Der Einkauf

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Kapitel 7

Ich bekam einen stabilen Stock in die Hand gedrückt und wurde praktisch aus dem Haus geschmissen. Seufzend stand ich am Rand des Stein Weges und wusste nicht wohin mit mir.

~ ° ~

Hanna, Melbo und Hunter kamen zu mir und halfen mir auf mein Pferd. „Zwar darf man hier nicht mit dem Pferd durch die Gassen reiten, doch bei dir machen wir mal eine Ausnahme. Aber passt gut auf, dass euer Pferd nicht auf den Weg macht", sagte Hunter und streckte warnend den Zeigefinger in die Höhe. Seufzend nickte ich und verdrehte die Augen. 

„Wohin gehen beziehungsweise reiten wir jetzt eigentlich?"

„Zu einem Kleidungsgeschäft", lächelte mich Melbo von unten an und führte mein Pferd gerade aus durch die Menschenmenge. Hanna verabschiedete sich noch von Hunter, bevor sie auf das andere Pferd stieg und uns hinterher trabte. Gelangweilt schaute ich mir die alten Gebäude an, welche aus Gestein oder Holz bestanden. Wir sind echt in der Klassizismus Zeit, dachte ich immer noch ungläubig und seufzte frustriert auf. 'Ich hasse es', summte ich die McDonald's Melodie gedanklich nach. 

Nach ein paar Minuten blieben wir stehen. Aufmerksam sah ich mich um und entdeckte, rechts von mir, ein hübsch aussehendes Schaufenster, in dem viele Modepuppen standen. Diese hatten elegante, ja auch manchmal für meinen Geschmack, hübsche Kleider an. Aber was sollte ich schon mit Kleidern machen? Ich musste mir Sportkleidung kaufen und bequeme Sachen. Hier durften Frauen bestimmt keine Hosen tragen!

Nun sah ich nach links und stellte schmunzelnd fest, dass wir da wohl rein gehen werden. Dort hatten die Puppen nämlich eher Männer Sachen an. Naja für mich wahrscheinlich normale und für die Frauen hier... nicht anziehbare?!
Vorsichtig rutschte ich von dem Pferd hinunter und wartete auf die anderen zwei. Hanna half mir die zwei kleinen Stufen hoch zusteigen, die vor der Ladentür angebracht waren und stieß die schwere Holztür auf. Ich atmete muffige Luft ein, die nach Rauch, Schweiß und Holz roch. Angeekelt verzog ich das Gesicht und flüsterte Hanna ins Ohr, dass sie doch bitte die Tür aufstehen lassen sollte. Wissend lächelnd sie mich an und schob einen dicken Stein vor die Tür. Kühler Wind wehte an meinem Rücken vorbei in den Raum hinein. Zufrieden nickte ich und humpelte zu dem älteren Verkäufer, welcher hinter einer Holztheke stand.
"Na?! Was verschafft mir die Ehre von zwei so hübschen Weibern besucht zu werden", grinste er uns pervers an. 

Verärgert zog ich die Stirn kraus und sagte zu ihm "Erstens: Bin ich für sie eine Lady, wie man hier sagt, eine Frau oder ein Mädchen. Zweitens: schminken sie sich mal ihr perverses Grinsen aus dem Gesicht und drittens suchen sie mir bitte passende Sportsachen heraus." Der dicke Mann sah mich ein paar Sekunden fassungslos an, bevor er schnell hinter einer Tür verschwand und mit vielen Hosen sowie T-Shirts wieder kam. 

"Ich weiß nicht, ob es Euch passt. Die Sachen hier sind nämlich nur für Männer."

"Das ist mir schon klar", sagte ich protzig und kramte in den Sachen herum. Ich fischte zwei schwarze T-Shirts heraus und hing eine lange Hose sowie eine Dreiviertelhose über meinen Arm. "Haben sie hier eine Umkleide?", fragte ich ihn, im Laden um schauend. Der Mann nickte und zeigte nach rechts auf einen roten Vorhang. Dankend nickte ich ihm zu und zog alle Sachen an... wie es halt mit dem dicken Verband am Knie ging. Die Klamotten waren zwar nicht ganz enganliegend, doch auch nicht gerade locker. Sie passten eigentlich ganz gut. Zufrieden machte ich den Vorhang auf und blickte in Hannas Gesicht.

"Und?" Schulter zuckend ging ich zur Theke. 
"Passt zwar nicht ganz, aber das wird schon!" Der Mann kam wieder und wir bezahlten.

Draußen vor der Tür streckte ich meinen Rücken durch und starrte verträumt auf die Kleider mir gegenüber. 

Das Geheimnis der DrachenWhere stories live. Discover now