21.Kapitel

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21.Kapitel

„Wenn sie keine Meerjungfrau oder Mensch ist, was ist sie dann?", fragte ich sie ganz leise. Nur um sicher zu stellen, dass auch WIRKICH niemand von unser Gespräch windbekommt. Bei einer Person wäre es kein Problem, weil ich ihm einfach die Erinnerung nehmen könnte. Aber bei mehrere Personen wird es schwer. Nur mit Hilfe des Amuletts könnte es gehen. Doch leider besaß ich es im Moment nicht, sondern Danbi. Meine Tante legte sich einen Finger auf den Kinn und kniff konzentriert die Augen zusammen. Sie schien über meiner Frage nachzudenken.

„Damals als Kind habe ich mich oft aus dem Unterricht davongestohlen und bin stattdessen in die Stadt und habe mir dort die Geschichten von den älteren angehört. Oft haben sie sich nur irgendwelche Geschichten ausgedacht damit sich die Kinder gut benehmen", fing meine Tante das Sprechen an. Nach einer kurzen Pause fuhr sie mit ihrer Erzählung fort: „Aber eines davon basierte auf wahre Begebenheit. Du weißt doch, dass unsere Vorfahren vor sehr langer Zeit den Stein im Amulett gefunden haben. Unsere Familie war jedoch nicht die einzige, die sich für den Stein interessierte... Bei dem Fund damals war unsere Vorfahrin nicht alleine, sondern mit ihrer Schwester. Doch der Stein hatte unsere Vorfahrin als die rechtmäßige Königin des östlichen Meers auserwählt und nicht ihre Schwester. Sie war betrübt vor Eifersucht und Neid und wollte die Macht an sich reißen. Eines Nachts hat sie versuch das Amulett zu stehlen, jedoch verfluchte das Amulett sie für den Versuch. Die Schwester sollte für alle Zeit das Leben als eine Meerhexe verbringen und niemals mehr zurückkommen können."

Vor Unglauben klappte mein Unterkiefer auf. Automatisch suchen meine Augenpaare die von meiner Tante. Mit einem ernsten Blick sah ich sie an. „Denkst du, dass Danbi eine Nachfahrin von der Meerhexe ist?", hakte ich vorsichtig nach. Als Antwort bekam ich ein kurzes Nicken von meiner Tante. „Da bin ich mir ziemlich sicher. Das würde jedenfalls so einiges erklären, z.B warum sich Jimin über Nacht verändert hat. Als ob sie die Puppenspielerin ist und Jimin nach ihrer Nase steuert. Meerjungfrauen können unter anderem nur die Erinnerungen manipulieren, aber-", verriet sie mir ihren Gedankengänge. Danach machte sie eine kurze Pause. „Aber nicht die Menschen selbst", beendete ich ihren Satz leise.


Von einem Moment auf dem anderen stand sie von der Bank auf und zog mich gleichzeitig mit sich hoch. „Wir müssen uns in Ruhe einen Plan überlegen, wie wir Jimin auf ihre Fänge befreien können", klärte sie mich schließlich auf, sobald sie meine fragende Blicke gesehen hat. „So schnell wie möglich", warf ich dann ein und ließ mich von meiner Tante zu den anderen ziehen. Hand in Hand kamen wir dort an. „Ich weiß nicht, ob dein Vater dir mein Namen verraten hat oder nicht. Mein Name ist Aria", verriet sie mir endlich ihren Namen.

Der Mann meiner Tante hatte uns die ganze Zeit über beobachtet. Er hatte sich etwas von der Gruppe entfernt. Weiß er über Arias Vergangenheit Bescheid? Verwundern würde es mich nicht, da sie mit ihm verheiratet war. Meine Tante entzog mir ihre Hand und schlang stattdessen verliebt ihre Arme um den Körper ihres Mannes. Ich dagegen bin zu Halmonie rüber und quatschte mit ihr ein wenig über unseren Ausflug zum Tempel.

„Habt ihr euch ausgesprochen, Aria?", wollte der Mann meiner Tante wissen lachend wissen. „Nicht ganz", kicherte meiner Tante und schlug ihm spielerisch auf den Arm. „Dafür werden wir noch genug Zeit haben. Aber jetzt möchte ich dich und meine Nichte richtig vorstellen", fügte sie hinzu, während sie mich zu sich rüber winkte. Zuerst zeigte sie mit der Hand auf mich. „(V/N), das hier ist mein Mann, Minjun", fing sie an mich und ihren Mann gegenseitig vorzustellen. Minjun hatte eine Runde Brille auf der Nase und schwarze Haare. Er war nur paar Zentimeter größer als meine Tante. Aria zeigte sie mit ihrer Hand wieder zu ihren Mann. „Minjun, das ist die jüngste Tochter meines Bruders, (V/N)", beendete sie die Vorstellungsrunde zwischen uns. Höfflich wie ich war, neigte ich mich respektvoll etwas. Wieder oben schob ich mir eine Strähne hinter das Ohr. „Freut mich dich kennenzulernen", kam es mit einem Grinsen von mir.


Die anderen hatten alles stumm mitangesehen. Halmonie machte ein paar Schritte auf uns zu und legte mir sanft eine Hand auf den Arm. Bei der plötzlichen Berührung drehte ich mein Kopf in ihrer Richtung. Nun wurde sie mit meine (A/F) Augen fragend von mir angesehen. Ein trauriges Funkeln war in ihre Augen zu sehen. Was will sie mir mit so einen traurigen Gesicht sagen? „Obwohl ich dich gerne um mich habe, wäre es besser, wenn du bei deiner Tante bleibst. Nachdem du endlich ein Familienmitglied gefunden hast", kam sie mit der Sprache raus. Damit trieb sie mir die Tränen in die Augen, welche ich nur mit größter Mühe drinnen behalten konnte. Halmonie sah mir meine aufkommenden Tränen an und legte mir die andere Hand auf meine Wange. Diese Geste brachte meine Tränen zu fließen. Nun musste ich mich zusammenreißen, dass ich nicht zu schluchzen begann. Ich weiß nicht mal, ob ich sie wiedersehen werde, sobald ich das Amulett wieder an mich gerissen habe. Wenn ich das Amulett erst einmal habe, muss ich sofort nach Hause ins Meer und mein Volk vor dem Enthüllung retten. „Ahh weine doch nicht. Das ist doch kein Abschied für immer. Wir werden uns schneller wiedersehen als du denkst", tröstete mich Halmonie mit lieben Wörtern. Beim Reden war ihre Stimme die ganze Zeit sanft gewesen.

Bevor ich etwas sagen konnte, nahm ich zwei Mal kräftige Atemzüge und ließ es in meiner Nase wieder raus. „Trotzdem bin ich traurig dich alleine zu lassen", murmelte ich leise vor mich her. Halmonie war gerade dabei zu sprechen als meine Tante sie dabei unterbrach. „Ich werde gut für sie sorgen. Das verspreche ich", gab Aria ein Versprechen. Sie bestärkte es mit einem Nicken.

Jimin, der alles mit Schweigen angesehen hatte, nahm seine Großmutter an die Hand und schlenderte ihr in Richtung Auto. Danbi sah alles beleidigt und mit Verschränken Armen mit an. Zum Glück verlor sie kein einziges Wort. Denn sonst hätte ich gleich mehrere Personen auf sich selbst gehetzt. Zu diese Personen gehöre auch ich dazu.


Später saß ich im Auto zwischen Taehyung und Namjoon, die die ganze Zeit mit mir über viele Dinge erzählte. Ich verriet ihnen, dass ich nicht viel wusste, da ich viel auf dem Meer unterwegs war und mich nur selten auf dem Land aufgehalten habe. Die Information wurde verständnisvoll von den beiden aufgenommen. Während der Fahrt versuchte ich nicht das Auto zu untersuchen. Schließlich war es anders gebaut als ein Bus. Es juckte mich regelrecht unter den Fingernägeln.

Leider saß der Rest in dem anderen Auto. Leider auch Halmonie, die ich von allen am liebsten gewonnen hatte. Meine Tante habe ich erst kennengelernt, deswegen war meine Zuneigung ihr gegenüber noch nicht vorhanden. Bei Jimin war es eine andere Sache... Immer wenn ich ihn sah, klopfte mein Herz unermesslich und ein Schwarm Fische schwamm in mein Bauch rum, als gäbe es kein Morgen. Was ist es nur für ein Gefühl?

Schneller als gedacht blieb das Auto vor Halmonies Haus stehen. Vom Fenster aus konnte ich sehen, wie Halmonie und Jimin draußen standen. Leicht legte ich mein rechten Sitznachbarn ein Hand auf den Oberarm. „Kannst du mich bitte durchlassen, Namjoon? Ich möchte mich gerne von Halmonie verabschieden", bat ich ihn mit einem leichten Lächeln um einen Gefallen. Natürlich gewährte er mir meinen Wunsch.

Draußen standen Halmonie und Jimin Arm in Arm. Ich blieb neben Jimin stehen. „Ich werde dich bald wieder besuchen kommen. Diesmal werden Eomma und Appa dabei sein", hörte ich ihn sprechen. Halmonie nickte zufrieden und löste sich anschließend von ihm. Dann wanderten ihre Blicke auf mich und sie nahm mich in den Arm. Sie klopfte mir auf den Rücken und flüsterte mir ins Ohr, was mich zum Staunen brachte: „Befrei den Jungen aus den Finger der Hexe. Und komm das nächste mal an ihrer Stelle mich besuchen."

Sie löste sich wieder von mir und entfernte sich ein paar Schritte von mir. Mehr als ein leichtes Nicken konnte ich nicht zustande bringen. „Annyeong", verabschiedete sich Halmonie und verschwand in das Haus. Ich und Jimin winkten ihr nach, bis sie nicht mehr zu sehen war. Während wir dies machten, berührten sich unsere Handrücken. Dieses Gefühl ließ regelrecht kleine Blitze in mein Körper fahren.

Love Me: Now! (Jimin X Leser)Where stories live. Discover now