anderes. Er kannte das auch anders, das Leute ihn anhielten und ihn nach etwas Geld fragten, doch Merlin nie.

„Hast du schon etwas gegessen?", wollte er wissen.

Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein, Giovanni ist heute nicht da, aber das macht nichts, ich bin das gewöhnt. Vielleicht morgen."

Er zog den Mantel um sich, den Arthur musterte.

„Der ist doch viel zu dünn für den Winter", stellte er fest, Merlin lächelte.

„Nun ja, wählerisch kann ich nicht sein und die Mode Dior und Armani ist nicht so mein Geschmack."

Arthur lachte, es war lange her, das er sich so amüsierte und Merlin sagte.

„Nun ja, zumindest dir steht das gut."

Arthur lachte noch mehr und stand auf. Merlin kannte sich anscheinend auch mit Mode aus, er wusste ja nicht, das er öfter vor solchen Schaufenster stand und sich das anschaute. Arthur hatte den ganzen Tag daran gedacht und nun würde er ihn fragen.

„Willst du mit mir kommen?"

„Wohin?"

„Zu mir nach Hause, da kannst du etwas essen."

Merlin sah zu Ginny.

„Und sie?"

Arthur schaute auf den Hund und nickte, als wüsste er, das Merlin sie nicht zurücklassen würde. Er war zwar nicht begeistert, doch er sagte.

„Na gut, sie auch."

Merlin folgte ihm in das große Haus am Ende der Straße und schaute sich im Inneren ausführlich um. Sven betrachtete ihn abfällig und schaute verwundert zu Arthur, aber sagte nichts; er war hier nur der Butler. Merlin sah sich im Salon um, hier war es angenehm warm und so schick, er drehte sich um.

„In was für einem Büro arbeitest du?"

„In irgendeinem Büro", antwortete er ausweichend.

Aus einem gewissen Grund wollte er Merlin nicht sagen, wer er ist und was er ist. Er wusste, das er sich danach sehnte, das jemand ihn sah und nicht nur sein Bankkonto oder seinen Status. Arthur wollte eigentlich nur, das sich jemand für ihn interessierte, der ihn nett fand und nicht, das er ein Konzernchef war und zur High Society gehörte.

„Willst du vor dem Essen ein Bad nehmen", fragte Arthur, um vom Thema abzulenken.

Merlin sah ihn überrascht an, dann lächelte er.

„Ein richtiges Bad?"

Arthur nickte.

„Ja, sehr gerne."

Arthur führte ihn ins große gemütliche Bad und ließ Wasser in die für Merlin riesige Wanne, schüttete etwas Wohlriechendes hinein und sagte.

„Leg deine Kleider auf den Boden und nimm dir nachher einen der Bademäntel. Wenn du willst...", er ging zum Schrank und gab ihm Dinge zum Rasieren „Wenn du willst, kannst du dich rasieren. Ich warte unten auf dich."

Dann ging er und Merlin sah zu Ginny, die natürlich bei ihm blieb.

„Ich glaube, Weihnachten ist dieses Jahr nicht so schlecht. Ein richtiges toll duftendes Bad. Ich weiß nicht mehr, wann ich das mal hatte. Willst du mitkommen?"

Doch Ginny senkte den Kopf und winselte, Merlin lachte.

„Wohl kein Freund von einem gut duftenden Bad, na gut...ich werde es genießen."

Nach dem Baden, das er sehr in dem warmen Wasser genoss, schlüpfte Merlin in den weichen Bademantel und ging nach unten. Arthur stand am Kamin, einen Trink in seiner Hand und drehte sich um, als Merlin herein kam. Er hatte sich rasiert und sein Haar lag feucht nach hinten; er war wirklich attraktiv und anziehend. Arthur zog die Luft ein, er war umwerfend, wie er ihn anlächelte. Das war er schon zuvor, aber nun sah Arthur erst, wie gut er aussah, nachdem er den Bart entfernt hatte.

„Das Bad war herrlich, ich danke dir", sagte Merlin, als er näher kam.

Arthur zeigte zum Tisch, auf dem leckere Speisen standen und Merlin setzte sich, nahm sich erst etwas, als Arthur ihn aufforderte. Manieren hatte er auch und wieder fragte er sich, wie er auf der Straße landen konnte. Doch Merlin war auf der Hut, er hatte schon sehr viel Schlechtes erlebt. Arthur wollte doch etwas von ihm, sonst hätte er ihn nicht mitgenommen.

„Wie kommt es, das du auf der Straße lebst?", wollte er endlich wissen und schenkte ihm Wein ein.

Merlin antwortete, während er sich Butter auf ein Stück Brot strich, er hatte keine Geheimnisse und konnte verstehen, das Arthur wissen wollte, wie man zu so einem Leben kam.

„Vater unbekannt, Mutter Alkoholikerin, die mich mit zehn verließ, diverse Waisenhäuser und Familien, die nur auf das Pflegegeld aus waren. Männer, die mich sexuell betatschten, bis ich abgehauen bin", er sah auf und lächelte „Das ist die Kurzversion."

„Du magst wohl keine Männer?", fragte Arthur. Merlin sah auf und stoppte, aß nicht weiter.

„Warum? Magst du denn welche?"

Arthur nickte. Er hatte nie einen Grund gesehen, das zu verleugnen. Er war erfolgreich, unabhängig und reich; er war niemandem eine Rechenschaft schuldig. Wer das nicht mochte, sollte es bleiben lassen. Auch seine Geschäftspartner wussten das, doch sie schätzten sein Gespür für lukrative Geschäfte mehr. Sorgten sogar dafür, das nach dem Geschäftsabschluss bei den Partys auch junge Männer anwesend waren, wie vor drei Monaten in Toronto.

„Hast du mich deswegen mitgenommen, weil du mich ficken willst?" Eine direkte Frage!

Arthur sah ihn groß an, darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Merlin erwiderte seinen Blick, abwartend und ernst. Er würde gehen, wenn das die Bedingung war, doch Arthur schüttelte den Kopf.

„Nein, ich wollte dir etwas Gutes tun. Du bist mir nicht verpflichtet und kannst jederzeit gehen, aber du hast meine Frage nicht beantwortet", antwortete er und das war die Wahrheit.

Er hatte an so etwas nicht gedacht, obwohl er Merlin attraktiv fand. Im Moment jedenfalls nicht, aber der Gedanke daran fand er nicht abwegig. Merlin hatte etwas sehr Anziehendes an sich.

„Ich weiß es nicht, der einzige Mann hatte mich gezwungen. Das mochte ich nicht und die Mädchen laufen mir nicht scharenweise nach. Sie finden meinen Lebensstil nicht so anziehend."

Arthur grinste, er mochte seinen sarkastischen Humor. Aber es klang nie bitter oder bedrückt, eher lustig.

„Mir schon, aber ich mag sie nicht. Das hatte ich sehr früh herausgefunden. Hast du etwas dagegen?"

Merlin zuckte die Schultern.

„Nein, jeder wie er leben will, das ist meine Devise. Man sollte nicht urteilen über jemanden, der anders orientiert ist wie die meisten", sagte er und biss in sein Brot. Arthur antwortete nicht, musterte ihn aufmerksam, er gefiel ihm immer besser. Merlin war außergewöhnlich für jemand, der auf der Straße lebte.

Merlin bemerkte, wie er ihn musterte und fühlte sich plötzlich im Bademantel unwohl, fragte.

„Wo sind meine Kleider?"

„Verbrannt", antwortete Arthur und Merlin sprang alarmiert auf, doch Arthur sagte mit einer beruhigenden Handbewegung.

„Beruhige dich, du bekommst andere und du kannst hier schlafen...wenn du willst."

„Mit dir?", fragte er misstrauisch.

„Nein, das sagte ich schon, du bekommst ein eigenes Zimmer. Ich habe es nicht nötig, irgendjemand zu zwingen, merk dir das", antwortete Arthur etwas ärgerlich. Was dachte Merlin von ihm? Das er ihn zwingen würde? Arthur nahm ihn mit, weil er ihm so sympatisch war und noch nichts gegessen hatte.

Merlin setzte sich wieder und aß weiter, sorgte dafür, das auch Ginny satt wurde. Etwas später, nachdem sie noch einen Wein am Kamin tranken und sich unterhielten, zeigte ihm Arthur sein Zimmer. Es war groß mit einem großen weichen Bett und Merlin ließ sich darauf fallen, als Arthur ging und sagte zu Ginny.

„Ein richtiges Bett, ich weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt in einem Bett zu schlafen."

Ginny bellte kurz und Merlin lachte, kuschelte sich in sein Bett, nachdem er den Schlafanzug angezogen hatte. Doch er dachte über Arthur nach, er fand ihn so nett und liebenswert. Er war wirklich sehr attraktiv und gutaussehend und Merlin hatte gelogen, er mochte Männer auch. Aber er wollte ihn nicht ermutigen, obwohl er sagte, das er nichts von ihm erwartete. Doch Merlin fand ihn sehr anziehend und dachte darüber nach. Schließlich kam er zu dem Schluss, das es ja nicht so schlecht wäre; sein Sexleben war alles andere als aktiv.

Schließlich stand er auf und Ginny hob nur den Kopf, blieb vor dem Bett liegen.

„Du bleibst hier und schön artig."

Dann verließ er sein Zimmer und ging zu Arthurs Zimmer, blieb davor stehen, es brannte noch Licht. Schließlich trat er leise ein und Arthur sah auf. Er lag im Bett und las ein Buch.

„Ist etwas nicht in Ordnung?", wollte er wissen.

„Doch, alles bestens. Ich wollte nur...nun ja...willst du mich?"

„Das hatten wir schon und du sagtest nein", antwortete Arthur „Geh schlafen, du bist mir nichts schuldig."

Merlin kam einen Schritt näher.

„Aber ich will es tun...wirklich."

Arthur sah ihn einen Moment an, legte das Buch zur Seite und stand auf, bekleidet nur mit einer Schlafhose. Merlin musterte ihn, er war wirklich attraktiv. Schließlich blieb er vor Merlin stehen, sah ihn an, seine Augen so wunderbar blau und er roch so gut. Arthur würde lügen, wenn er nicht interessiert wäre, aber er stand zu dem, was er Merlin sagte.

„Wirklich? Denn ich meinte, was ich sagte, du bist mir nichts schuldig."

Er nickte.

„Ich weiß, aber ich will dich", antwortete Merlin.

Arthur zog ihn in seine Arme, er dachte schon daran, als er sein Buch las, aber er würde ihn nie dazu nötigen. Doch nun war Merlin von sich aus gekommen, das war etwas anderes. Er küsste Merlin, erst zart und vorsichtig, dann leidenschaftlicher und bei Gott, er konnte küssen. Merlin seufzte in seinen Mund, überließ sich ihm, als er ihn zum Bett führte und seinen Schlafanzug auszog, ihn immer wieder küsste und ihn betrachtete.

„Weißt du eigentlich, wie schön du bist?", fragte er Merlin.

„Nein, ich habe auf meiner Bank keinen Spiegel", antwortete er in seiner lustigen Art. Arthur lachte leise, er war so erfrischend.

Arthur zog seine Hose aus, er selbst war schon hart, es war schon eine Zeit lang her, da er Spaß dieser Art hatte und er pflanzte kleine Küsse auf Merlins Hals und seine Brust. Beide ließen sich auf das Bett fallen und liebkosten sich, bis Arthur nach dem Öl griff.

„Du hast doch ein Kondom?", fragte Merlin und Arthur sah auf. Auch noch sehr vernünftig und verantwortungsbewusst, dieser junge Mann, der kein Zuhause hatte. Er überraschte ihn immer wieder.

„Natürlich, immer, das ist selbstverständlich. Warum?"

Merlin grinste.

„Ich will dir ja nichts andichten, doch ich möchte mein Leben wegen einem Fick nicht verlieren. Ich liebe mein Leben", sagte Merlin und Arthur schaute ihn wieder so verwundert an. Wie konnte man so ein Leben lieben, auf der Straße?

Er bereitete Merlin vor und als er später in ihn eindrang, stöhnten beide auf. Arthur küsste ihn wieder, noch nie hatte er so intensiv gefühlt. Was war anders an Merlin?

Sie liebten sich langsam und zärtlich und fanden beide ihre Erlösung und Arthur schrie leise, kam sehr intensiv und Merlin folgte ihm, ergoss sich über seinen Bauch. Er schlüpfte aus ihm, und legte sich neben ihn, beide schwer atmend, doch Arthur sagte.

„Du hast mich angelogen."

„Ja, ich wollte dich nicht ermutigen."

Er grinste.

„Und was hat deine Meinung geändert, Merlin?"

„Tja, es kommt nicht oft vor, eigentlich nie, das mich jemand will. Mein Sexleben ist nicht sehr aktiv und bei dieser Kälte draußen hält es sich eher klein."

Sie lachten beide über die Zweideutigkeit und Arthur sagte amüsiert.

„Dahinten ist das Badezimmer, geh dich saubermachen, ich komme gleich."

Merlin stand auf und reinigte sich, während Arthur das Kondom entsorgte und sich dann auch reinigte. Merlin griff nach seinem Schlafanzug und sagte.

„Gute Nacht", und war schon fort, als Arthur aus dem Badezimmer kam.

Er legte sich nachdenklich ins Bett. Das hier war spontan und es war mehr als gut, er mochte Merlin und er hätte bleiben können, aber Arthur respektierte seine Entscheidung in sein Zimmer zurückzugehen, vielleicht wegen dem Hund.

Und das erste Mal verspürte er etwas Zufriedenheit.

Ist das Leben nicht schön? Eine kleine Weihnachtsgeschichte...Where stories live. Discover now