christmas

785 29 2
                                    

[verspätet aber dennoch zu Weihnachten ein non FF OS, weil ich es mal ausprobieren wollte. Lasst mich gerne wissen, ob er euch gefällt ❤️
Frohe Weihnachten dann noch für die letzten Stunden haha]

New friends on christmas eve

Mit einem genervten Gesichtsausdruck verfolgte ich die wilde Diskussion zwischen meiner Mutter und meinen Großeltern, in die mein Onkel mittlerweile auch eingestiegen waren. Sie füllte den ganzen Raum und lastete auf der Stimmung, was nur weiterer Brennstoff für die Diskussion war, denn das Anfangsthema hatten sie schon längst verlassen. Mittlerweile beschuldigten sie sich nur noch gegenseitig, dass jeder die Stimmung kippte und kippten diese dabei nur noch mehr.

„Lasst uns das do...", wagte ich es vom Tischende, wo ich saß, anzusetzen, doch meine Mutter schnitt mir sogleich schnippisch das Wort ab: „Aidan, halt dich da raus. Du weißt nicht, worüber wir reden"

Doch, dachte ich mir, aber hielt mich dann raus. Nicht etwa, weil meine Mutter mich darum bat, denn ihre Wünsche konnten mir gestohlen bleiben, sondern, weil ich es einfach Leid war Frieden in etwas zu bringen, was ganz offensichtlich schon längst in Schutt und Asche war. Jedes Familienzusammenkommen endete in einem solchen Destaster aus hitzigen Streitereien. Es hatte einige Jahre gedauert, aber mittlerweile verstand ich, warum mein Bruder sich entschlossen hatte der Familie den Rücken zu kehren. Ich würde es vermutlich auch bald tun, immerhin war das mein letztes Weihnachtsfest, bevor ich dann endlich volljährig war und selbst entscheiden konnte, wo ich Weihnachten verbringen konnte.

Mein Kater schmiegte sich an meinen Fuß und blickte mit seinen großen, braunen Knopfaugen flehend zu mir hoch.

Ich weiß, dachte ich mir, ich will auch, dass es aufhört.

Ich schob mich etwas vom Tisch zurück und streckte meine Arme zu meinem Kater Simba aus, der sofort auf meinen Schoß sprang und meinen Weihnachtspullover mit seinen orangenen Haaren sprenkelte. Ich hatte mir sogar extra einen Weihnachtspullover für dieses Fest gekauft, wollte es noch einmal genießen, weil ich nicht wusste, wo ich nächstes Jahr zu dieser Zeit sein würde. Ich blickte hoch, doch keiner am Tisch schenkte Simba oder mir Aufmerksamkeit, als wäre ich nicht da, also konnte ich auch gut nicht da sein. Ich erhob mich von meinem Stuhl, hielt Simba noch immer dicht an meine Brust gedrückt und verließ das geräumige Esszimmer, das mit allerlei Weihnachtsdekorationen geschmückt war, die vertuschen sollten, dass meine Familie eigentlich gar keine Ahnung hatte, wie man Weihnachten feiern sollte.

Ich schlüpfte in meine Winterschuhe, die eigentlich einfach nur Knöchelhohe Jordans waren. Simba sprang von meinen Armen herunter und stellte sich ungeduldig vor die Tür. Er verließ niemals meine Seite, er war vermutlich mein treuster Freund und wenn ich ihn nicht hätte, dann wüsste ich nicht, wie ich die ganzen Familienfeiern überleben sollte. Es war einfach schrecklich.

Ich hasste mein Leben. Ich hasste es nicht auf die therapiereife, deprimierte Weise, sondern ich hasste es, wie es gerade war, weil ich wusste, dass es Potenzial hatte so viel besser, als das zu sein. Ich wusste nicht, wann es das würde, aber ich hoffte, dass es bald würde.

Ich schlüpfte aus unserer Villa heraus in die Nacht mit ihrer beißenden Kälte, aber sie war nichts, gegen die Kälte die sich in unserem Esszimmer unter deine Haut fraß. Simba tapste neben mir her durch den Schnee, der seit einigen Stunden schon vom Himmel fiel und unsere kleine Stadt in eine magische weiße Landschaft getaucht hatte. Der Schnee schimmerte im Mondschein. Ich vernahm das laute Bellen der Hunde im Zwinger, als ich an diesem vorbeischritt. Eigentlich hatte ich vor gehabt einen kleinen Spaziergang in Zweisamkeit mit Simba zu unternehmen, aber etwas mehr Gesellschaft am Heiligen Abend konnte nicht schaden. Außerdem würde meine Mutter die Krise bekommen, wenn ich die Hunde so spät noch rausließ und das alleine war Grund genug es zu tun. Ich öffnete also die Sicherung des Tores und die sechs Hunde stürmten an uns vorbei. Meine Familie besaß ein großes Anwesen im Norden Amerikas, wo wir einige Tiere hielten. Aber auch wenn wir in Geld schwimmen konnten, so mangelte es uns an Liebe und ich würde alles tun, um es zu tauschen.

Fußball & Formel 1 Adventskalender OS 2021 || boyxboy(xboy); boyxgirl ✔︎Where stories live. Discover now