XV

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Überall wo wir uns berührten, schien unsere Haut zu brennen und eine nicht sichtbare Kraft versuchte uns auseinanderzureißen. Doch ich wollte nicht aufhören. Ich wollte Lily für immer an meiner Seite spüren. Ohne nachzudenken zog ich sie noch näher an mich heran und schloss so die letzten Lücken zwischen uns. Dieser Kuss war wohl das schönste und schmerzhafteste in meinem gesamten Leben. Und doch wollte ich Lily immer wieder küssen, sie mein ganzes Leben bei mir haben und sie beschützen. Die Zeit, bevor Voldemort uns auslöschen würde, würde ich mit ihr verbringen. Als mir das klar wurde, spürte ich das Brennen verschwinden. Anstelle des Schmerzes rauschte nun pures Glüclsgefühl durch meine Adern. Wir lösten uns atemlos. "Ich liebe dich, meine Lily!", murmelte ich in ihre Haare. Sie hatte es gehört und lächelte. Sanft nahm sie meine großen, starken Hände in ihre zarten. "Ich hätte nie gedacht, dass auch einmal zu sagen: James, ich liebe dich auch." Wir lächelten. Vorsichtig strich ich ihr eine Strähne hinter's Ohr. "Ich kann dich berühren", stellte ich dümmlich fest. Sie grinste. "Zum Glück. Aber frag mich nicht wieso, ich kann es dir nicht sagen...ich habe keine Ahnung." Wir beschlossen, da Lily sehr müde war, schon in den Schulsprecherraum zu gehen. Sperrstunde hatte auch gerade angefangen. Lily ging schon vor, aber da ich die anderen Rumtreiber nicht finden konnte, folgte ich ihr nach kurzer Zeit.
Auf dem Weg nach oben traf ich auf Schniefelus. "Was machst du hier?", zischte er. "Die Frage könnte ich dir auch stellen!" Seit dieses Schwein Lily beleidigt hatte, konnte ich ihn noch weniger leiden, doch ich riss mich zusammen. Der Krieg stand uns allen bevor, da gab es wichtigeres als Schniefelus bloßzustellen. Er keifte gerade: "Ich muss jemanden sprechen." Vermutlich Lily. Ich wollte gerade antworten, als Lily zwei Stockwerke höher sagte: "James, nimm die Beine in die Hand und komm. Es ist Sperrstunde!" Schniefelus' Gesicht war zum Totlachen. Gerade wollte ich etwas wie 'Ja, mein Schatz' antworten, doch ich vernahm das klackern von Tante Minerva's Schuhen. Schnell warf ich mir meinen Tarnumhang über. Tante Minerva, auch Professor McGonnegal genannt, war sehr streng, was lange aufbleiben in der Schule anging. Schniefelus hatte mehr Pech als ich. Tante Minerva erwischte ihn und schleppte ihn mit, vermutlich zu Dumbledore. Oder in seinen Schlafsaal und morgen zu Dumbledore. Ich musste grinsen. Das war genial.
Oben in den Schulsprecherräumen angekommen musste ich mit Bedauern feststellen, dass Lily schon im Bett lag. Allerdings nicht in ihrem sondern in meinem. Freiwillig. Ich musste einfach lächeln.

Lily hat mich geküsst.

Lily schläft mit mir in einem Bett.

James & Lily Potter ♡ [HP | Rumtreiber | Jily]Where stories live. Discover now